Dr. Sebastian Vogel
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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"Dieses Buch ist kein Roman." So beginnt Richard Preston seine fundierte und faktenreiche Geschichte der Entdeckung und Verbreitung des Ebola-Virus. Heute zwanzig Jahre später wütet die schlimmste Ebola-Epidemie in Westafrika. Wie viele Menschen werden sich noch anstecken und sterben? Wird das Virus auch nach Amerika und Europa erreichen? Oder kann es gelingen, die tödliche Seuche einzudämmen?
Dieses Buch wurde 1994 das erste Mal veröffentlicht, 2014 wurde es mit einem neuen Vorwort über die Ebola-Epidemie erneut herausgebracht.
Bei Hot Zone handelt es sich um ein Sachbuch, das aber im erzählenden Stil geschrieben wurde, wahrscheinlich um so bei einem solchen Thema mehr Leser zu erreichen.
In chronologischer Reihenfolge wird über die Entdeckung des Ebola-Virus und seine Symptome berichtet, und diese sind ergänzend mit den Autopsieergebnissen einfach nur grauenhaft, und können einem schon ein wenig auf den Magen schlagen. Auch wird die Suche nach dem Ursprung des Virus in Afrika geschildert, die aber bis heute erfolglos geblieben ist, denn noch immer ist unbekannt über welches Tier eine Ansteckung erfolgt. Das Marburg-Virus, ein naher Verwandter des Ebola-Virus wird auch näher beleuchtet.
Interessant und mir bis dahin unbekannt ist auch die Schilderung eines Ausbruchs in einer Affenkolonie in den USA. Erschreckend fand ich es aus heutiger Sicht betrachtet, wie zögerlich und auch unverantwortlich einige Verantwortlichen damals gehandelt haben, und wie lange es gedauert hat bis der Verdacht es könnte Ebola sein sich erhärtet hat.
Auch der medizinische und biologische Aspekt kommt nicht zu kurz. In verständlichen Worten wird erklärt wie der Virus sich vermehrt, wie die Wirtszelle dabei aussieht und wie sie dann zugrunde geht, und welche medizinischen Symptome dies hervorruft, an denen je nach Virusstamm 50%-90% de Menschen dann versterben.
Mein Fazit:
Ein interessantes und informatives Sachbuch über Ebola, das durch den erzählenden Stil sehr gut zu lesen war. Meine Leseempfehlung geht an Leser, die gerne mehr über Viruserkrankungen wissen möchte.
"'Finden Sie Viren schön?'
'Oh ja', erwiderte er sanft. 'Wenn man der Kobra in die Augen sieht, hat die Angst dann nicht auch eine Kehrseite? Sie wird geringer, wenn man das Wesen der Schönheit erkennt.'" (S.123)
"Hot Zone" wird mit Recht als ein Tatsachen-Thriller beschrieben. Man trifft hier vor allem auf Marburg, ein Virus, das genauso rätselhaft wie tödlich ist. Mehrere Wissenschaftler und Spezialisten der Armee versuchen innerhalb weniger Tage über die Epidemie, die sich über den Regenwald hinaus auszubreiten versucht, Herr zu werden. Unterschiedlichste Menschen kommen hier zusammen, die auf verschiedene Arten mit ähnlich tödlichen Viren schon gearbeitet haben oder andersweitig auf einem Gebiet bewandert sind, daszur Bezwingung des Erregers beitragen könnte. Und so fließen auch immer mehr ähnliche Viren in die Handlung mit ein, wie Gruppen von Ebola, insbesondere Ebola-Zaire und -Reston, und auch das ganze Völker bedrohende AIDS.
Richard Preston arbeitet in "Hot Zone" mit harten Tatsachen, die im Laufe einer ausführlichen Recherche zusammengetragen worden sind. Personen, die an damahligen Forschungen um die 80er Jahre mit beteiligt waren, werden fast immer mit Namen benannt. Und ebenso scheut Preston auch nicht vor detaillierten und teilweise sehr anschaulichen aber auch ehrlichen Beschreibungen.
Wenn sich der Autor in seinem nachfolgenden Buch "Cobra", welches eigenständig steht, doch etwas mehr in die Genrerichtung des Thrillers bewegt, so ist "Hot Zone", was die Tatsachen anbelangt, doch noch weitaus bodenständiger. Durch die Realität der Geschehnisse, darf man hier also auch keine Spielereien mit dem Gefühlsleben der Protagonisten erwarten, es sei denn, es handelt sich um Passagen im Buch, in denen von den Personen selber beschriebene Szenarien wiedergegeben werden.
Die Ausführlichkeit in den einzelnen Details hat mir bei "Hot Zone", ebenso bei dem von mir davor gelesenem "Cobra", wieder ausgesprochen gut zugesagt. Das Buch bringt einem tiefere Teile des Lebens auf der Erde begreiflich näher, mit denen ich womöglich sonst nie in einer solch ausführlichen Form in Berührung gekommen wäre.
Es ist realistisch und erschreckend zugleich. Der Bereich der bakteriologischen Kriegsführung, wie in "Cobra" ausführlich behandelt wird, wird hier zwar nur einmal am Rande angesprochen, doch schwebt die Möglichkeit eines solchen Verwendungszwecks der im Buch genannten Viren beim Lesen teiweise doch sehr sichtbar nebenher.
Ein solch realistisches und gleichzeitig so spannendes Buch würde ich jedem empfehlen, auch wenn mir klar ist, dass "Hot Zone" vermutlich nicht für jedermann so ansprechend sein wird, da allein das Thema nicht ganz einfach zu Lesen ist.
"'Der Umstand, daß Schimpansen zu den bedrohten Tierarten des Regenwalds gehören und daß ein Virus, das zunächst in deren Körpern zu Hause war, keineswegs bedroht ist, erscheint mir wie ein Ironie der Natur.'" (S. 321)