Rezension zu "Ein einsamer Ort" von Dorothy B. Hughes
EIN EINSAMER ORT
Ein klassischer Kriminalroman im neuen Gewand! Im Jahr 1947 wurde "Ein einsamer Ort" erstmalig veröffentlicht. Der Kriminalroman stammt aus der Feder von Dorothy B. Hughes, die als eine der Stimmen des American Noir gilt.
I N H A L T:
Los Angeles, 1940er: Dix Steele, ehemaliger Jagdflieger, treibt sich bevorzug in der Nacht in Los Angeles rum. Dort stellt er Frauen nach, verfolgt sie. Er ist auf der Jagd nach Frauen. Als er seinen alten Freund Brubs wiedertrifft und erfährt, dass er als Detektive in der Mordserie des "Würgers" ermittelt, ist sein Interesse geweckt. Ein Katz- und Mausspiel beginnt, doch wer ist der Gejagte?
M E I N U N G:
"Er mag wie ein großer Bruder für ihn gewesen sein, aber er hatte nie alles über ihn gewusst. Bestimmte Dinge behielt man besser für sich." (S. 23)
Ich mag klassische Kriminalliteratur und war sehr gespannt auf "Ein einsamer Ort". Enttäuscht wurde ich nicht. Dorothy B. Hughes zeichnet eine düstere und spannende Jagd von Täter und Ermittler. Dix Steele kehrt geläutert von seinem militärischen Einsatz als AirCop nach Los Angeles. Seine Wut auf Frauen ist groß. Ihm fehlt die nötige Anerkennung. Nun ergibt sich die Möglichkeit für Dix nah an den Ermittlungen durch seinen guten Freund dem Ermittler Brubs zu sein. Dieses Spannungsverhältnis und der Einblick in Dix Gedankenpalast des Grauens sind wunderbar erfrischend. Hughes stellt die Perspektive des Täters, seine Emotionen, wie Macht und Kontrolle in den Mittelpunkt. Dix Kriegstraumata wird umgekehrt: er ist der Starke und übt Gewalt aus. Elegant vermittelt Hughes die Kraft von Frauen und lässt diese als neugierige und selbstbewusste Heldinnen wirken.
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Ein klassischer Krimi von 1947 neu übersetzt. Alle Fans von Agatha Christie werden diesen Klassiker lieben.