Rezension zu "Lexikon zur Geschichte Südosteuropas" von Edgar Hösch
Südosteuropa ist leider immer noch für viele ein weißer Fleck, größtenteils, auf der inneren Landkarte des Wissens.
Dabei ist deren Historie äußerst faszinierend und sehr reichhaltig. Rumänien, Moldova, Ungarn, Kroatien, Slowakei, Albanien, Serbien, Montenegro, Kosovo, Bulgarien, Griechenland, Bosnien-Herzegowina, Nordmakedonien, gehören unter anderem dazu.
Dieses Lexikon ist natürlich nach dem alphabetischen Schema aufgebaut, in Stichwörtern. Jeder der Einträge enthält deutlich kenntlich gemachte Querverweise, sodass man Erläuterungen von Begrifflichkeiten sowie weiterführende Erklärungen schnell finden kann.
Durch den multilateralen Ansatz erkennt man auch die Wechselwirkungen zwischen den oben genannten Ländern und ebenso zu Russland, Osteuropa, Süd- und Mitteleuropa sowie Türkei.
Erst durch diese ganzen Facetten und das Wissen, das man hier erwirbt, ist man in der Lage das große und ganze wahrlich besser zu erkennen, sowie Zusammenhänge zu verstehen, die bis heute politisch, sozial und kulturell nachwirken.
Warum gibt es eine teilweise immer noch erbitterte Feindschaft zwischen Rumänen und Ungarn? Warum wollte Bulgarien Makedonien? Warum gab es schon in früheren Jahrhunderten Ärger mit Russland? Warum gibt es zwei romanische Länder namens Rumänien und Moldova? Obwohl beide Länder von Rumänen bewohnt sind?
Wie konstituierte Kakanien endgültig seine Macht? (Österreich-Ungarn) Wie lief das mit den Türken ab? Was haben die Italiener damit zu tun? Warum waren Griechen einst Helfershelfer der Türken? Und vieles mehr.
Das Buch deckt vom Frühmittelalter bis in die relative Gegenwart alles Wissenswerte ab. 544 Stichwörter von 62 Autoren aus fünf Ländern. Fundiert, verständlich, sehr spannend zu lesen, weil eben real. Und endlich werden die weißen Flecken des Wissens, was Südosteuropa angeht, perdu sein.