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Im antiken Jerusalem muss der römische Statthalter Pontius Pilatus entscheiden, wen er zum Pascha-Fest begnadigen soll – den von vielen als Messias verehrten Jesus von Nazaret oder den Mörder Barabbas. Er lässt das Volk entscheiden, welches sich für Barabbas ausspricht.
Dieser genießt seine unverhoffte Freiheit zunächst in vollen Zügen. Jedoch verhalten sich seine Bekannten ihm gegenüber sonderbar, da Jesus statt seiner gekreuzigt wurde. Zunächst noch unbeirrt möchte Barabbas beweisen, dass Jesus ein normaler Mensch war. Das Grab Jesu findet er jedoch leer vor und gerät als Zeuge der ersten Stunde in den Fokus der Jünger, wo er sein Erlebtes unter anderem Lazarus schildert.
Seine Geliebte Rahel, eine überzeugte Christin, wird später von den Römern festgenommen und gesteinigt. Der erzürnte Barabbas überfällt die Männer, welche Rahel verhaftet haben, und tötet einen von ihnen. Man verurteilt ihn zur lebensfeindlichen Arbeit in einer Kupfermine. Dort ist Barabbas an den Sträfling Sahek, einen gläubigen armenischen Christen, gekettet. Barabbas hilft Sahek beim Beten, kann sich jedoch selbst nicht zum Glauben bewegen. Durch die Hilfe eines Wärters schaffen es die beiden, von der Grubenarbeit begnadigt zu werden, müssen jedoch in einer Mühle schwere Arbeit verrichten. Dort wird ihr christlicher Glaube von den römischen Machthabern beäugt. Während Sahek für seinen Glauben den Märtyrertod stirbt, rettet Barabbas sich, indem er seinen christlichen Glauben und Sahek verrät.
Im Zuge der weiteren Christenverfolgungen durch Nero kommt es zu Brandstiftungen in Rom, die man den Christen in die Schuhe zu schieben versucht. Als Barabbas dies sieht, beginnt er an den Brandstiftungen teilzunehmen in der Wahnvorstellung, damit den Christen etwas Gutes zu tun. Im Gefängnis mit anderen Christen zieht er weiteren Unmut auf sich, da er sich nicht nur als überzeugter Christ und gleichzeitig Brandstifter ausgegeben hat, sondern die Mitgefangenen außerdem erfahren, dass er Barabbas von Golgotha ist. Letztlich wird er aufgrund seiner scheinbaren christlichen Religionszugehörigkeit gekreuzigt.“
Der Roman wurde 1961 von Richard Fleischer mit dem gleichen Titel verfilmt. Anthony Quinn spielte den Barabbas.
Meine Meinung:
Was sage ich zum Cover:
Im dunkelblauen Hintergrund sieht dem Betrachter ein bärtiger Mann entgegen. Das Gesicht fällt erst auf dem 3. Blick auf. Auf den ersten Blick stechen der Autorenname und der Titel entgegen.
Wie ist das Buch aufgeteilt?
Das Buch ist ein reines Textbuch. In 190 Seiten ist dieses Thematisch in 3 Blöcke aufgeteilt. Im ersten Block wird die Zeit ab der Verurteilung Jesus bis nach Pfingsten berichtet. Im zweiten Block über eine Zeit, in der Barabbas in einer Kupfergrube arbeitet als Gefangene und im dritten Teil die Zeit in Rom und die Verurteilung im Rahmen der Christenverfolgung.
Welche positiven Aspekte fallen mir auf?
Das Buch versucht dem Leser den zum Tode verurteilten Barabbas aus der Pensionsgeschichte näher zu bringen.
Was fallen mir am negativen Aspekten auf?
Ich finde die Geschichte sehr fiktiv. Es gibt auch nirgends weitere Belege zum Leben von Barabbas. Selbst die Jünger Jesus sind nicht mit Name genannt.
Was ich aus diesem Buch lernen konnte:
Irgendwie ist Barabbas in sein Leben gerutscht – ungeliebt von seinen Eltern gibt er seine Erfahrungen weiter. Nach seiner sonderbaren Freilassung kommt er sein weiteres Leben nicht hinweg unverdient freigelassen worden zu sein.
