Rezension zu "Die Geschichte des verlorenen Kindes" von Elena Ferrante
Nachdem mich Band 3 etwas enttäuscht hat, war ich auf Band 4 sehr gespannt. Wird mich das vierte Band wieder so packen, wie Band 1&2? Wie endet die Neapolitanische Saga?
Inhalt:
Band 4 spielt in den 1980er Jahre und endet 2007. Elena ist aus Liebe nach Neapel zurückgekehrt. Doch nach und nach muss sie feststellen, dass Nino doch nicht so ist, wie sie ihn sich vorgestellt hat. Sie fällt ins Bodenlose und muss sich nun mit drei Kindern alleine durchschlagen. Lila ist eine erfolgreiche Unternehmerin. Lila und Elena bekommen zeitgleich zwei Töchter und verbringen sehr viel Zeit miteinander.
Meinung:
Leider konnte mich Band 4 nicht so fesseln wie Band 1&2. Es ist zwar immer noch schön flüssig geschrieben, aber es war stellenweise sehr langatmig und etwas Kürze hätte dem Buch gut getan. Gut fand ich auch hier, wie Ferrante die italienische Geschichte und Gesellschaft in den Roman einbindet. Wir erleben, wie sich alle Protagonisten entwickeln und welches Ende sie haben. Nicht alle Fragen werden beantwortet, vieles bleibt offen. Aber dass empfinde ich gar nicht so schlimm. Es passt zu den Protagonisten. Gerade der Schluss lässt viel Spielraum für die verschiedensten Interpretationen. Es ist ein Buch, dass nachwirkt und zum Nachdenken anregt.
Fazit:
Auch wenn Band 4 seine Längen hatte, ist es lesenswert und ein gelungener Abschluss der Neapolitanischen Saga. Es war für mich sehr interessant diese Freundschaft 60 Jahre zu begleiten und nebenbei etwas über die italienische Geschichte und Kultur zu erfahren. Wer Bücher über Lebensgeschichten mag, die über Jahrzehnte gehen und gleichzeitig Geschichte und Kultur einbeziehen, wird mit dieser Reihe seine Freude haben.
Man muss die Buchreihe insgesamt betrachten und hierfür war das 4. Band passend. Es hat die meisten Erzählstränge zu Ende erzählt. Die offenen Stellen, sind bewusst so geblieben. Vermutlich, um den Leser Freiraum für eigene Interpretationen zu geben. Die Saga hat mir sehr gut gefallen und berührt.