Rezension zu Alfred und Emily von Doris Lessing
Rezension zu "Alfred und Emily" von Doris Lessing
von bücherelfe
Rezension
B
bücherelfevor 12 Jahren
„Alfred und Emily“ besteht aus zwei Teilen. Eine wunderbare Idee, hat die Autorin im ersten Teil umgesetzt. Sie hat die Biographie ihrer Eltern umgeschrieben. All die schrecklichen Erfahrungen mit Krieg und Entbehrung streicht sie und beschenkt die beiden stattdessen mit einem Leben, wie die beiden es sich erträumt hätten. So wird aus ihrem Vater ein erfolgreicher Farmer in England und aus ihrer Mutter eine Frau, die ihr Leben der Wohltätigkeit widmet. Im zweiten Teil berichtet sie über die rauhe Wirklichkeit, welches trostlose Leben die Familie im Süd-Rhodesien, dem heutigen Simbabwe, führte. Schon damals waren Geschichten ein wichtiger Teil im Leben von Doris Lessing. Das Leuchten in ihren Augen, wenn ein Paket mit Büchern die armselige Farm erreichte, blitzt einen förmlich aus den Seiten entgegen. Die Liebe zu Büchern scheint ihr in die Wiege gelegt worden sein. Der scharfe Wechsel von Teil eins in Teil zwei des Buchs, ist harter Tobak. Aber einmal in Süd-Rhodesien angekommen liest sich die Geschichte sehr flüssig. Doris Lessing‘s Schreibstil ist unnachahmlich und vermag das anzukurbeln, was gemeinhin Kopfkino genannt wird. Fazit: Doris Lessing in Bestform. Grossartig!