Eckart Conze
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Eckart Conze
Das Amt und die Vergangenheit
Die große Illusion
Geschichte der Sicherheit: Entwicklung - Themen - Perspektiven
Schatten des Kaiserreichs
Das Auswärtige Amt
Die Suche nach Sicherheit
Kleines Lexikon des Adels
Kleines Lexikon des Adels
Neue Rezensionen zu Eckart Conze
In diesem Werk widmet sich Conze umfassend dem Versailler Vertrag und seinen Auswirkungen.
Die Gestaltung des Buches ist sehr hochwertig und ansprechend, was man schon an der Karte auf der ersten Doppelseite erkennt. Außerdem merkt man, dass sich der Autor ausgesprochen gut informiert hat - so sind beispielsweise die Seiten mit Anmerkungen und Literaturverweisen (S. 508-551) wirklich eindrucksvoll. Zudem sehr gelungen ist das Personenreigster am Ende, was mir in anderen Büchern häufig fehlt. Äußerst nützlich!
Insgesamt ist das Buch verständlich geschrieben, dennoch handelt es sich um eine anspruchsvolle Lektüre. Gut gelungen ist meinen Augen auch, dass nicht nur die Vergangenheit betrachtet wird, sondern dass der Autor auch Verknüpfungen zur heutigen Zeit herstellt.
Mit diesem Werk macht Conze 1919 verständlich und greifbar.
Rezension zu "Das Amt und die Vergangenheit" von Eckart Conze
Es war im Jahr 2005, als der erste grüne Außenminister der Republik, Joschka Fischer, einer internationalen Historikerkommission den Auftrag gab, die Geschichte des Auswärtigen Amtes während der Nazizeit und vor allem seine fast nahtlose Weiterarbeit mit vielen ehemaligen Nazidiplomaten nach der Gründung der Bundesrepublik 1949 in Bonn n zu untersuchen.
Herausgekommen ist ein Werk, das unter der Herausgeberschaft der international renommierten Historiker Eckart Conze, Norbert Frei, Peter Hayes und Moshe Zimmermann im Blessing Verlag veröffentlicht wird.
Das Buch ist geeignet, den lange auch in der neuen Bundesrepublik gepflegten und gehüteten Mythos von der besonderen Rolle des Auswärtigen Amtes in der Hitlerdiktatur zu zerstören und das ist auch gut so.
Mehr als man bisher angenommen hat bzw. mehr als von denen, die es wissen mussten, zugegeben wurde, war das Auswärtige Amt in Berlin von Anfang an involviert und aktiv beteiligt an der systematischen Verfolgung und Ausrottung der europäischen Juden. Von den damals beteiligten Personen wurden nur sehr wenige nach dem Krieg zur Rechenschaft gezogen, etwa Ernst von Weizsäcker, damals von seinem noch jungen Sohn Richard von Weizsäcker verteidigt. Dieser Richard von Weizsäcker legte mit seiner berühmten Rede als Bundespräsident 1985 vierzig Jahre nach Kriegsende vielleicht einer der wichtigsten politischen Grundlagen dafür, dass es noch einmal 20 Jahre später politisch möglich wurde, diese Untersuchung in Auftrag zu geben.
Die meisten Diplomaten wurden nach 1949 übergangslos in das neue Außenamt übernommen und man erinnert sich an das böse Wort von Helmut Heißenbüttel, der den Adenauerstaat einmal „die Fortsetzung des Dritten Reiches mit demokratischen Mitteln“ nannte.
Die Diplomaten des Auswärtigen Amtes, so zeigt dieses Buch, waren mitnichten die heimlichen Oppositionellen der Nazidiktatur, die Schlimmeres verhüteten. Das war lange die raison d`etre der Außenpolitik der BRD bis lange nach der Adenauerzeit. Sie waren mitnichten die Verführten, auch wenn sie unter Nutzung vielfältiger familiärer und adelsständiger Netzwerke diesen Mythos begründeten und lange aufrechterhalten konnten.
Ein wichtiges Buch, das einen Teil der offiziellen deutschen Geschichtsschreibung vom Kopf auf die Füße stellt.
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