Mir war die Autorin bereits bekannt, obwohl ich so gut wie nie TV schaue. Doch mir ist hängengeblieben, wie sie sich in einem Betrag auf einer rechtsgerichteten Demonstration irgendwo im Osten hasserfüllten „besorgten“ Bürgern stellte. Selbst in Deutschland geboren, war ihr nicht klar, wohin sie zurückgeschickt werden sollte. „Geht dahin zurück, wo du herkommst!“ Würde man das auch zum einem Hamburger sagen, den es nach München gezogen hat?
Genau dieses Thema greift sich auf: die größer werdende Spaltung in der Gesellschaft, grob gesagt zwischen Gutmenschen und Wutmenschen und der (meist) schweigenden Mitte.
Es geht auch um den Begriff der Heimat, um eine Definition, bzw. wie unterschiedlich diese ausfallen kann. Doch schwerpunktmäßig auch um die, die anderen ebendiese hier in Deutschland absprechen. Hilfreich ist die Auseinandersetzung mit den Plattitüden, den Verallgemeinerungen, den deduktiven Schlussfolgerungen, die allzu gerne von entsprechender Seite in den Ring geworfen werden. Sie spricht über den Missbrauch traditioneller Werte und die verbalen Brandbeschleuniger.
Sie schaut in ihrem Buch auch auf die Nuancen, auf das, was zwischen den Zeilen steht und bietet damit eine Anregungen zu einer eigenen Positionierung. Haltung ist wichtig.
Mich hat das Buch ermutigt, wieder mehr in die Konfrontation zu gehen und zu hinterfragen, wie viel ich schweigend ertragen kann und möchte.
Fazit: Bereits 2018 geschrieben, aber aktueller denn je.








