Insgesamt hah mir der Roman „Im Schatten des Mondsterns“ sehr gut gefallen. Im Zentrum der Geschichte steht Bekir, der kurz nach seiner Geburt von seinen Eltern, die nach Deutschland auswandern wollen, an eine andere türkische Familie gegeben wird und erst nach einigen Jahren von der Adoption erfährt. Als seine Adoptivmutter stirbt, klärt sein Vater ihn auf und erzählt ihn von seiner Familie in Deutschland, wohin Bekir daraufhin reist. Auch wenn seine Adoptiveltern ihm Werte wie Ehrlichkeit, Vertrauen und Zuverlässigkeit vermitteln, rutscht er ab und wird in falsche Geschäfte verwickelt. Der Einstieg in Deutschland fällt ihm schwierig, nur Teile seiner Familie sind freundlich zu ihm, er hat Probleme sich einzufinden und eine falsche Erwartungshaltung was Schule und Arbeit betrifft. Die Handlung nimmt Fahrt auf, als er sich immer weiter in Probleme verstrickt und verschiedene Beziehungen anfängt.
Bekir ist ein komplexer Charakter. Definitiv kein Held, habe ich trotzdem mit ihm mitgefiebert und gehofft, dass er am Ende wieder auf die richtige Bahn kommt. Der Perspektivenwechsel zu den anderen Personen hat mir gut gefallen, so kommen wir näher an Greta heran und lernen Bekirs Familie besser kennen.
Interessant ist auch, wie Identitäten und unterschiedliche Kulturen in den Roman eingewoben wurden. Namensänderungen repräsentieren einen neuen Lebensabschnitt, es kommt zu Missverständnissen zwischen den Kulturen und gleichzeitig bei einigen aus Bekirs Familie zu einem Neuanfang in Deutschland und eine Einfindung in das Leben dort.