Eileen Myles

 3,5 Sterne bei 4 Bewertungen
Autor*in von Chelsea Girls, Best Lesbian Erotica 2006 und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Eileen Myles, geboren 1949, gilt als »Rockstar der Gegenwartslyrik«. Myles zog Mitte der 70er-Jahre nach New York, studierte am St. Mark's Poetry Project und übernahm zehn Jahre später dessen Leitung. Myles hat über zwanzig Bücher geschrieben, darunter Lyrik, Romane und Essays, und wurde dafür mit zahlreichen Auszeichnungen und renommierten Stipendien bedacht. Heute lebt Myles in Marfa, Texas, und New York City.  

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Eileen Myles

Cover des Buches Chelsea Girls (ISBN: 9783957578396)

Chelsea Girls

 (3)
Erschienen am 06.03.2020
Cover des Buches Zur Zeit (ISBN: 9783751809108)

Zur Zeit

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Erschienen am 30.03.2023
Cover des Buches Best Lesbian Erotica 2006 (ISBN: 1573442240)

Best Lesbian Erotica 2006

 (1)
Erschienen am 10.11.2005

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Neue Rezensionen zu Eileen Myles

Cover des Buches Chelsea Girls (ISBN: 9783957578396)
V

Rezension zu "Chelsea Girls" von Eileen Myles

Chelsea Girls
Vielhaber_Juergenvor 4 Jahren

Als einer ihrer grössten Fans habe ich bei diesem Titel direkt an Nico Päffgen gedacht.

Mit Nico hat Myles allerdings eher weniger zu tun, eint sie doch nur die Begeisterung, Drogen einzuwerfen. 

Und wenn Leser/in sich auf die Storys eingelassen hat, ist er/sie schon im Rausch...

Momente tiefster Traurigkeit prallen auf plastischen Sex.

Ihre Selbstinszenierung ist  ständig zu spüren, doch im Gegensatz zu anderen Beispielen wird es nie peinlich. Myles will gesehen werden und hat jede Menge zu erzählen.

Wäre nur die Übersetzung nicht so daneben! Doch so ungelenk Herr Fuchs hier auch gearbeitet hat, Eileen Myles ist große Literatur, die auch hier bitte noch entdeckt werden sollte.

Cover des Buches Chelsea Girls (ISBN: 9783957578396)
BluevanMeers avatar

Rezension zu "Chelsea Girls" von Eileen Myles

Chelsea Girls
BluevanMeervor 4 Jahren

Zugegeben, Eileen Myles (Jahrgang 1949) war mir bislang kein Begriff. Dabei ist sie eine der wichtigsten queeren Erzähler*innen der USA und gilt als "Rockstar der Gegenwartslyrik". Mitte der 1970er Jahre zog sie nach New York und studierte am St. Mark's Poetry Project. Ihr Werk umfasst über 20 Bücher, darunter Essays, Romane und Gedichte. Im vorliegenden Band Chelsea Girls, der im Original bereits 1994 erschien, wagt sie einen Blick zurück in ihr Leben in New York in den 1970er Jahren. 

Ihre erste Lesung gab sie im CBGB's, einem berühmten Club im East Village von Manhattan, in dem auch die Ramones und Patti Smith auftraten. Vielleicht liegt es deshalb nahe, Myles als Post-Punk zu bezeichnen, die ihre eigene literarische Avantgarde bildete und bis heute diesen Status noch inne hat. Auf den englischen Originalen ihrer Werke findet man Blurbs von Lena Dunham und Kim Gordon, die eine, aufstrebende Regisseurin und Autorin der 2010er Jahre, die mit ihrer eigenwilligen Serie Girls female Empowerment neu buchstabierte, die andere bildende Künstlerin, Kuratorin und Bassistin von Sonic Youth, einer der einflussreichsten female fronted New Wave Bands der Welt. Mehr Pop geht nicht. Nirvana wäre ohne die Empfehlung von Kim Gordon nicht berühmt geworden, so viel dazu und beide Bands einte das Engagement gegen Sexismus und Homophobie.

Myles selbst wird von Robert Mapplethorpe porträtiert, es ist für sie eine große Ehre von dem Fotografen und schwulen Künstler, dem Patti Smith in ihrer Biografie Just Kids ein würdiges Denkmal setzte, für die Nachwelt festgehalten zu werden. Mapplethorpe und Smith bildeten in den 70er Jahre eine eigene dynamische Avantgarde, Smith erinnert sich in ihrem Buch ausführlich an diese innige Freundschaft, die zeitweise auch eine Liebesbeziehung war und deren gemeinsamer Motor die Kunst, die Fotografie, das Schreiben bildete. Kein Wunder, dass Myles ebenfalls Smith als große Inspiration sieht. 

