„Ja ja, ich will!“ – upps, nein! „Ja, ich will“ – Ja, ich will“, so muss es richtig lauten. Lord Peter Wimsey und Krimiautorin Harriet Vane heiraten. Und Dorothy L. Sayers geht unter die Schnulzenautorinnen. Ja und NEIN! Ja, der ewige Junggeselle mit der besonderen Spürnase und die energische Autorin sind nun auch vor einer höheren Macht ein Paar. Und nein, es wird kein kitschiges Lesevergnügen (denn auch dieses Genre würde Dorothy L. Sayers sicherlich mit Bravour bewältigen) mit Bändern, wehendem Haar und idyllischen Strandspaziergängen. Es wird – wie sollte s anders sein – ein waschechter Krimi! Puh, what a luck!
Es geht in die Berge, honeymoon. Lord Peter lässt sich nicht lumpen, kauft gleich die ganze Villa für seine Harriet. Nur noch den Schlüssel ins Schlüsselloch stecken, rumdrehen, ganz galant die Dame des Hauses über die Schwelle tragen und die Flitterwochen können vor Romantik kochende beginnen. Es scheitert schon bei ersten Punkt. Kein Schlüssel. Keiner da, der ihnen den Schlüssel geben könnte. Und der ehemalige Besitzer (der mit dem Schlüssel) William Noakes ist auch nicht da. Verschwunden. Nicht auffindbar. Wer dagegen auf der Matte steht, sind diejenigen, die noch Geld von ihm erwarten. Da will man endlich die geschlossene Zweisamkeit feiern und dann das! Noakes wird doch noch gefunden. Tot, erschlagen, zu Füßen der Kellertreppe. So weit unten…
So geht es frisch ans Werk den Übeltäter, der William Noakes den Garaus machte zu finden. Doch Lord Peter Wimsey ist dieses Mal nicht allein. Harriet gab ihm schon öfter hilfreiche Tipps, um einen kniffligen Fall zu lösen. Dieses Mal ist sie – ganz die Gattin – selbstredend an seiner Seite. Und auch bunter, Wimseys Butler, der den unglücklichen Toten fand, trägt einiges zur Lösung des schier unlösbaren Falles bei. Er sitzt nicht einfach so im Pub herum, trinkt sein Pint und raucht John Players. Er hält die Ohren auf. Noakes war kein angenehmer Zeitgenosse. Jede Hilfe, die er gab, die er anbot, wurde mit einem Gefallen ins Lot gebracht – um es mal ganz gnädig auszusprechen. Oder anders gesagt: Weil er stets und ständig in Geldnot war, wurde er zu einem üblen Geschäftspartner, der mit Wucherzinsen so manchen in den Ruin trieb. Also an Tatverdächtigen mangelt es nun wirklich nicht. Doch hilft das nun bei der Tätersuche?
Dorothy L. Sayers seziert die Flitterwochen ihre Lord Peter Wimsey bis ins kleinste Detail. Nicht ein einziger Hinweis geht dem Leser verloren, sofern er sich fünfhundert Seiten lang auf den Fall konzentrieren kann. Nicht einfach bei dem Umfang des Buches. Eine Leichtigkeit, hängt man Sayers Schreibfeder wie an den Lippen eines gewieften Redners.