Ob es so war oder nicht, steht hier nicht zur Frage. Der Leser bekommt einen Eindruck von der Zeit um Jesus und seiner Beteiligten.
Bewertung
Gerne gebe ich dem Buch 3 Sterne. Das Buch ist unterhaltsam, aber gibt nicht weiteren Lerneffekt.
Fazit:
Dieses Buch ist ein unterhaltsamer Roman, der sehr viel Fiktion und Unwägbarkeiten vereint.
Edzard Schaper
Alle Bücher von Edzard Schaper
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Die Geisterbahn : Eine Erzählung.
Am Abend der Zeit
DER HENKER: ROMAN
Sie mähten gewappnet die Saaten
Neue Rezensionen zu Edzard Schaper
Lieber den Linden nachfliegen, als den Sternen nachlaufen.
Als das Jesuskind in Betlehem geboren wurde, erschien der Stern nicht nur den drei bekannten Weisen aus dem Morgenland, sondern auch einem König im weiten Rußland. Er war nur ein kleiner König aber mit rechtschaffendem Sinn. Er packte für das Jesuskind einige Gaben seiner Heimat zusammen und machte sich alleine auf seinem treuen Pferd Wanjka auf dem Weg, dem Herrscher der Welt zu huldigen. Auf seinem Weg, immer dem Stern nach, der in des Nachts leitet, begegnet dem kleinen König aber so viel Leid und Elend, dass er nach und nach alle seine Geschenke hingibt, bis ihm selber nichts mehr bleibt als seine Liebe, sein Herz und sein Lachen, die er auch noch hingibt, als er sich für einen kleinen Jungen in die Sklaverei begibt, um diesem Kind und seiner Mutter dies schwere Los zu ersparen.
Ja, es wird bald wieder Weihnachten und dies ist die Zeit der sentimentalen, christlichen Stücke, voller Herzensgüte und Pathos. Dieses Büchlein ist ein Klassiker des emmotionalen, pathetischen Weihnachtsgenres und ist ein Auszug aus dem Roman der vierte König aus dem Jahr 1961 von Ezard Schaper, das wohl heute kaum einer mehr kennen dürfte, denn alle kennen nur diesen Auszug, dafür in umso mehr Varianten und Auflagen.
Ein klassisch, christliches Rührstück. Da hadert man mit der Regierung in Sätzen wie „Die Peitsche regierte, wo das Zepter hätte walten sollen und der Mensch verwandelte sich zu Ware.“ Ja, Kapitalismus ist grausam aber ein paar Seiten darauf wird das Ganze dann doch wieder revidiert „Vielleicht waren sie das Sklavendasein zu sehr gewohnt, als daß sie noch als Freie zu leben vermochten, und würden sich vielleicht noch einmal freiwillig selber verkaufen, um der Suppenkelle sicher zu sein, die immer kam, der Stock nur bisweilen.“
Auch der kleine König ist irgendwann nur noch gefrustet „Was hat das alles genutzt, dachte er verbittert, Hungrige zu speisen, Nackte zu kleiden, Gefangene zu befreien, alles zu verstreuen und dabei nur die Tränen des eigenen Unglücks zu säen.“
Ganz abgesehen davon, dass es Russland zu Christi Geburt so nicht gab und schon gar keine Könige wie den kleinen König, ist dies ein inkonsequentes, christliches Rührstück, das einerseits das Böse beklagt, den Helden aber daran scheitern lässt. Der kleine König wird seinen Allmächtigen Herrscher nie lebend erreichen und stirbt wenige Meter vor seinem Ziel. Eine rührselige Geschichte des Scheiterns auf der Suche nach Gott. Laut Klappentext versuchte der Schriftsteller auf „stille, eindringliche Art religiöse Aspekte und Lehren abzugewinnen, die er überkonfessionell zu vermitteln sucht. Wahrscheinlich sollte man dieses Buch nur lesen, wenn man in sentimentaler Weihnachtsstimmung ist.
Die Tuschezeichnungen von Celestino Piatti sind ganz nett, nicht mein Geschmack, aber immerhin ist das Buch durchgehen schwarz-weiß illustriert, wäre sonst wohl zu dünn geworden.
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