Dörthe Eickelberg

Zusammen mit dem zugerörigen Film "Chicks on boards" kann ich dieses spannende Buch sehr empfehlen. Dörthe nimmt mit auf ein Surf-Abenteuer, blickt über kulturelle Tellerränder und zeigt auf, woran es der Surf-Szene häufig fehlt: Diversität. 

Ich fand das Buch sehr angenehm zu lesen und mag den Humor, der an der ein oder anderen Stelle für Lacher sorgt. Gleichzeitig wird man eingeladen, die Komfortzone zu verlassen und mal aus der eigenen Surf-Bubble hinauszublicken. Ich persönlich fand es auch toll, dass das Thema "Angst" so offen beleuchtet wurde. Woher sie kommt, was sie mit einem macht und welche Möglichkeiten es gibt, ihr (im Wasser und an Land) zu begegnen.

Außerdem fand ich es klasse, wie Dörthe durch ihre journalistische Arbeit so wichtigen Frauen der Surfszene eine Plattform gibt und dafür sorgt, dass sie sich teilweise auch kennenlernen! 

Tolles Buch, wie ich finde, auch für nicht-surfende Personen. Man bekommt auf jeden Fall Lust, wieder Richtung Line-Up zu träumen!

Ein Buch für Frauen? Ja! Aber selbst ich, als weißer alter Mann, habe es in wenigen Tagen verschlungen. Dörthe Eickelberg schreibt herrlich erfrischend und äußert sympathisch über die Welt der Surfer und ganz wichtig, der wenigen Surferinnen. Sie nimmt uns auf eine Reise durch die Welt mit und beschreibt ihre Erlebnisse sehr lebendig und reflektiert. Ich hatte nicht selten, das Gefühl dabei zu sein. Sie erzählt von Mut, Niederlagen, Willkür, Enge, herzlichen Begegnungen und besonderen Orten. Wer sich darauf einlässt, wird mit einem wundervoll warmen Gefühl für die vielen unterschiedlichen Menschen dieser Welt belohnt. Die Autorin behauptet von sich selbst, sie wäre eine Feministin, aber eine, die die Männer mag. Wunderbar. Von diesen Feministinnen kann es nicht genug geben.

Es gibt Bücher, die mir eine völlig unbekannte Welt eröffnen und meinen Horizont ungemein erweitern. Dieses Buch ist so eines. Erwartet hatte ich einen Erfahrungsbericht einer Journalistin und leidenschaftlichen Surferin, die verschiedene Länder bereist und Surf-Pionierinnen trifft, um ihre Ängste zu überwinden. Doch es bietet weitaus mehr als das. Auf jeder Reisestation tauchen wir nicht nur in die oft von Männern dominierte Surferszene ein, sondern bekommen auch Einblick in die jeweilige Kultur und das Rollenbild der Frau.

In Chennai an der Südküste Indiens zum Beispiel trifft die Autorin auf Shaila, die große Opfer bringen musste, um ihrer Tochter Aneesha das Surfen zu ermöglichen, und begleitet die beiden zu den ersten Surfmeisterschaften des Landes. Suthu, die vermutlich erste schwarze Surferin, bringt uns in Durban einheimische Bräuche und die demütige Einstellung der Menschen zum Ozean näher. Auf Hawaii erfahren wir, woher Paige, die Weltmeisterin im Big Wave Surfen, ihren Mut nimmt.

Jede Begegnung und gemeinsame Surfsession regen die Autorin zur kritischen Selbstreflexion an. Sie schreibt so persönlich und mitreißend, dass sie selbst mir, die sich noch nie auf ein Surfbrett getraut hat, den Sport ein wenig schmackhaft machen konnte. Was man sich beim Surfen (zu-)traut und wie man sich behauptet, lässt sich auf viele andere Lebensbereiche wie die Arbeitswelt übertragen. Der gelungene Mix aus unterschiedlichen Frauenporträts, Surf-, Reise- und Erfahrungsbericht hat mich schlichtweg begeistert.