Cover des Buches Tausend Nächte aus Sand und Feuer (ISBN: 9783570164068)
Rezension zu Tausend Nächte aus Sand und Feuer von E. K. Johnston

Tausend Nächte aus Sand und Feuer

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Ein Buch, das seinesgleichen sucht und mit der wundervollen Atmosphäre des Orients in einer bildhaften gewaltigen Sprache überzeugen konnte.

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 8 Jahren

Klappentext:


Lo-Melkhinn hat schon dreihundert Mädchen auf dem Gewissen, bevor er in ihr Dorf kommt, um sich eine neue Braut zu suchen. Als sie die Staubwolke am Horizont sieht, weiß sie, dass er das hübscheste Mädchen im Dorf mitnehmen wird: ihre Schwester. Aber das wird sie nicht zulassen. Stattdessen kehrt sie selbst mit dem geheimnisvollen Wüstenherrscher in seinen Palast zurück. Der Tod scheint ihr sicher, doch am nächsten Morgen ist sie immer noch am Leben. Von nun an erzählt sie Lo-Melkhinn jede Nacht eine neue Geschichte und jeden Morgen erwacht sie mit einem magischen Funken in sich, der von Tag zu Tag mächtiger wird ...Quelle: cbt

Meine Meinung:


Bei diesem Buch ist es gerade sehr schwierig für mich einen Anfang zu finden um es zu beschreiben. Grundsätzlich habe ich zwei große Meinungen zu diesem Buch: „WOW, das war mal eine andere Art in ein Buch zu versinken“ und: „Mir fehlt so vieles, es war mir alles viel zu fern“.
Grundsätzlich möchte ich schon mal nicht auf die Charaktere eingehen, wie ich es sonst bei meinen Rezensionen gerne mache. Das Problem sind hier einfach die Namen, denn die Namen werden entweder nur selten mal erwähnt (und sind dann übelst kompliziert *hehe*), oder aber die Person wird beschrieben, als das was sie ist. Hmmm....Ganz saloppes Beispiel: Statt ihre Schwester beim Vornamen zu nennen, nennt sie sie Schwester. Das führte bei mir dazu, dass ich mich nicht so ganz wohlfühlte, ehrlich gesagt. Gut, Schwester ist Schwester, aber insgesamt wurde es dadurch so steif. Statt Namen wurden einfach die Beziehungen beziehungsweise die Verbindungen genannt und das war wirklich fremd.Trotzdem möchte ich ein paar Worte zur Protagonistin verlieren, denn sie hat natürlich eine tragende Rolle gespielt. Am Anfang fand ich sie befremdlich, ich konnte sie nicht verstehen, habe es aber ehrlich gesagt auch nicht auf Teufel komm raus versucht. Sie erschien mir sehr kühl, total distanziert, allerdings konnte man ihre Liebe dann doch spüren, die sie für einige Menschen empfand und ich bin etwas aufgetaut mit der Zeit. Nein, anders: Der Charakter ist aufgetaut und ich konnte unsere Protagonistin mehr leiden! =) Allerdings blieb eine gewisse Distanz, ich befürchte nur, dass es so gewollt war von der Autorin.
Denn eins merkt man: Dieses Buch ist so absolut und komplett ein Buch, das gegen den Strom schwimmt. Es ist anders, gewaltig, sprachlich für mich eine neue Erfahrung gewesen und dennoch ist es wahnsinnig kühl und es fehlte mir etwas.Die Autorin erzählt in diesem Buch ein Märchen, das Märchen von 1001 Nacht und das ist ihr meiner Meinung nach auf ihre ganz eigene Art auch total gelungen. Ich hatte allerdings kurz zuvor eine andere Adaption gelesen, die mich viel mehr packen konnte und deshalb kann ich hier ganz klar sagen, dass mich bei „Tausend Nächte aus Sand und Feuer“ kein Sog ergriffen hat, der mich nicht mehr losließ. Kein Prickeln, kein Schmachten, keine Aufregung, kein wärmendes Gefühl eines Wohlfühlbuches.Dieses Buch war einfach irgendwie da, dennoch war da dieses gewisse Etwas, das mich immer wieder dazu geführt hat zu dem Buch zu greifen und weiterzulesen.
Die Autorin spielt meiner Meinung nach nicht viel mit dem Leser, sondern wirklich mit der Geschichte, mit den Beschreibungen und auch der Entwicklung der Charaktere. Dabei ist der Fokus für mich ganz klar auf der Sprache gewesen, die so absolut anders und neu für mich war, mir die Atmosphäre eines Märchens aus 1001 Nacht allerdings wirklich nah bringen konnte.
Die Sprache ist so verschnörkelt wie der Orient selbst, die Geschichte ist so ruhig wie eine Oase in der Wüste, die Charaktere so tief und weit wie die weitesten Sanddünen. Und was ich anfangs daran befremdlich fand, habe ich schnell lieben gelernt irgendwie. So schnell kann es gehen! =)
Allerdings änderte diese gewaltige Sprache nichts an der fehlenden Bindung zu den Charakteren, die ich wirklich schmerzlich vermisst habe. Diese kalte Herangehensweise an eigentlich warme Gefühle, diese Sachlichkeit und Förmlichkeit. Argh! Das war auf der einen Seite wie gesagt echt mal neu und auch besonders und gut! Aber mein Bücherherz konnte nichts greifen und das greift doch so gerne nach Gefühlen und Situationen und Dingen und... ach^^.
Ihr seht schon, die Rezension ist etwas konfus und unstrukturiert. Dieses Buch lässt viel Platz für Gedanken, aber für mich hatte es mehr was von einer „Hassliebe“ und ich weiß im Nachhinein echt nicht so ganz wie ich es angemessen bewerten könnte. Echt schwierig, aber ich versuche es mal…

Fazit:


Ein Buch, das seinesgleichen sucht und mit der wundervollen Atmosphäre des Orients in einer bildhaften gewaltigen Sprache überzeugen konnte. Aber da die Charaktere trotz Tiefe zu distanziert für mich blieben, mich ihre Geschichte nicht packen konnte und ich nicht Teil der Geschichte wurde, bewerte ich das Buch mit der goldenen Mitte und rufe dazu auf es selbst anzulesen. Es ist anders und das muss man mögen! =)
3 von 5 Pfotenherzen von mir
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