Grégoire und Vincent sind zwei junge Kleinkriminelle in Paris. Ihr Metier: ältere Menschen, die sie beobachten und im passenden Moment ausrauben. Für ihre nächste Aktion haben sie schon einen älteren Herrn im Visier, mit dickem Koffer. Sie verfolgen ihn bis zu seinem zu Hause. Als er gerade zur Tür rein will, schlagen sie zu, überwältigen den Mann und stehlen ihm den Koffer.
Froh über den gelungenen Coup, schaut Vincent daheim in den Koffer und staunt nicht schlecht. Im gestohlenen Gepäck enthalten sind beispielsweise ziemlich alte, speckige Bücher, handbeschriebene Blätter, Haarsträhnen (mit Klebeband auf einem Stück Pappe befestigt), Tarotkarten, ein Polizeiausweis, reichlich Moneten und vieles mehr.
Vincent ist verunsichert über die ergaunerte Beute, ruft abends deshalb Grégoire an und beide verabreden sich für den kommenden morgen. Doch als Grégoire seinen Kumpel am folgenden Tag aufsucht, ist dieser bereits tot. Ein spannender Krimi beginnt. In dessen Mitte: der junge Grégoire und der ermittelnde Kommissar Adamsberg. Werden sie den Täter zur Strecke bringen?
Personen, Aufmachung und Schreibstil:
Als Leser dieses Krimis beobachtet man mal näher Grégoire, mal Adamsberg und zwischendrin sogar den älteren Herrn, und erfährt dabei, wer die eben genannten Personen überhaupt sind und was sie nach dem Tod Vincents machen. Grégoire ist beispielsweise Mitglied einer großen Familie, dessen Vater versucht, aus Dosen und Kronkorken einen Brunnen zu bauen. Adamsberg ist ein unkonventioneller Kommissar, der mit Hilfe des Lieutenants Danglard dem Täter auf die Spur zu kommen versucht. Und der ältere Herr? Der hat eine junge Frau im Schlepptau, mit Namen Estelle ... Mehr soll hier nicht verraten werden, aber keine Sorge! Allzulange muss man nicht warten, ehe sich der Nebel lichtet und alle Handlungsstränge ineinanderlaufen.
Dieser Krimi ist für mich zudem besonders, da er als Graphic Novel daherkommt. Die Sprache ist locker, baut aber trotzdem Rasanz und Spannung auf – genauso wie die Handlung selbst. Ein gelungenes Gesamtpaket aus meiner Sicht.
Mein Fazit:
„Das Zeichen des Widders“ ist mein erster Fred Vargas Krimi – gleich noch als Graphic Novel - und mir hat er gut gefallen. Ich fühlte mich prima unterhalten. Und obwohl dieser Krimi schon den dritten Fall von Kommissar Adamsberg darstellt, hatte ich nicht den Eindruck, etwas Grundlegendes verpasst zu haben oder generell schwer in die Handlung hineinzukommen. Im Gegenteil: der Plot hat mich ohne Vorwissen sowie ohne große Umschweife in sich hineingesogen und neugierig auf mehr aus der Welt von Adamsberg und Co. gemacht.
Ein kleines Manko stellten für mich lediglich manchmal die Zeichnungen dar. Deren Details ließen sich aufgrund des schwarzen Drucks gelegentlich etwas schwer ausmachen. Alles in allem aber ein spannungsvoller, kurzweiliger Krimi für zwischendurch. Von mir gibt es deshalb vier packende Sterne und eine Leseempfehlung für Krimi-Fans, die auch Graphic Novels mögen.