Rezension zu Schöne Verhältnisse von Edward St Aubyn
Rezension zu "Schöne Verhältnisse" von Edward St Aubyn
von Gruenente
Rezension
Gruenentevor 15 Jahren
David Melrose, dünkelhafter Engländer der besten Gesellschaftsschicht, kam durch Heirat zu sehr viel Geld. Er liebt es, andere Menschen zu demütigen und alle Kreaturen zu quälen. Seinen Frau ist alkoholsüchtig, der 5jährige Sohn wird emotional vollkommen vernachlässigt (im besten Fall). Erziehungsmaxime: "wenn er diese Kindheit ertragen hat, erträgt er alles". Sie verbringen Ihre Zeit auf einem grossen Anwesen in Südfrankreich. Sie erhalten dort Besuch von weiteren reichen und schrägen Menschen. Fassade ist alles. Diese Menschen sind so reich und dünkelhaft, das sie überhaupt nicht wissen, was sie mit sich anfangen sollen. Die einen flüchten sich in Alkohol, Taletten oder Drogen, die anderen in Gehässigkeit, so dass über jeden nicht-Anwesenden hergezogen wird. Auf alle wird nur herabgesehen. Menschlichkeit, Güte, Freundschaft oder Liebe sind anscheinend unbekannte Begriffe. Die Perspektive wechselt oft, vor allem die Teile aus Sicht des grausamen David und des armen Jungen sind sehr eindringlich beschrieben. Dieser Roman hat wohl autobiographische Züge. Es ist ein Wunder, das jemand aus diesem Elend ausbrechen konnte.