Ela Angerer

 3,6 Sterne bei 65 Bewertungen
Autorin von Und die Nacht prahlt mit Kometen, Bis ich 21 war und weiteren Büchern.
Autorenbild von Ela Angerer (©Peter Rigaud / Aufbau)

Lebenslauf

Ela Angerer, geboren in Wien, arbeitet als Schriftstellerin, freie Autorin und Fotografin. Sie lebt in Wien und in Málaga. Sie ist Herausgeberin der Buchreihe Moderne Nerven (Czernin Verlag). Aus den Texten des dritten Bandes verfasste sie das Theaterstück „Porno”, das unter ihrer Regie im Herbst 2011 im Wiener Rabenhof Theater uraufgeführt wurde. 2014 veröffentlichte Angerer ihren ersten Roman, Bis ich 21 war (Deuticke/Hanser). Im September 2016 erscheint ihr neuer Roman "Und die Nacht prahlt mit Kometen" (Aufbau Verlag).

Alle Bücher von Ela Angerer

Cover des Buches Und die Nacht prahlt mit Kometen (ISBN: 9783746633992)

Und die Nacht prahlt mit Kometen

 (39)
Erschienen am 01.09.2018
Cover des Buches Bis ich 21 war (ISBN: 9783552062542)

Bis ich 21 war

 (25)
Erschienen am 25.08.2014
Cover des Buches Tortenschlachten (ISBN: 9783701716463)

Tortenschlachten

 (1)
Erschienen am 14.07.2015
Cover des Buches Königin der Nacht (ISBN: 9783710605345)

Königin der Nacht

 (0)
Erschienen am 18.10.2021

Neue Rezensionen zu Ela Angerer

Cover des Buches Und die Nacht prahlt mit Kometen (ISBN: 9783351036478)

Rezension zu "Und die Nacht prahlt mit Kometen" von Ela Angerer

Über Hörigkeit in der Liebe
Ein LovelyBooks-Nutzervor 7 Jahren

Das Buch "Und die Nacht prahlt mit Kometen" von Ela Angerer ist im September 2016 im Aufbau Verlag erschienen.

***Inhalt***

Die junge Valerie ("Vie") lernt in Wien den Serben Bojan kennen und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Bojans Gemüht ist wankelmütig: Mal beschimpft, schlägt und betrügt er Valerie, die dies klaglos über sich ergehen lässt. Mal ist er die Herzlichkeit in Person.

30 Jahre später hat sie keinen Kontakt mehr zu Bojan, kann die Ereignisse von damals aber nicht vergessen.

***Buchkritik***

Das Buch hat zwei Zeitebenen: Wien in den 80er Jahren und in der Gegenwart. Da diese Zeitebenen jeweils von Kapitel zu Kapitel wechseln und nicht angekündigt wurden, war es am Anfang etwas verwirrend, der Geschichte zu folgen.

Die Geschichte, Valeries Handlungen und die Liebe zu Bojan sind zum Teil verstörend. Von Vies Seelenleben bekommt man in der Tiefe nicht viel mit, es wird eher durch Handlungen deutlich: Sie trifft sich mit unterschiedlichen Männern, läuft Bojan wie im Wahn hinterher, lässt ihre Ausbildung sausen und hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Nähe lässt sie zu niemanden richtig zu:

Im Herbst traf sie den Amerikaner wieder und schlief mit ihm. Dabei ließen sie das Licht an, und während sie in seine Augen sah, blieb er ihr angenehm fremd. (S. 68)

Ich konnte über das ganze Buch nicht nachvollziehen, was Vie an Bojan findet. Sie beschreibt ihn als schön, wie einen Prinz aus dem Märchen, aber er gibt ihr nichts, beschimpft sie als Hure, nimmt sie finanziell und emotional aus:

Du warst keine Jungfrau mehr, als wir uns getroffen haben. So eine Frau wird nie meine richtige Freundin sein. (S. 78)

