Schade.
Die Geschichte könnte wirklich nett sein. Aber beim besten Willen kann ich nicht viel Gutes über das Buch sagen. Außer: Die Idee mit den Gärten ist reizvoll.
Die Autorin betont, wie viel sie über die Gärten recherchiert hat, dass sie viele besucht hat, usw. Es wäre gut gewesen, wenn sie dies auch bei anderen Dingen, die im Buch erwähnt werden, getan hätte. Nur irgendein Halbwissen aufs Papier bringen, funktioniert leider gar nicht. Als Beispiel: Im Buch beweisen Friedrich sowie sein Vater, dass Maria nicht die Tochter ihres angeblichen Vaters ist, indem sie ein Haarbüschel abschneiden und es testen lassen. Man kann von einem abgeschnittenen Haarbüschel keine DNA-Probe nehmen. Dafür braucht man die Wurzeln. Auf dieser Behauptung gründet sich aber ein relativ umfangreicher Teil des Buches.
Auch die Wortwahl ist öfter mehr als misslungen: "Ich wischte mit der Zunge die Tränen von meinen Wangen"???? Ich habe noch nie gehört, dass man mit der Zunge etwas wegwischt.
Außerdem war der Satzbau teilweise durcheinander, was einen sehr aus dem Lesefluss gerissen hat.
Die einzelnen Vorkommnisse waren viel zu plakativ. Mit etwas Feingefühl und weniger dick aufgetragen hätte es eine süße Liebesgeschichte sein können, so aber wurden nur dicke Brocken aneinandergereiht, die einfach keinerlei Entwicklungen zuließen, denen man gerne nachgespürt hätte.
Das sind alles Punkte, die durch ein anständiges Lektorat beseitigt werden könnten. Und eigentlich hätte die Geschichte es wirklich verdient, nochmal ordentlich überarbeitet zu werden.
So war es eine Qual und ich habe häufig überlegt abzubrechen.
Lediglich der Gärten wegen habe ich mich durchgequält - aber hier hätte das Nachwort alleine auch gereicht.