Dennoch unterscheiden sich die Werke der beiden Künstler*innen massiv. Und das mag nicht nur an der queeren Perspektive von Myles liegen, die in ihrer Biografie im Detail ihre sexuellen Erfahrungen mit diversen Frauen verarbeitet und ihre Liebesbeziehungen und enttäuschten Hoffnungen thematisiert. Immer wieder auch vor dem Hintergrund, dass sie als lesbische Frau nie sicher sein konnte, ob sie für ihre Freundinnen nur ein angenehmer Zeitvertreib war, bis das richtige Leben und die wahre Erfüllung in der heterosexuellen Ehe wartete. Für Myles nie eine Option. Bis zur Schmerzhaftigkeit beschreibt sie ihre Suche nach Identität (ihre Kindheit und der Alkoholkonsum ihres Vaters sind ein Thema) und queeres Begehren und spart dabei auch nicht brutale Details einer Massenvergewaltigung unter Drogeneinfluss aus, die ihr als junge Frau angetan wird. Ihre Positionierung als Künstlerin und Schriftstellerin wird eben so verhandelt, wie die permanente Suche nach Drogen und Alkohol. Kein Wunder, denn Myles die ihrer Meinung nach als "Bastadt-Poetin" nach New York kam (ihr Arbeiterbackground unterschied sie deutlich von anderen Künstler*innen, die mehr Geld und Möglichkeiten hatten), hatte sich vorgenommen, dort für Aufsehen zu sorgen. Die Beziehung zu ihrer On-Off-Freundin Chris ist Thema, aber auch der Konkurrenzkampf und die Dynamik der Frauen untereinander, die nicht immer leicht nachzuvollziehen ist:

" Ich saß an in diesem funkelnden Sommerrestaurant mit meiner Freundin Chris, die immer für Ärger sorgte, aber Abende, an denen ich Geld hatte, waren okay. Wir saßen beide in dem Restaurant und schrieb ein Gedicht auf die Servietten: "Wie ein Faschist. Deine / Schönheit, … unsere Drinks.." Christine ließ die Gedanken schweifen, genau wie ich auch. Ich hatte ein T-Shirt von ihr an - ich arbeitete, aber sie besaß die neuen Klamotten. Das war irgendwie nicht richtig, aber es war absolut richtig, dass ich sie trug." (S.233)

Es ist nicht so leicht, dieses Buch zu lesen. Vieles wirkt wie im Gedankenstrom geschrieben, explizite Sexszenen gehören dazu. Würde man dieses Buch eher als authentischen und bahnbrechenden Bericht und Statement zur Protest-Undergroundkultur feiern, wenn er von einem Mann geschrieben worden wäre? Mit Sicherheit. Im Original ist der Text bereits 1994 erschienen, warum die Übertragung ins Deutsche so lange braucht, ist schwer zu verstehen. 

 In ihrer Radikalität unterscheidet sich Myles nicht von den Beat-Poeten wie Kerouac oder Ginsberg, in ihrer Thematisierung von Rauschzuständen eben so wenig. Kommen wir zum Patti Smith-Vergleich zurück. 

Patti Smiths Bücher sind wie kleine Boote, die die Leser*in mit auf eine Reise nehmen, es geht um Schreiben und Kunst, Spiritualität und authentisches Dasein, sowie Erinnerungen. Ganz anders verfährt Myles. Eileen Myles hält sich gar nicht erst mit spirituellen Bezügen oder Begründungszusammenhängen auf. Ihr Buch ist authentisch, aber auch brutal, verwirrend und auch traurig und wirkt oft atemlos erzählt. Die Beschreibung ihrer Liebe zu einer Kindheitsfreundin, die unerwidert bleibt, gehört dazu und das Warten darauf, dass endlich etwas passiert und die Einschränkungen ihres Kleinstadtlebens enden. Kein Wunder, dass sie in New York so eskaliert.

