Rezension zu "Apache Sundown" von Ed Hewson
Wirklich außergewöhnlich guter Western, auch sprachlich nicht "platt", wie manchmal in diesem Genre üblich.
Die Handlung ist im Jahr 1878 angesiedelt, Häuptling Victorio verlässt mit einer größeren Gruppe seiner Krieger die verhasste Reservation, um dem dortigen Elend und der Bevormundung durch die Weißen zu entfliehen. Es ist ein wirklich letztes Aufbäumen der Apachen, sie werden nicht mehr zurückkehren ... und sie lassen dabei eine Spur von Tod und Verwüstung hinter sich. Unterwegs ermorden sie auch die Familie des siebzehnjährigen Kriss Anderson.
Jack MacLaren, ein ehemaliger US-Marshall erweist seinem alten Freund Harald Beck, einem Bundesrichter, einen Gefallen und stimmt zu, einen verurteilten Mörder und Vergewaltiger vom Gefängnis zum Galgen zu transportieren. Unterstützung erhält er dabei von einem jungen Deputy, Harley Adair, der ihn beleitet.
Die drei Männer treffen unterwegs auf die Überbleibsel von Andersons Familie, und finden den Jungen halbtot neben seiner ermordeten Familie ...
Soweit zum Beginn der Story, wie schon erwähnt überaus lesenswert, die beiden verschiedenen Geschichten kreuzen sich immer wieder, wobei der Autor einmal aus der Perspektive der Apachen, dann wieder aus der Sicht der Weißen, bzw. Mac Larens, erzählt. Auch wenn die Grausamkeiten der damaligen Zeit nicht verschwiegen werden, so findet hier doch auch keine Schwarz-Weiß-Malerei statt. Die Ansichten und Beweggründe beider Seiten werden beleuchtet, und man gewinnt langsam ein Verständnis für die durchaus komplizierten Zusammenhänge dieses grausamen Krieges gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts. Wenn es sich auch um eine fiktive Geschichte handelt, so beeinhaltet sie doch viel Wahrheit, einige der erwähnten Geschehnisse haben tatsächlich so stattgefunden. Großes Kompliment an den Autor ... empfehlenswert!