Cover des Buches Das Geheimnis von Marie Rogêts Tod (ISBN: 9783866100374)
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Rezension zu Das Geheimnis von Marie Rogêts Tod von Edgar Allan Poe

Gruselig langweilig...

von parden vor 5 Jahren

Kurzmeinung: Poe schrieb offenbar nicht nur Gruselwerke - dieser frühe Krimi ist jedoch gruselig langweilig...

Rezension

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pardenvor 5 Jahren

GRUSELIG LANGWEILIG...

Die 22-jährige Marie Rogêt, Angestellte in einem Parfümgeschäft in Paris, verschwindet spurlos. Nach vier Tagen wird ihre Leiche in der Seine gefunden. Die Polizei tappt im Dunkeln und bittet Detektiv Auguste Dupin mit seinem geradezu legendär scharfen Verstand um Rat. Dupin macht sich ans Werk...

Der zweite Fall für Auguste Dupin fordert den vollen Verstand des berühmten Detektivs heraus. Als die Polizei bei ihren Ermittlungen im Fall der ermordeten Marie Rogêt keine Ergebnisse erzielt, bittet sie Dupin schließlich um Mithilfe. Bis dahin wurden dem Hörer die Geschehnisse im Zusammenhang mit dem Fall in erster Linie durch Auszüge von Zeitungsartikel vermittelt.

Auguste Dupin muss sich dann gar nicht erst aus seiner Wohnung begeben, um die Ermittlungen voran zu treiben. Er beschäftigt sich intensiv mit eben jenen Zeitungsartikeln und hinterfragt diese anschließend kritisch. Punkt für Punkt pflückt er die Behauptungen der Journalisten auseinander und kombiniert schlau vor sich hin, bis er möglicherweise einen Tathergang rekonstruiert hat. Auf den Täter gibt es am Ende vage Hinweise, einen Abschluss der Ermittlungen erlebt der Hörer nicht.

Altertümliche Sprache und die Verwendung zahlloser Schachtelsätze ließen das Hörerlebnis (ungekürzt, 2 Stunden und 17 Minuten) trotz des angenehmen Vortrags von Ulrich Noethen zu einer langatmigen Geduldsprobe geraten. Die dezidierte Argumentationskette sowie die analytischen Fähigkeiten des Auguste Dupin mögen beeindruckend sein - für mich waren sie das Ende der Spannungselemente, die der vielversprechende Anfang verhieß.

Was bei Nick Knatterton ("Kombiniere!") unterhaltsam und bei Sherlock Holmes verblüffend wirkt, geriet hier zu mustergültiger Langeweile. Oft genug verlor ich den roten Faden, weil die Gedanken abschweiften, und da stellte sich zum Gefühl der Langeweile allmählich auch noch das der Genervtheit ein. Eine unschöne Kombination.

Edgar Allen Poe wird sicher nicht zu Unrecht zugeschrieben, u.a. das Genre des Kriminalromans entscheidend geprägt zu haben, ebenso wie die Horrorliteratur. Für mich war dieser Fall des Detektivs Auguste Dupin allerdings einfach nur gruselig langweilig...


© Parden

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