"In meinem Zimmer, das ich als Kind hatte, einem Zimmer, in dem ich jetzt zum letzten Mal wohnte, verbrachte ich Stunden damit, den Frieden meines Bücherregals zu betrachten, all der Bücher, die ich gelesen hatte und inmitten dieses Friedens senkte sich mir die Magengrube ab. Spritzer schwarzer Tinte streiften die Einbände etlicher Bücher, Stories from Greece and Rome, um eines zu nennen und am Fuß des Bücherregals hinterließ ein nicht ganz abgekriegter Fleck schwarzer Tusche für immer eine Markierung auf dem Holzboden. Aber jetzt konnte ich diese beschädigte Perfektion anstaunen, diese vollendeten Bücher, und in diesem Sommer ging ich einfach ins Bett und stand wieder auf, als würde mich dieser Rhythmus als solcher in die Zukunft befördern, wo es mir erlaubt sein würde zu leben." (S.201)

Es sind Passagen wie diese, die Chelsea Girls als biografische Erinnerung so authentisch und letztlich absolut nachvollziehbar machen. Wer kann sich nicht an eine Phase seines Lebens erinnern, an der er/sie dachte, dass es irgendwann doch endlich losgehen muss mit irgendetwas, mit dem, was die ganze Zeit zum gelungenen Leben fehlt. 

Cover des Buches Chelsea Girls (ISBN: 9783957578396)
czytelniczka73s avatar

Rezension zu "Chelsea Girls" von Eileen Myles

Mir hat es nicht gefallen
czytelniczka73vor 4 Jahren

Dieses Buch zu rezensieren finde ich sehr schwierig, weil ich nach dem Lesen irgendwie sprachlos bin. Es passiert wirklich selten, dass ich eine Geschichte so schlecht und nichtssagend finde, aber diesmal war das tatsächlich so.

Schon den Schreibstil hab ich überhaupt nicht gemocht. Chaotisch, hektisch, irgendwie verworren, es war nicht leicht dran zu bleiben und weiterlesen. Aber es kommt noch schlimmer...Den Inhalt kann man nämlich in nur drei Worten zusammenfassen: Alkohol, Drogen, Sex...und noch mal...und noch mal...Ein lebenslanger Absturz mit emotionalen Missbrauch und Gewalt ( Vergewaltigungen inklusive ), so gefühlskalt dargestellt, dass es nur abstoßend wirkt. Was fehlt ist nämlich irgendetwas wozu das Ganze gut wäre, eine Lehre, ein Fazit oder eine Aussage, irgendetwas...weil so wie es ist, bleibt die Geschichte nur eine Einreihung von brutalen und teilweise eckligen Szenen, bei den man sich einfach fragt, warum sollte man das überhaupt lesen. Und als ob es nicht genug wäre, ist die Erzählerin sehr penibel bei beschreiben ihrer Klammoten. Das hat mir den letzten Nerv geraubt, ehrlich , ist es von irgenedeiner Bedeutung was für T-Shirt sie getragen hat, bei dem ganzen Mist, der danach kommt ?

Ich hab bis zum Schluss nicht verstanden was die Geschichte eigentlich erzählen wollte und die Zeit, die ich mit dem Buch verbracht habe ( zum Glück sind es nur 200 Seiten) war für mich einfach nur verschwendet. Eindeutig keine Empfehlung von mir

Gespräche aus der Community

LovelyBooks lädt auch im Jahr 2020 zu spannenden Challenges ein.

Und auf euch warten tolle Gewinne.
Die anspruchsvolle Gegenwartsliteratur ist natürlich 2020 wieder dabei!

Liest du gerne Bücher mit Niveau?
Dann ist diese Challenge genau das Richtige für dich.


15 anspruchsvolle Romane möchten wir vom 01.01.2020 bis 31.12.2020 lesen.

Es gelten nur Bücher - Gegenwartsliteratur -, die in diesem Zeitraum erscheinen (Ersterscheinungen) und an diesem Beitrag angehängt sind.
Auch Neuauflagen – 2020 erschienen - von Klassikern.

Die Regeln:

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Einstieg ist jederzeit möglich. Und du kannst dich jederzeit wieder abmelden. Du verpflichtest dich zu nichts.

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Nimmst du die Herausforderung an?

Unter allen Teilnehmern, die es schaffen, 15 Romane mit Niveau bis zum 31.12.2020 zu lesen und zu rezensieren, wird ein tolles Buchpaket verlost.

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948 Beiträge
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Letzter Beitrag von  Dajobamavor 3 Jahren

Ertauscht.... Aber mach dir keinen Kopf, ist nicht so schlimm! Kann ich sicher tauschen!

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