Cover des Buches Die Chroniken der Seelenträger (ISBN: 9783845901886)
Rezension zu Die Chroniken der Seelenträger von E. Snyder

Rezension zu "Die Chroniken der Seelenträger" von E. Snyder

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 11 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 11 Jahren
Eine Welt aus Licht und Schatten Als Teenager ist das Leben nicht immer ein Zuckerschlecken, das spürt Jenny am eigenen Leib. Auch wenn sie aufgeschlossen und quirlig ist, so machen ihr ein vorlautes Mundwerk sowie eine verzehrende Sehnsucht nach ihrem Schwarm Rene nicht selten einen Strich durch die Rechnung. Immer wieder gerät sie mit Mitschülern, Lehrern und sogar ihrer eigenen Familie aneinander. Doch als ob diese Bürde nicht genug wäre, leidet sie neuerdings unter hämmernden Kopfschmerzen, beängstigend realistischen Träumen und merkwürdigen Sinnestäuschungen. Das ist weder gesund noch plausibel. Als Jenny eines Tages Konrad, der neu an der Schule ist, über den Weg läuft, beginnt ihr Weltbild zu bröckeln und eine ungeahnte atemberaubende Metamorphose nimmt ihren Lauf. Mit "Die Chroniken der Seelenträger: Der Wächter" gelingt der Autorin E. Snyder ein Debüt im Genre der Fantasyliteratur, das sich mehr als sehen lassen kann und die Neugier auf eine pompöse Reihe schürt. Bei diesem Buch handelt es sich um ein Stück Lektüre, das wie für (jugendliche) Fantasyfans gemacht ist. Denn sowohl der Handlungsverlauf, der stimmig Irdisches mit übersinnlichen Fähigkeiten verbindet, als auch die Gestaltung der Charaktere und die Rhetorik des Buches sind, so habe ich es durchweg empfunden, besonders auf junge Leser zugeschnitten. E. Snyder verknüpft klassische Elemente des Fantasievollen mit einer erfrischenden Individualität und komplexen Ideen. Sie schafft damit eine eigene schillernde Inszenierung. Dabei treffen himmlisches Jauchzen auf ernste Beklommenheit, jugendliche Naivität auf erwachsene Ernsthaftigkeit und hauchzarte Magie auf gefährliche Explosivität. Die Charaktere zeigen sich in vielen Facetten, bei denen die Eindeutigkeit zwischen Gut und Böse verschwimmt. Liebevoll gestaltet E. Snyder ihr ungewöhnliches Ensemble an Figuren aus, wobei Gefühle ebenso eine Rolle spielen wie Rationalität und Mysterium. Die von der Autorin kreierte Welt der auserwählten Seelenträger kombiniert das Fingerspitzengefühl für (zwischen-) menschliche Emotionen mit einem messerscharfen Kampf, dessen Ausgang Ungewissheit und Hoffnung miteinander vereint. Mittels eines rasch erfassbaren und ebenso schnell einnehmenden Erzählstils findet der Leser ohne Probleme den Zugang zur Geschichte. Dabei wechseln sich knifflige und fortgeschrittene Beschreibungen mit schlaksiger Jugendsprache ab. Nur eines der Stilmittel, die für reichlich Zündstoff sorgen. Als besonders gelungen empfand ich die präsentierten Kontraste: das Federleichte, das Unglaubliche, das Verletzliche auf der einen Seite; das Impulsive, das Unberechenbare, das Effektvolle auf der anderen Seite. "Der Wächter" gibt ohne Zweifel die Steilvorlage für eine tosende Fantasyreihe.
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