Egyd Gstättner

 3,9 Sterne bei 13 Bewertungen
Autor*in von Klagenfurt, Das Geisterschiff und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Dr. phil., geboren 1962 in Klagenfurt, lebt als freier Schriftsteller ebenda. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen, 38 Bücher, zuletzt der Erzählband Ich bin Kaiser (Picus 2022) und Der große Gogo (Picus 2023).

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Arrivederci Adria! (ISBN: 9783990296851)

Arrivederci Adria!

Neu erschienen am 06.06.2025 als Gebundenes Buch bei Wieser Verlag.

Alle Bücher von Egyd Gstättner

Cover des Buches Das Geisterschiff (ISBN: 9783711720016)

Das Geisterschiff

(2)
Erschienen am 01.08.2013
Cover des Buches Klagenfurt (ISBN: 9783711720917)

Klagenfurt

(2)
Erschienen am 04.03.2020
Cover des Buches Der große Gogo (ISBN: 9783711721389)

Der große Gogo

(1)
Erschienen am 11.09.2023
Cover des Buches Mein Leben als Hofnarr (ISBN: 9783711720849)

Mein Leben als Hofnarr

(1)
Erschienen am 28.08.2019
Cover des Buches Am Fuß des Wörthersees (ISBN: 9783711720122)

Am Fuß des Wörthersees

(1)
Erschienen am 25.08.2014
Cover des Buches Der Mensch kann nicht fliegen (ISBN: 9783854526353)

Der Mensch kann nicht fliegen

(1)
Erschienen am 01.08.2008
Cover des Buches Der Untergang des Morgenlands (ISBN: 9783711750723)

Der Untergang des Morgenlands

(1)
Erschienen am 01.11.2011
Cover des Buches Ein Endsommernachtsalbtraum (ISBN: 9783854526841)

Ein Endsommernachtsalbtraum

(1)
Erschienen am 01.08.2012

Neue Rezensionen zu Egyd Gstättner

Cover des Buches Der große Gogo (ISBN: 9783711721389)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Der große Gogo" von Egyd Gstättner

Bellis-Perennis
Glück und Unglück, Erfolg und Misserfolg liegen ganz knapp nebeneinander

Der Klagenfurter Autor Egyd Gstättner widmet sich in seinem neuen Roman „Der große Gogo“ dem Fußballer Günther „Gogo“ Golautschnig, der heuer seinen 70. Geburtstag feiert. Sein Leben und seine Karriere sind die Vorlage für das Buch. Golautschnig schaffte es aus dem Kärntner Jauntal zur Austria Klagenfurt und dann ins Nationalteam. Der Linksaußen gilt als einer der besten Fußballer der österreichischen Fußballgeschichte. 

Als der begeisterte Fußballfan und Jungautor Egyd Gstättner im November 1982 sein Krankenhauszimmer mit dem Fußballer Günther „Gogo“ Golautsching teilt, weiß er noch nicht, dass er einen biografischen Roman über ihn schreiben wird.  

Wer ist er nun, der große Gogo, der im Roman Gustav Goggerwenig heißt und als Ich-Erzähler über sein Leben berichtet? Und wie viel Günther steckt in Gustav? 

Gustav kickt bei Austria Klagenfurt unter Trainer Walter Ludescher und arbeitet, wie die meisten Fußballer, um den Lebensunterhalt für sich und seine Familie zu verdienen. Der damalige Teamchef Erich Hof ist immer auf der Suche nach neuen Teamspielern und so fällt ihm der nur 1,68m große und stämmige Goggerwenig auf. Mit Bart hat er eine entfernte Ähnlichkeit mit Bomber Gerd Müller.  

Als er am 17. November 1982 als erster Kärntner  seit 37 Jahren mit der National-Elf ins Stadion einläuft, hat sich sein Traum erfüllt. Es geht um nichts Geringeres als die EM-Teilnahme, Gegner ist die Türkei. Seite an Seite steht er mit Toni Polster, Walter Schachner, Hans Krankl, Erich Obermayer, Bruno Pezzey, Friedl Koncilia, Josef Degeorgi, Felix Gasslich, Herbert Prohaska, Heribert Weber, sowie den Ersatzspielern Herbert Feurer, Gernot Jurtin, Peter Pacult, Leo Lainer, Bernd Krauss und Anton Pichler als die Österreichische Bundeshymne erklingt.  

Just dieser sportliche Höhepunkt seiner Karriere ist gleichzeitig auch deren Ende, denn in der 55. Minute des Länderspiels verletzt sich der Gogo schwer. Dass das Team trotz numerischer Unterlegenheit (man hat das Austauschkontingent bereits ausgeschöpft) mit 4:0 gewinnt, tröstet den Gogo nur wenig. 

Meine Meinung: 

Wie knapp Glück und Unglück, Pech, Reichtum und Armut, Erfolg und Misserfolg, Komödie und Tragödie beieinanderliegen, erzählt der Autor in seinem Buch.  

Trotz Rehabilitation und harter Arbeit kann sich Gogo nicht erholen und an seine frühere Form anschließen. Statt Austria Klagenfurt heißt sein letzter Verein SV Bleiburg, als er 1984 die Fußballschuhe endgültig an den Nagel hängt. Tragisch dabei ist, dass er miterleben muss, wie die Karriere seines damals knapp 18-jährigen Kollegen, der bei der Wiener Austria spielt, zu einem steilen Höhenflug ansetzt: Der Name Anton „Toni“ Polster.  

