Cover des Buches Endstation Venedig (ISBN: 9783257231724)
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Rezension zu Endstation Venedig von Donna Leon

Brunettis zweiter Fall, nicht so spannend wie der erste

von Scheherazade vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Brunettis zweiter Fall, nicht so spannend wie der erste. Aber trotzdem ein sehr guter Krimi.

Rezension

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Scheherazadevor 10 Jahren

Eine Leiche schwimmt in einem stinkenden Kanal in Venedig. Und zum Himmel stinken auch die Machenschaften, die sich hinter diesem Tod verbergen: Mafia, amerikanisches Militär und geldgierige Geschäftsmänner sind gleichermaßen verwickelt. Commissario Brunetti muß sich anstrengen, um nicht selbst im Kanal zu landen. Wer Giftmüll verschwinden lassen kann, für den sind unliebsame Mitwisser kein Problem.

Die Story entfaltet sich erst nach und nach, was ich wirklich sehr schön finde. Zu Anfang ist da nur die Leiche eines amerikanischen Soldaten und plötzlich steckt Brunetti mitten drin in Ermittlungen zu Giftmüll und Machenschaften der Mafia, die selbst für ihn ein wenig zu hoch sind.

Donna Leon hat hier ein sehr brisantes Thema gewählt. Und obwohl, der Roman schon 1996 erschienen ist, hat er nichts von seiner Aktualität verloren, wie ich finde.

Sehr schön beschrieben sind hier die verschiedenen Milieus, die mit dem Fall zutun haben. Das ist einerseits die abgeschottete amerikanische Gesellschaft, die auf einem Militärstützpunkt lebt und andererseits die vernetzte Mafia, die auch in Venedig existiert. Und beide sind miteinander Verbunden.

Die Ermittlungstaktik, die Brunetti an den Tag legt, finde ich bemerkenswert. Es ist ihm egal, ob ihm selbst etwas passiert, Hauptsache er erfährt die Wahrheit. Aber die Wahrheit kommt eben trotzdem nicht immer ans Licht der Öffentlichkeit und das muss auch Brunetti in diesem Fall verarbeiten.

Etwas irritiert hat mich, da ich den ersten und den zweiten Roman schnell hintereinander gelesen habe, dass die beiden Fälle so gar nichts miteinander zutun haben. Man hat das Gefühl, dass zwischen den Fällen Jahre liegen. Das ist natürlich gut für unordentliche Leser, die die Romane nicht hintereinander lesen. So kann man einsteigen, wo immer man will.

Der Schreibstil von Donna Leon gefällt mir sehr gut. Er lässt einen in die Welt von Venedig eintauchen und eine Seite dieser Stadt erkunden, die man ohne den Insider-Blick der Autorin nie kennen gelernt hätte.

Insgesamt ein guter Krimi, obwohl mir der erste Fall doch besser gefallen hat, hat dieser auch seine guten Seiten. Deshalb von mir 4 Sterne.

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