Einige der Rezepte kenne ich schon aus „Lunch to go“. Genau diese finde ich auch lecker und interessant. Der Rest ist mir zum Großteil leider zu abgehoben und es entspricht sehr wenig davon meinem Geschmack, zudem ist der Aufwand, der für die meisten Bowls betrieben werden muss, echt enorm.
Das Baukasten-System hat ganz klar viele Vorteile, aber da stelle ich mir lieber andere Gerichte zusammen. Auch die Farbenvielfalt ist z.B. in der japanischen Küche ein Hauptkriterium, das kann man ja auch selbst ganz einfach an sich feststellen – wenn die Farben auf dem Teller (oder eben in der Schüssel, die man heute ja Bowl nennt) hübsch sind und das Auge mitessen kann, dann schmeckt es noch mal so gut. Aber hier werden Zutaten verwendet, die ich nicht in der Küche habe (und auch nicht haben möchte), es werden Trends bedient (die nicht immer so toll sind, wenn man sie näher betrachtet) und dabei die Alltagstauglichkeit vergessen, denn fast alles ist doch recht aufwändig. Die Schlagworte vegetarisch, vegan, glutenfrei, laktosefrei, lowcarb, lazy tauchen mir auch echt zu oft auf. Wäre das im Titel gestanden, hätte ich das Buch nicht gekauft. Ich möchte leckere Schüsselchen machen, mit ganz normalen Zutaten für Menschen ohne Intoleranzen und ohne Kalorienzählerei. Was genau mit „lazy“ gemeint ist, ist mir auch nicht ganz klar.
Schön finde ich die Infos zu den einzelnen Lebensmitteln, die es zwischendurch immer mal gibt.
Aufgebaut sind die Rezepte, wie in so ziemlich jedem Kochbuch mit Zutatenliste und Schritt-für-Schritt-Anleitung. Zusätzlich findet man noch die Angaben zur Portionsanzahl, Zubereitungszeit, Kalorienangabe und eben noch die Schlagworte, die ich oben aufgezählt habe. Wie ebenfalls bereits erwähnt sind die Anweisungen zwar verständlich, aber insgesamt oft super aufwändig. Natürlich ist es schön, wenn Lebensmittel in Herzchen oder Sternchen geschnibbelt werden, aber auch nur dann, wenn jemand den dadurch anfallenden „Abfall“ auch nutzt und nicht wegwirft.
Ja, schade eigentlich, aber dieses Kochbuch ist ein echter Fehlgriff. Zwei Sterne, mehr geht nicht.