Cover des Buches Wir sehen uns am Meer (ISBN: 9783839815007)
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Rezension zu Wir sehen uns am Meer von Dorit Rabinyan

‚Eines Tages [...] wird das Meer uns allen gehören.‘

von sabatayn76 vor 8 Jahren

Rezension

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sabatayn76vor 8 Jahren
Inhalt:
Die Israelin Liat ist für 6 Monate in den USA und lernt dort den Palästinenser Chilmi kennen. Die beiden verstehen sich auf Anhieb und taumeln in eine Beziehung, obwohl Liat von Anfang an der Meinung ist, dass sie Abstand von Chilmi halten sollte.

Letztendlich genießen Liat und Chilmi ihre gemeinsamen Monate in New York, immer wissend, dass ihre Liebe keine Zukunft haben kann und dass ihre Zeit miteinander begrenzt ist.

Mein Eindruck:
Ich habe mich schon sehr viel mit Israel/Palästina beschäftigt und war deshalb besonders gespannt auf ‚Wir sehen uns am Meer‘. Leider hat mich die Geschichte nicht so sehr packen können, wie ich mir das erhofft und gewünscht habe.

Der Einstieg ins (Hör-) Buch hat mir sehr gut gefallen, ist spannend und macht neugierig. Auch das erste Zusammentreffen von Liat und Chilmi sowie die Beschreibung ihrer Annäherung haben mir gut gefallen, zumal das Hörbuch sehr gut gelesen wird, die Stimme von Luise Helm sehr angenehm, die Sprechgeschwindigkeit genau richtig ist.

Sehr bald empfand ich die Schilderungen jedoch als etwas zu blumig und etwas zu schwülstig. Auch die Aussprache der arabischen Begriffe fand ich nicht gelungen. Ich spreche selbst Arabisch und kenne viele Araber, aber so, wie die Sprecherin die Wörter betont, redet kein Mensch, da ihre Aussprache viel zu affektiert und übertrieben wirkt.

Eher negativ ist mir zudem aufgefallen, wie naiv die beiden Hauptprotagonisten wirken, wenn sie über den Nahostkonflikt sprechen. Ich fand diese Ahnungslosigkeit von den Gegebenheiten auf der ‚anderen‘ Seite unglaubwürdig.

Bis zum Ende bliebt für mich unklar, wieso sich die beiden überhaupt ineinander verlieben, was ihre Liebe ausmacht, was sie beieinander hält. Letztendlich war es mir durchweg ein Rätsel, was der kreative, warmherzige, sympathische Chilmi an der berechnenden, feigen, egozentrischen, weinerlichen Liat findet.

Auch das gelungene Ende konnte diese negativen Aspekte des Buches leider nicht aufwiegen.

Mein Resümee:
Auch nach der Lektüre ist mir nicht klar, wieso die beiden Hauptprotagonisten zusammengefunden haben, wodurch der ganze Roman unglaubhaft wirkt.
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