Ich kann von so einer Frau kein Kind bekommen. Sie ist eine Hure, Mama, verstehst du das denn nicht? (S. 89)

Über beide Zeitebenen habe ich den Eindruck, dass Valerie sehr eigenständig aber auch einsam ist. Besonders in ihrer Jugend sagt sie dies selbst an einigen Stellen. Die Valerie 30 Jahre später spricht nicht von Einsamkeit. Sie sucht diese, indem sie sich über Weihnachten alleine zuhause einsperrt und leidet trotzdem drunter: Ihre Tochter hat sich von ihr abgewand, die Arbeit erfüllt sie nicht, Freunde hat sie scheinbar keine.

***Fazit***

Ein gutes Buch über eine ungesunde Liebe, die auch nach Jahren noch ihre Spuren bei der Protagonistin hinterlässt.

Ich hab das Buch während meines Wien-Kurzurlaubs gelesen und besonders die Nennung der Straßen und Umgebungen hat dieses Buch zu einer passenden Lektüre gemacht.

Cover des Buches Bis ich 21 war (ISBN: 9783552062542)
vivreavecdeslivress avatar

Rezension zu "Bis ich 21 war" von Ela Angerer

Bis ich 21 war | Rezension vivreavecdeslivres
vivreavecdeslivresvor 7 Jahren


Von 'Bis ich 21 war' habe ich viel erwartet. Die Geschichte hört sich nicht nur spannend an, sondern das ganze Drumherum scheint interessant - dass alles eine Autobiographie ist, die Erfahrungen der Autorin, die Form, wie das Buch in zwei Teil geteilt ist. Irgendwie fühlte sich das Buch anders an, als andere Bücher.
Und es war tatsächlich anders, aber anders als ich erwartet habe. Leider kann ich fast nicht aufhören, Kritikpunkte zu finden und Details zu bemängeln. Das Buch begann zwar ziemlich gut, anfangs wollte ich mich in das Buch stürzen und habe die ersten 100 Seiten innerhalb kürzester Zeit gelesen, dann jedoch ging es langsam voran, weil es schlechter wurde. Schon zum Ende des ersten Teils hin, der ein bisschen kürzer ist als der folgende, verleidete mir das Buch, der Schreibstil, die Geschichte und so ziemlich alles andere. Und die nächsten 100 Seiten brauchten mehr als 2 Wochen, um von mir gelesen zu werden. 
Normalerweise, und das wisst ihr, fällt es mir schwer, ein Buch mit autobiographischen Elementen schlecht zu besprechen. Jedoch nahm ich Ela Angerer diese Bruchteile nicht ab, da sie so klischeehaft wie aus einem Lehrbuch über die Nachkriegszeit und verwöhnten Neureichen erzählt. Ein Bündel frischer Geldscheine auf Knopfdruck aus der Hosentasche gezogen und der Tochter hingestreckt, wenn sie mal nicht so will. Auf Internate - weg - geschickt. Die Tochter selbst stürzt sich in Drogen und probiert alles, wirklich alles aus. Alles kennt man schon, und doch scheint uns das Buch neu lehren zu wollen, indem alles überspitzt dargestellt wird. Ganz einfach, es ist 'over the top'. 
Vielleicht, hofft man dann, ich zumindest, macht der Schreibstil dies dann wieder wett. Tut er aber nicht. Er ist nüchtern und gespickt voller kleinen Ausdrücke, die absolut komisch waren und mich das Buch geschockt, Tränen lachend und einfach verwirrt sinken liessen - meistens befand ich dann, für den Tag genug gelesen zu haben. Das Buch hat ja nur 200 Seiten, und wenn ich euch dann dafür abraten kann, dann lese ich es auch durch. Es war aber keine einfache Reise, obwohl die Schilderung dafür umso einfacher waren.
Mir fehlte auch eine gewisse Distanz, mit der die Erlebnisse angeschaut werden. Aber eben, es wird schlicht erzählt und dies auf keine ergreifende Weise, sondern eher gelangweilt wie in einem Schulaufsatz, der nicht unbedingt für seine Originalität oder für den Ausdruck von der Lehrperson hochgelobt werden könnte. So wird vollkommen emotionslos erzählt und ohne irgendwelche Gemütszustände auszudrücken. Weder kritisiert noch gross hinterfragt wird dabei, was mich ein bisschen traurig stimmt. Natürlich drückt das ganze Buch eine gewisse Kritik an sich selbst, an ihrer Jugend aus, dennoch finde ich wenige Passagen, in denen Ela Angerer wirklich rüberbringen konnte, was sie vermeintlich meinte. Anscheinend versuchte sie dies durch Übertreibung auszuglätten, was meiner Meinung nach ein Schlag ins Leere war. Deswegen kann ich euch das Buch leider nicht wirklich empfehlen.
www.wonderful-ne-books.blogspot.de

