Rezension zu "Siegfried, das Wolfskind" von Eckart zur Nieden
Als Wolfskinder bezeichnet man Kinder, die in jungen Jahren eine Zeit lang isoliert von anderen Menschen aufwuchsen und sich deshalb in ihrem erlernten Verhalten von normal sozialisierten Kindern unterscheiden. Manche Wolfskinder sollen von Tieren, etwa Wölfen, Hunden oder Bären, adoptiert worden sein und bei ihnen gelebt haben – soweit der Auszug aus Wikipedia.
Somit ist der Titel des vorliegenden Buches absolut irreführend. Der Junge hatte mehr oder weniger immer einen Erwachsenen an seiner Seite.
Unbestritten hat Siegfried Moldenhauer vieles furchtbares erlebt. Aber er hatte nie die schlimmen Zeiten durchleben müssen, in denen Kinder über viele Monate hindurch ohne Erwachsene oder eine Behausung überleben mussten.
Das Buch erinnert in erschreckender Weise an die Berichte des Ukraine-Krieges – scheinbar ist in der russischen Armee der unbarmherzige Umgang mit Unterlegenen bittere Tradition.
Im Ganzen hätte die Lebensgeschichte etwas weniger im Schnelldurchlauf berichtet werden können. Wie soll man als Außenstehender oder jemand, der diese Zeit nur aus Erzählungen kennt sich ein Bild machen können.