Cover des Buches Und die Nacht prahlt mit Kometen (ISBN: 9783351036478)
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Rezension zu Und die Nacht prahlt mit Kometen von Ela Angerer

Und die Nacht prahlt mit Kometen

von janinchens.buecherwelt vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Für mich hat Valeries Geschichte weder Hand noch Fuß. Ich habe während des Lesens stets auf den Aha-Effekt gewartet, aber er kam nicht...

Rezension

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janinchens.buecherweltvor 8 Jahren
Durch eine Buchverlosung auf Lovelybooks gelang dieses kleine Büchlein zu mir. Beworben hatte ich mich aufgrund der Thematik, die diesem Buch zugeschrieben wurde – häusliche Gewalt. Aufgrund der Kürze des Buches, malte ich mir eine kurze Beschreibung dieses Horrorszenarios aus Sicht der Betroffenen aus.

Was mir stattdessen aufgetischt wurde, war ein inhaltsloser, gefühlloser Einblick in das Leben von Valerie, auch Vie genannt, auf zwei Zeitebenen. Damals, als sie ihren Peiniger kennenlernte und heute, knapp 30 Jahre später. Vie ist ein naives, verwöhntes Mädchen, das sich wohl aus Gründen des Widerstands gegen ihre Eltern, mit Parties und Drogen ihre Zeit vertreibt. Sie arbeitet nur, wenn sie Geld braucht und dann auch nur solange, bis sie sich das leisten kann, worauf sie hinarbeitete. Eine langfristige Perspektive scheint sie nicht zu haben. Dann trifft sie Bojan, die vermeintliche Liebe ihres Lebens. Dieser betrügt sie, nutzt sie aus und schlägt sie. Wer könnte solch einen Mann nicht lieben?!? Aber anstatt sich von ihm fernzuhalten, tut sie alles, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen, zieht bei ihm ein, besorgt Geld für seine zwielichtigen Geschäfte und wird schwanger von ihm. Zum Wohle ihres Kindes trennt sie sich schließlich von ihm. Bojan will von ihr und dem Kind nichts mehr wissen und geht seine eigenen Wege.

Die Valerie von heute erhält eine Freundschaftsanfrage per Facebook von Bojan. Da sie Angst vor ihm hat löscht sie diese sofort. Ich frage mich, woraus diese Angst resultiert, da Bojan nie den Eindruck erweckt hat, geschweige denn den Versuch gemacht hat, sie zurück haben zu wollen. Im Gegenteil, er wollte mit ihr und seiner Tochter nichts zu tun haben.
Sie sucht Bojans alte Wohnung auf und beobachtet die Frau und ihre Katze, die nun darin wohnen, Bojan selbst sieht sie nie. Sie vergiftet die Katze der Frau. Warum?
Auf dem Heimweg läuft ihr ein alter, gebrechlicher Mann über den Weg. Als sie an ihm vorbei ist, fällt ihr auf, dass es Bojan war. Er hat sie nicht erkannt, obwohl er sie erst eine Woche vorher über Facebook ausfindig gemacht hat. Hä?

Jegliche Gefühle der Charaktere blieben im Verborgenen, was dazu führte, dass ich Vie einfach nicht verstanden habe. Hätte die Autorin hier und da Vies Handlungen erklärt, hätte ich eventuell das ein oder andere nachvollziehen können. So aber konnte ich, gerade zu der Protagonistin, keinerlei Verbindung aufbauen, Mitgefühl kam keines auf. Auch alle anderen Charaktere wurden nur oberflächlich beschrieben, sodass sie für mich teils unwirklich waren, teils einfach unnötig.


Fazit


Für mich hat Valeries Geschichte weder Hand noch Fuß. Ich habe während des Lesens stets auf den Aha-Effekt gewartet, aber er kam nicht. Ein Spannungsbogen fehlt gänzlich. Der Schreibstil ist nüchtern, sachlich, ohne Gefühlsregungen, ohne Ausschmückungen – grau und trüb wie das Wetter vor Vies Fenster. Die Geschichte klingt weder nach, noch regt sie mich zum Nachdenken an. Ich frage mich ernsthaft, ob ich das Buch eventuell nicht richtig verstanden habe, ob mir irgendeine verborgene Botschaft nicht aufgefallen ist. Wenn dem so sein sollte, oder ihr aber anderer Meinung seid, dann teilt es mir doch bitte mit.
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