Golautschnig erleidet das typisch österreichische Fußballerschicksal dieser Zeit: Als Amateur muss er einem Beruf nachgehen („Schepfen gehen“ wie die Kärntner und Steirer sagen), denn vom Fußball kann man in den 1980er-Jahren nicht leben. Spieler der großen Vereine wie Austria Wien oder Rapid erhalten zum Karriereende entweder eine Trafik oder eine Tankstelle, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Ausnahme ist Ex-Fußballer und Trainer Walter Ludescher, der als Lehrer ein geregeltes Einkommen hat. Als der große Sportschuhhersteller sein Werk in Kärnten schließt, verliert Gogo nach 23 Jahren seine Arbeit. 

Geschickt vermischt Egyd Gstättner Fakten mit Fiktion. Er „kennt“ Günther Golautsching nur aus den Tagen im Krankenhaus und hat die sportlichen Eckpfeiler recherchiert. In einem Interview mit einer Kärntner Tageszeitung erzählt Gstättner, dass in diesem biografischen Roman neben der Geschichte Kärntens auch das eine oder andere Persönliche eingeflossen ist. 

Passend dazu stellte Egyd Gstättner sein Buch „Der große Gogo“ am 28. September 2023 im Klagenfurter Fußballstadion vor.  

Fazit: 

Gerne gebe ich diesem biografischen Roman, der auch gleichzeitig ein zeitgeschichtliches Dokument ist, 5 Sterne. 

 

 

Cover des Buches Mein Leben als Hofnarr (ISBN: 9783711720849)
C

Rezension zu "Mein Leben als Hofnarr" von Egyd Gstättner

COBuchacher
Es ist verdammt hart, Egyd Gstättner zu sein...

Der Autor Egyd Gstättner vermischt in einer Art Autofiktion reale Ereignisse aus seinem Leben mit Fiktion und nimmt sich dabei wie der klassische Hofnarr, der ja alles sagen durfte, kein Blatt vor dem Mund. Der Text ist chronologisch aufgebaut wie ein Tagebuch, liest sich aber eher wie ein Roman, nur ein echtes Ende gibt es nicht.

Habe es genossen, wie Hr. Gstättner rundum austeilt und dabei auch sich selbst nicht verschont, und beim Lesen schon lange nicht mehr so viel gelacht. Man muss nicht unbedingt Kärntner sein, um das Buch zu verstehen, aber es ist definitiv lustiger, wenn man über Kärnten Bescheid weiß. Und für diese Auserlesenen spreche ich eine absolute Leseempfehlung aus!

Cover des Buches Klagenfurt (ISBN: 9783711720917)
aus-erlesens avatar

Rezension zu "Klagenfurt" von Egyd Gstättner

aus-erlesen
Keine Klagen anhängig

Wer Österreich besuchen will, schreit sicher nicht als Erstes, dass er in Klagenfurt sein Haupt betten wird. Wien und Salzburg haben in den meisten Fällen den Vorzug. Wer sich – nicht trotzdem oder dennoch – entschließt der Hauptstadt Kärntens eine Visite abzustatten, darf sich auf ein Fest einstellen. Voraussetzung ist allerdings, dass er oder sie dieses Buch zumindest einmal schon gelesen hat. Mit Zahlen kommt man Klagenfurt nicht auf die Spur. Hunderttausend Einwohner – mal mehr mal weniger, hier ist schon das erste Fest im Gange, wenn man den launigen Ausführungen Egyd Gstättners zur Einwohnerzahl Klagenfurts folgt – aber was sagt das schon aus. Vierhunderttausend Übernachutngen bei einhunderttausend Einwohnern, das Vierfache. Immerhin. Belgrad hat fünfzehnmal mehr Einwohner, verzeichnet aber nur nicht einmal eine Übernachtung pro Einwohner. Zahlen sind Schall und Rauch.

Egyd Gstättner ist Kärtner, gebürtiger Klagenfurter. Und er ist für zweihundert Seiten der Reiseführer, den man nirgendwo anders buchen kann. Der Friedhof könnte mit Berühmtheiten der Stadt belegt sein. Doch die zogen es vor außerhalb ihrer Geburtsstadt das Zeitliche zu segnen: Udo Jürgen und Maria Lassnig liegen (sich gegenüber) auf dem Zentralfriedhof in Wien. Nur Ingeborg Bachmann hat hier ein Grab. Und die wollte bestimmt nicht zurück – sie starb im römischen Feuer. 

Vom Eishockeyclub bis zur Bäckerei, vom Verleger bis zu verschwundenen Friseurladen kennt Gstättner hier jedes Staubkorn und seine Geschichte. Wie ein Papa seinen Flilius an die Hand nimmt, leitet er den Besucher durch seine Stadt. Bald ist man vertraut – man duzt sich – und erkennt, dass das, was vermeintlich fehlt durch Anekdoten wieder den Platz einnehmen darf, der bisher leer geblieben war. 

Ohne Unterlass wird man in und durch eine Stadt gezogen, die man ohne Egyd Gstättner sicherlich der Vergessenheit anheimfallen ließe. Sie steckt voller Histörchen, die einen ab und an schmunzeln lassen, öfter ein „oho“ entlocken, aber ganz sicher lange in Erinnerung bleiben wird. 

Die Welt wird nicht besser, wenn man dieses Buch gelesen hat. Sie wird aber auch nicht schlechter. Die eigene Welt wird durch das Buch und den unweigerlich folgenden Besuch der Stadt um einiges reicher. Zum Glück hegt Egyd Gstättner keine Ambitionen den Posten des Tourismusmanagers der Stadt zu ergattern. Wäre eh vergebens, da es so scheint als sitze hier ein Buch auf diesem Posten. 


Gespräche aus der Community

Bisher gibt es noch keine Gespräche aus der Community zum Buch. Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Welche Genres erwarten dich?

Community-Statistik

in 20 Bibliotheken

auf 5 Merkzettel

von 2 Leser*innen gefolgt

Worüber schreibt Egyd Gstättner?

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks