Ich habe das Buch zu Weihnachten bekommen und mich aufs Lesen gefreut. Leider musste ich es nach wenigen Seiten abbrechen, da es stramm mit Doppelpunkt durchgegendert zu sein scheint. Das stehe ich keine 430 Seiten durch. Deshab wandert es jetzt in die Papiertonne. Aus ökologischer Sicht tut mir das sehr weh. Aufgrund dieser frustrierenden Erfahrung werde ich Freunde und Familie bitten, mir keine Bücher mehr zu schenken. Wenn ich in Zukunft etwas lesen möchte, kaufe ich mir meine Lektüre nach einem gründlichen Blick in die Leseprobe lieber selbst.
Eileen Horne
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Eileen Horne
Warum Menschen Böses tun
The Devil You Know: Stories of Human Cruelty and Compassion
Neue Rezensionen zu Eileen Horne
Die Autorin Gwen Adshead ist forensische Psychiaterin und Psychotherapeutin. Seit 30 Jahren arbeitet sie vor allem mit Schwerverbrecher*Innen und versucht diese zu verstehen, was normalen Menschen schwerfallen dürfte. Zum Beispiel stach einer mit einem Buschmesser auf eine Kaffeehausbesucherin ein, eine weibliche Irre legte Feuer, um ein bisschen Aufmerksamkeit zu bekommen, und ein Psychopath hat einige seiner Liebhaber zerstückelt, weil er halt mit Zurückweisung nicht so recht umgehen kann. Unterstützung beim Formulieren dieser Irrsinnstaten bekam Adshead von Co-Autorin Eileen Horne. In elf Fallbeispielen kann man sich so richtig gruseln - besser als bei Stephen King, vor allem realitätsnäher.
‚[...] wie und warum Zuhören und Mitfühlen einen Unterschied machen können‘ (Seite 10)
Seit mehr als drei Jahrzehnten arbeitet Gwen Adshead als forensische Psychiaterin mit straffällig gewordenen Menschen. In ‚Warum Menschen Böses tun‘ erzählt sie von verschiedenen Fällen ihrer Laufbahn, thematisiert dabei unter anderem Serienmord und Psychopathie, Psychose und posttraumatische Belastungsstörung, Othello-Syndrom und narzisstische Persönlichkeitsstörung, Bindungstheorie und Suizidalität, Religion und Seelsorge, Pädophilie und Pädosexualität, Stalking und Erotomanie, Sorgerecht und Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom, Gruppentherapie und Sinnfindung.
Ich interessiere mich schon sehr lange für forensische Psychiatrie, arbeite zwar nicht in diesem Bereich, habe aber vor vielen Jahren für wenige Wochen praktische Einblicke in den Maßregelvollzug erhalten.
Schon die Einleitung zeigt, dass die Autorin nicht in s/w denkt, in ihrem Beruf und in ihrem Buch auch Grautöne mitdenkt, betont und kommuniziert. Ich finde diesen Ansatz wichtig, und es gelingt Adshead hervorragend, die porträtierten Straftäter und Straftäterinnen nicht nur als Fälle, sondern als Menschen zu zeigen. Dabei schafft sie es, der Komplexität des Themas gerecht zu werden, nicht zu vereinfachen oder zu pauschalisieren, die Menschen, mit denen sie arbeitet, von mehreren Seiten und aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten.
Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen. Es ist spannend und lehrreich, einige Fallgeschichten empfand ich persönlich jedoch als etwas zu ausufernd und zu wenig fesselnd, aber das halte ich bei einer so umfangreichen Sammlung für vollkommen normal.
‚Man muss sich dorthin begeben, wo sie sind, um das zu sehen, was sie sehen.‘ (Seite 22)