Eddy de Wind

 4,7 Sterne bei 3 Bewertungen

Lebenslauf

Eddy de Wind, Jahrgang 1916, war ein niederländischer Arzt jüdischer Herkunft. 1943 wurde er nach Auschwitz deportiert und überlebte den Holocaust. Nach seiner Rückkehr in die Niederlande arbeitete er als Psychiater und Psychoanalytiker. Einen Schwerpunkt seiner Arbeit bildete die Behandlung von Patienten, die unter Kriegstraumata litten. Er starb 1987.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Eddy de Wind

Cover des Buches Ich blieb in Auschwitz (ISBN: 9783492070010)

Ich blieb in Auschwitz

 (3)
Erschienen am 03.01.2020
Cover des Buches Ich blieb in Auschwitz (ISBN: 9783492317740)

Ich blieb in Auschwitz

 (0)
Erschienen am 01.09.2021

Neue Rezensionen zu Eddy de Wind

Cover des Buches Ich blieb in Auschwitz (ISBN: 9783492070010)
Yvonne2504s avatar

Rezension zu "Ich blieb in Auschwitz" von Eddy de Wind

Prädikat: Historisch wertvoll
Yvonne2504vor 8 Monaten

  • „Seltsam, dass das Leben weiterging (…) Wir bilden uns ein, mit unserer Geliebten der Mittelpunkt des Universums zu sein. Aber dem Universum ist es egal, ob wir glücklich sind oder im Schnee krepieren"

Im Jahr1942 ging Eddy de Wind, ein jüdischer Arzt aus Amsterdam, als Freiwilliger in das Durchgangslager Westerbork, im Osten der Niederlande. Dort lernte er Friedl, eine junge jüdische Krankenschwester kennen. Die beiden verliebten sich und heirateten im Lager. 1943 werden sie jedoch nach Ausschwitz deportiert und getrennt. Friedl landet in Block 10, wo medizinische Experimente an den Frauen vorgenommen werden. Den beiden gelingt es trotz allem, ihren Kontakt aufrecht zu erhalten. 

Gegen Ende des Jahres 1944, als die Russen schon nahe sind, schicken die Nazis Kolonnen von Häftlingen auf die berüchtigten Todesmärsche, Richtung Deutschland. Darunter ist auch Friedl. Eddy versteckte sich jedoch und blieb bis zur Befreiung durch die Russen in Ausschwitz. Zuvor, gleich nach dem Abzug der Deutschen, fand er eine Kladde und begann über das Erlebte zu schreiben. Zu traumatisiert von allem, schrieb er nicht in Ich-Perspektive, sondern erschuf die Figur Hans als seinen Erzähler. Dies ist also seine Geschichte – eine von vielen aus dem größten Vernichtungslager des Zweiten Weltkrieges, besonders auch, da sie praktisch noch während des Krieges im Lager direkt entstanden ist.

Zurück in den Niederlanden, wird Eddy nach dem Krieg seine Ausbildung als Psychoanalytiker fortsetzen und eine eigene Praxis gründen. Auschwitz beeinflusst sein
ganzes Tun: Als Psychoanalytiker spezialisiert er sich auf die Behandlung von Menschen mit schweren Kriegstraumata. 1949 erscheint ein von ihm verfasster, wissenschaftlicherbedeutungsvoller Artikel, in dem erstmals das „Überlebensschuld-und KZ-Syndrom“
beschrieben wird.

Eddy de Wind stirbt im September 1987 im Alter von 71 Jahren.

Mit seiner Geschichte wollte er aufzeigen, „wie manche Menschen einander noch unter den unmenschlichsten Bedingungen beistehen, sich lieben und es schaffen, sich eine Art Freiheit im Denken zu bewahren (…)“ Des Weiteren weist seine Erzählung darauf hin, „wie Intoleranz und Überlegenheitsgefühle im Extremfall die unvorstellbarsten Gräueltaten zur Folge haben können.“
Aber vor allem geht Eddys größter Wunsch in Erfüllung, den er am Ende seiner Aufzeichnungen äußert: Am Leben zu bleiben, um davon zu erzählen. Um die Menschheit davon zu überzeugen, dass dies alles wirklich passiert ist.

Der Hang zur Grausamkeit, der bei jedem zivilisierten Menschen von klein auf systematisch von seiner Umgebung und durch Erziehungsmaßnahmen unterdrückt wird, war im deutschen Volk durch die nationalsozialistische Moral bewusst entfesselt worden.“

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Cover des Buches Ich blieb in Auschwitz (ISBN: 9783492070010)
Kleine8310s avatar

Rezension zu "Ich blieb in Auschwitz" von Eddy de Wind

Ich blieb in Auschwitz
Kleine8310vor 3 Jahren

“Ich blieb in Auschwitz” ist ein Buch von Eddy de Wind. Herr de Wind ist ein niederländisch – jüdischer Arzt, der 1943 mit seiner Frau Friedel nach Auschwitz deportiert wird. Eddy erlebt den Terror der Nationalsozialisten am eigenen Leib und in seinen Aufzeichnungen, die aus den Jahren 1943 bis 1945 stammen, berichtet er davon. 

Kurz bevor das Lager im Januar 1945 von den Russen befreit wird, wird Friedel verschleppt. Eddy hingegen versteckt sich und bleibt in Auschwitz. Die Geschichte der beiden wurde genau dort geschrieben. Eddy de Wind’s Aufzeichnungen sind eindringlich und zutiefst bewegend. Es gab mehrere Momente in denen ich mit den Tränen gekämpft habe, aber auch auch andere in denen die Wut über diese unmenschliche Zeit im Vordergrund stand. 

“Ich blieb in Auschwitz” ist ein beeindruckendes und bewegendes Zeitzeugnis, welches ich uneingeschränkt weiterempfehle, weil die Geschichten der Betroffenen niemals in Vergessenheit geraten sollten. 

Meine Bewertung: 5 von 5

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