Rezension zu "Jugend und Ernährung. Zwischen Fremd- und Selbstbestimmung" von Dr. Rainer Wild Stiftung
forumernaehrungEsskultur im Jugendalter ist ein komplexes Thema. Je älter die Kinder werden, umso unabhängiger möchten sie von den Eltern sein – das gilt auch beim Essen. Der Einfluss der Erwachsenen auf das jugendliche Ernährungsverhalten wird weniger und Teenager entwickeln zunehmend eigene Vorlieben. Wie und was gegessen wird, steht unter dem Einfluss des sozialen Umfeldes und dient der Identitätsbildung. Zudem grenzen sich Jugendliche durch unterschiedliche Ernährungsstile von anderen Jugendgruppen ab. Dabei sind sie hin- und hergerissen – zwischen dem Wunsch eigenständig zu sein, von anderen Teenagern akzeptiert zu werden, aber auch (noch) zu Hause umsorgt zu werden. Dieser Problematik widmet sich der Band „Jugend und Ernährung“. Er umfasst elf Beiträge, die sich mit den Themenfeldern Jugend, Ernährung und Gesundheit aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven beschäftigen. Die Inhalte basieren auf dem gleichnamigen 18. Heidelberger Ernährungsforum der Dr. Rainer-Wild-Stiftung in Kooperation mit der Plattform Bewegung (peb).
Jugendliches Ernährungsverhalten wird u.a. aus medizinischer, psychiatrischer und ökonomischer Sicht beleuchtet. Ernährungsbezogenes Konsumverhalten, Übergewicht und Stoffwechselerkrankungen im Teenageralter stehen hier im Fokus. Außerdem kommen Jugendforscher und Pädagogen zu Wort, die sich mit Identitätsentwicklung, Risikoverhalten, Veganismus und Verbraucherbildung bei Jugendlichen auseinandersetzen.
Zielgruppen des Tagungsbandes sind Wissenschafter und Multiplikatoren, die im Schnittbereich Jugend, Ernährung sowie Gesundheit tätig sind und neue Denkanstöße und Anregungen suchen.