Cover des Buches Schöner Schein (ISBN: 9783257067453)
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Rezension zu Schöner Schein von Donna Leon

Rezension zu "Schöner Schein" von Donna Leon

von zander vor 13 Jahren

Rezension

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zandervor 13 Jahren
Schöner kann niemand über Venedig schrieben -über die Schönheit und die Abgründe der Stadt. Absolut stimmungsvoll beginnt Donna Leon ihren 18. Brunetti-Roman - um dann Schicht für Schicht die dunklen Seiten freizulegen. Alles beginnt bei einem Abendessen bei Brunettis Schwiegervater, dem Conte - und wer weiß, wie sehr Brunetti diese Gesellschaften liebt, der ahnt, welche Überwindung es ihn kostet, seine Frau zu ihren Eltern zu begleiten. Aber dann trifft er dort "la Superliftata" - der Begriff sagt wohl alles: diese betörend schöne Frau: "die Lippen, die lächelten, waren voll und von einem dunklen Rot, wie man es von Kirschen kennt. Ihre Augen wurden von den hochstehenden Wangen zusammengedrückt, die zu beiden Seiten ihrer Nase als pralle rosa Polster von der Größe einer längshalbierten Kiwi prangten. Die Nase selbst begann höher an der Stirn, als Nasen es gewöhnlich tun, und war seltsam flach, als habe sie jemand nach dem Einsetzen mit einem Spachtel geglättet. Von Falten und Flecken keine Spur. Ihre Haut war perfekt, die Haut eines Kindes. Das blonde Haar gab durch nichts zu erkennen, dass es etwas anderes sein könnte als gesponnenes Gold, " Franca Marinello, zweite Frau von Maurizio Cataldo, einem Industriellen, ist aber ganz anders, als ihr Aussehen vermuten lässt - das merkt Brunetti, als sie sich bei Tisch unterhalten: Über Cicero und Lyrik. Und weil in der venezianischen Gesellschaft nie etwas ohne Grund geschieht, ist Brunetti auch nicht verwundert, als ihn sein Schwiegervater zwei tage später anruft und ihm um ein paar Informationen über Maurizio Cataldo bitte - also ob er zuverlässig ist, vertrauenswürdig, also ob man mit ihm Geschäfte machen kann. Das ist eine Aufgabe, die Brunetti getrost Signora Elettra überlassen kann, der wunderbaren, der einzigartigen Sekretärin seines Chefs, guter Geist der Questura und eigentlich einer eigenen Romanserie wert. Denn zu Brunetti kommt erst einmal Maggiore Guarino aus Tessara: Ein Spediteur - Ranzato - in Tessera war ins Visier der Polizei geraten - doch bevor man genau herausfinden konnte, was für illegalen Dinge er transportierte, war er bei einem Überfall erschossen worden. Und es gibt in seiner Firma keine Hinweise - eigentlich gibt es dir Firma auch gar nicht: keine Unterlagen, keine Lohnlisten, es scheint, als habe der Mann sein Geschäft aus dem Kopf geführt. Bevor er umgebracht wurde, hatte er sich der Polizei anvertraut - also Maggiore Guarino - wie er sich wegen finanzieller Probleme mit einem dubiosen Geschäftspartnern eingelassen habe, für den er Dinge - was, das hat er nicht gewusst - transportierte. Und diesen dubiosen Partner soll Brunetti jetzt in Venedig suchen - denn dass er in Venedig lebt, steht für Guarino außer Zweifel. Und der hält ihn für den Mörder des Spediteurs. Letztendlich ging und geht es bei den Geschäften, denen Guarino auf der Spur war - und in die natürlich auch der Gatte der Superliftata verwickelt ist - um Müll und die Mafia - und sich da einzumischen ist absolut tödlich.
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