Rezension zu Die Nacht von Lissabon: Roman von E.M. Remarque
Mahnend und ergreifend...
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension
✗
Ein LovelyBooks-Nutzervor 8 Jahren
Der vorletzte Roman Remarques (dabei allerdings der letzte zu seinen Lebzeiten erschienene) befasst sich auf eindringliche und realistische Weise mit dem Schicksal und den Entbehrungen der deutschen Emigranten vor und während des Zweiten Weltkriegs. Der Ich-Erzähler wird im nächtlichen Lissabon von einem gewissen Josef Schwarz, der wie der Erzähler Emigrant ist, angesprochen. Schwarz bietet Schiffskarten und Visa an, verknüpft mit einer einzigen Bedingung: Schwarz will in dieser Nacht seine persönliche, tragische Geschichte erzählen und braucht einen Zuhörer...
Diese doppelte Erzählebene macht den erschütternden Roman noch interessanter. Remarques Wut und Entrüstung über den Nationalsozialismus dringt immer wieder zwischen den Zeilen hervor. Viele düstere Details jener grausamen Zeit werden erwähnt und untermauern den Plot auf höchst realistische und beklemmende Weise. Remarque schrieb einen klaren Stil, der vielleicht in einigen Dialogen für unsere heutigen Ohren etwas hochgestochen und pathetisch klingen mag, aber mit Absicht von ihm gewählt worden sein könnte, um den Unterschied zwischen den gebildeten deutschen Bürgern und den dumpfen, brutalen Nazis zu verdeutlichen.
Die Geschichte, die Josef Schwarz erzählt, ist eine tragische Liebesgeschichte, traurig, aber keinesfalls kitschig. Sie ist spannend und stellenweise immer wieder erschütternd in ihrer packenden Sprache. Ein Hollywood-Happy End ist folglich von vornherein ausgeschlossen. Letzten Endes erreicht der Roman zwar nicht ganz die Eindringlichkeit von "Im Westen nichts Neues", was aber auch wirklich schwer ist und auch bedingt durch die unterschiedlichen Schauplätze und Geschehnisse, da Frontdarstellungen noch erschütternder dargestellt werden können als Emigrantenerlebnisse in Frankreich und Portugal. Trotzdem auch hier ergreifende und anklagende Weltliteratur, ganz ohne Frage.
Fazit: Ein weiteres wunderbares Buch aus der Feder des Pazifisten Erich Maria Remarque. Wer sich für die Emigrantenschicksale und geschichtlichen Ereignisse jener Zeit interessiert, sollte "Die Nacht von Lissabon" auf jeden Fall gelesen haben. Spannend, traurig, dramatisch, düster. Klare Empfehlung!
Diese doppelte Erzählebene macht den erschütternden Roman noch interessanter. Remarques Wut und Entrüstung über den Nationalsozialismus dringt immer wieder zwischen den Zeilen hervor. Viele düstere Details jener grausamen Zeit werden erwähnt und untermauern den Plot auf höchst realistische und beklemmende Weise. Remarque schrieb einen klaren Stil, der vielleicht in einigen Dialogen für unsere heutigen Ohren etwas hochgestochen und pathetisch klingen mag, aber mit Absicht von ihm gewählt worden sein könnte, um den Unterschied zwischen den gebildeten deutschen Bürgern und den dumpfen, brutalen Nazis zu verdeutlichen.
Die Geschichte, die Josef Schwarz erzählt, ist eine tragische Liebesgeschichte, traurig, aber keinesfalls kitschig. Sie ist spannend und stellenweise immer wieder erschütternd in ihrer packenden Sprache. Ein Hollywood-Happy End ist folglich von vornherein ausgeschlossen. Letzten Endes erreicht der Roman zwar nicht ganz die Eindringlichkeit von "Im Westen nichts Neues", was aber auch wirklich schwer ist und auch bedingt durch die unterschiedlichen Schauplätze und Geschehnisse, da Frontdarstellungen noch erschütternder dargestellt werden können als Emigrantenerlebnisse in Frankreich und Portugal. Trotzdem auch hier ergreifende und anklagende Weltliteratur, ganz ohne Frage.
Fazit: Ein weiteres wunderbares Buch aus der Feder des Pazifisten Erich Maria Remarque. Wer sich für die Emigrantenschicksale und geschichtlichen Ereignisse jener Zeit interessiert, sollte "Die Nacht von Lissabon" auf jeden Fall gelesen haben. Spannend, traurig, dramatisch, düster. Klare Empfehlung!