Rezension zu "Die verrückte Geschichte der Diät: Schlankheitswahn und Schönheitskult" von Dr. Anja Dostert
Noch ein Diätbuch…oder doch nicht? Zumindest geht es im Buch um Diäten und Schönheitsideale, die es im Laufe der vergangenen Jahrhunderte und Jahrtausende gab, und die sich immer wieder wandelten und teilweise auch sehr obskure Formen annahmen, und die je nach Zeit und Ort sehr verschieden und teilweise sogar gegensätzlich waren.
Dr. Anja Dostert schreibt über Diäten. Das haben auch andere bereits getan. Sie beschreibt Schönheitsideale und prominente Beispiele Diät haltender Prominenter. Auch das haben andere schon getan. Trotzdem haben mir solche Bücher, so interessant und ewig aktuell das Thema auch auf den ersten Blick scheint – man denke nur an die wöchentlichen „neuen“ Diäten in den Frauenzeitschriften -, mich bisher eher abgeschreckt, zu Tode gelangweilt oder mir nur einen einzig wahren heilbringenden Weg zur Traumfigur versprechen wollen. Diesmal war es anders. Ich habe angefangen zu lesen und es bedauert, als ich das Buch beendet hatte. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, die Geschichten sind toll beschrieben, und selbst bei vielen Sachen, die ich bereits schon einmal irgendwo gelesen habe, wurde es nicht langweilig. Besonders interessant fand ich die Beschreibung einiger doch sehr seltsam anmutender Formen der Diät (z.B. sich im Sand eingraben, oder die immer wieder mit Maria Callas in Verbindung gebrachter Bandwurmdiät).
Auf jeden Fall ist es ein Buch, dass nicht nur Spaß macht, sondern einem auch vor Augen führt, wie seltsam es ist, einem sich doch ziemlich häufig änderndem Schönheitsideal nachzueifern und zu sehen, zu welchen seltsamen Auswüchsen manche Diätformen führen können. Ich werde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.