Wer wie ich in den 90ziger Jahren viele US-amerikanische Crime/Horror-Anthologien gelesen hat, dem wird Douglas E. Winter ein Begriff sein.
Das sein einziger Roman aus dem Jahr 2000 jetzt in Deutsch erscheint ist sehr erfreulich und zeigt den guten Riecher des findigen Luziferverlags, denn Run ist wirklich eine Perle des Genres!
Burdon Lane ist Waffenhändler. Bei einem Deal jedoch eskaliert alles, er wurde reingelegt und er muss sehen, wie er überlebt. Dazu schließt er sich sogar mit Jinx zusammen, einem schwarzen Gangster, der eigentlich zur Konkurrenz gehört, sich aber in derselben Situation befindet. Bald wird es noch mehr Überraschungen geben, der Roman wird nie langweilig.
Die Stimme des Icherzählers prägt den Roman stark. Sein Erzählstil ist beeinflusst von einem Philipp Marlowe. Markig, spöttisch, illusionslos, manchmal selbstgerecht und zynisch.
Was für eine Litanei! Was für ein Antiheld!
Für den Leser ist das natürlich ein Genuß!
Der Roman hat einen druckvollen Drive, nimmt immer mehr Tempo auf. Im Verlaufe der Handlung wird mehr geballert als in 10 anderen Krimis zusammen. Es steuert auf ein grandioses Finale zu!
Douglas E. Winter
Alle Bücher von Douglas E. Winter
RUN - Sein letzter Deal
Clive Barker: The Dark Fantastic
Neue Rezensionen zu Douglas E. Winter
Rezension zu "RUN - Sein letzter Deal" von Douglas E. Winter
Ein Actionthriller mit coolem Kaffeeklatschanfang im Gangsterstil und einem Ende wie aus dem Maschinengewehr.
Burdon Lane ist Waffenschieber. Und ein Erzähler mit coolem Ton. So lauscht man gerne seiner Erzählung. Wie er zum Geschäftsmann wurde, auf welchen Säulen die Verfassung der Gründungsväter beruht, und wie falsch einfach jeder ist.
Die zweite Buchhälfte widmet sich dann dem Deal. Der gefällt Lane nämlich gar nicht. Der stinkt zum Himmel. Und Recht hat er damit. Denn alles läuft aus dem Ruder. Zwischen den Banden tobt schnell ein Krieg, es wird geschossen, gejagt und selbst den Feds kann man nicht mehr trauen.
Wie ein zweischneidiges Schwert ist die Geschichte für mich. Anfangs wird mir zu viel erzählt, es dauert, bis die eigentliche Story losgeht. Allerdings liest sich das durch den coolen Erzählton trotzdem nicht langweilig, eher wie ein Kaffeeklatsch, den man halt nicht mit Tante Emma führt, sondern mit einem Gangster.
Und dann peng - peng - peng, ist nichts mehr zu stoppen. Es knallt. Es fließt Blut. Es knallt noch mehr. Es wird gejagt. Pausenlos. Und alles entwickelt sich hin zu einem lauten Showdown.
Für Actionthrillerleser ein Lesetipp, die sich gerne von Gangsterfiguren unterhalten lassen möchten.
Rezension zu "Offenbarungen" von Douglas E. Winter
10 Schriftsteller schreiben in 10 Kurzgeschichten den Roman des 20. Jahrhunderts, jede Geschichte handelt in einem anderen Jahrzehnt und die einzelnen Geschichten haben nichts miteinander zu tun, höchstens zufällig.
Große Themen des letzten Jahrhunderts sind die Atombombe und der Holocaust und werden in der Hälfte der Geschichten behandelt. Da diese Themen dann doch relativ "ausgelutscht" sind, sind diese Geschichten dann doch eher die schwächeren, aber dafür gibt es auch andere Geschichten mit ausgefalleneren Themen: über die Überschwemmung von Galveston 1900, über die spanische Grippe von 1918, über die Erlebnisse zweier schwuler chinesischer Waisenjungen in den Wirren des 2. Weltkrieges, über ein Hippie-Camp, in dem die Insassen mit Drogen vollgepumpt werden und mutierte Babies zur Welt bringen, über Aufstieg und Ende einer Rockband, über den unerklärlichen Aufstieg eines pseudoreligiösen Schriftstellers und den einzigen Menschen auf der Welt, der von seinen Worten verschont bleibt... eingebettet ist das ganze in eine 1000 Jahre umfassende Rahmengeschichte, in welcher der Frage nach dem Ursprung der Aggressivität nachgegangen wird.
Die einzelnen Geschichten sind von unterschiedlicher Qualität, deswegen 3 Sterne
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