Cover des Buches Und die Nacht prahlt mit Kometen (ISBN: 9783351036478)
Nepomurkss avatar

Rezension zu "Und die Nacht prahlt mit Kometen" von Ela Angerer

Ein sprachlich starker Roman.. Eindringlich, durchweg spannend und mit viel Tiefblick!
Nepomurksvor 7 Jahren

Ela Angerer‘s Erzählung „Die Nacht prahlt mit Kometen“ handelt vordergründig von Valerie und Bojan und einer nicht gerade gelungenen Beziehung. Hintergründig eröffnet sich eine dramatische Geschichte zweier sehr unterschiedlicher Menschen. Sprachlich unglaublich stark, mit viel Tiefgang und durchweg ein packendes Psychogramm der Protagonisten. Ein Roman, den man anhand des Titels wie auch des Covers zunächst nur schwer einzuschätzen vermag. Man stellt wohl eher mit jeder gelesenen Seite fest, dass es sich nicht gerade um leichte Lektüre handelt. Das Buch kommt an vielen Stellen ohne besondere oder maßgebliche Handlung aus, es fließt dahin, wirkt aber trotzdem durchgängig spannend und fesselnd. Der Schreibstil bleibt ebenfalls recht unaufgeregt, inhaltlich knistert es aber fortlaufend. Von subtiler bis hin zu physischer Gewalt, Lug und Trug, sowie emotionaler Abhängigkeit, vielleicht vermeintliche Liebe. Doch wo beginnt zwischen zwei Menschen ein zerstörerischer Prozess? Wo sind die individuellen und gemeinsamen Grenzen, wo der Übergang zu Missachtung und Missbrauch? Ela Angerer hat mit ihrem Roman rund um die beiden Hauptfiguren ein sehr ergreifendes und teils schockierendes Beziehungsdrama skizziert und zudem ein allzu klischeehaftes Rollenbild aufgebröselt. Die Figuren sind unglaublich authentisch und gut konzipiert. Schauplatz ist zum einen die Gegenwart, die den Leser wissen lässt, was letztlich geschah. Daneben wird man immer wieder in die Vergangenheit zurückversetzt und blickt auf die Anfänge und den Verlauf, die Entwicklung zweier Persönlichkeiten und einer Beziehung. Mir gefielen der Stil und die Struktur des Romans sehr gut. Trotz der eigentlichen Schwere des Themas bleibt die Erzählung flüssig und oftmals auch (unerwartet) leicht. Eine bizarre wie überraschende Mischung, eindringlich und eindrücklich, die durchaus nach Beendigung des Lesens noch länger nachklingt. Nicht umsonst für den Deutschen Buchpreis nominiert und hochgelobt, kann ich das Buch nur unbedingt empfehlen! Absolut lesenswert: 5 Sterne.

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Zusätzliche Informationen

Ela Angerer wurde am 20. Oktober 1964 in Wien (Österreich) geboren.

Ela Angerer im Netz:

Community-Statistik

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auf 32 Merkzettel

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