Anfangs verwirren die Personen, da kaum eine Erklärung für den Leser gemacht wird. Man steht sofort mitten in der Handlung und muss sich durchfinden. Hat der Leser alle Personen verstanden, geht es sofort auf Barbados weiter.
Die Insel und die Zeit der Sklavenhaltung wird gut beschrieben. Teils ist es schwer auszuhalten in welchen Zuständen die Schwarzen und Schuldknechte aushalten müssen. Der Leser bekommt einen guten Einblick in die Verzweiflung, die sie zum Aufstand antreibt. Ich hätte mir noch mehr Einblick in die Plantagenwirtschaft oder die Vegetation bzw. Klima gewünscht.
Die handelnden Personen sind sehr gut umschrieben. Der Leser kann sie förmlich riechen und fühlt mit ihnen. Ich finde den Handlungsstrang sehr gut. Man kann gut mitgehen, es ist spannend und der Leser wird nicht enttäuscht!
Ich kann das Buch nur empfehlen. Es ist eine sehr intensive Zeit während man die Akteure begleitet.
Elena Santiago
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Elaine Harrison ist alleinerziehende Mutter und Journalistin in einer kleinen Produktionsfirma. Da diese kurz davor steht, geschossen zu werden, kommt der lukrative Auftrag eines Plantagenbesitzers gerade recht. Russel Swift lebt auf Jamaika und möchte einen Werbefilm für seine Plantage, die zu einer Ferienanlage ausgebaut werden soll, drehen lassen. Schon bei der ersten Begegnung zwischen Elaine und Russel funkt es gewaltig und so ist es kein Wunder, dass sie den Auftrag annimmt. Mit ihrem Team und ihrer Tochter Becky macht sich Elaine nur Tage später auf den Weg nach Jamaika. Die Dreharbeiten kommen gut voran und auch zwischen Elaine und Russel entwickelt sich mehr. Doch plötzlich verschwindet Elaines Kameramann spurlos und die paradiesische Idylle wird von dunklen Wolken überschattet. Liegt tatsächlich ein Fluch über Swift Great House?
Dieser Roman erzählt eine interessante und fesselnde Geschichte, die bis in die Zeit der Sklaverei zurückreicht. Der Schreibstil der Autorin liest sich dabei sehr flüssig und auch inhaltlich gibt es keine großen Längen, sodass man schnell in die Atmosphäre des Romans eintauchen kann.
Besonders gefallen haben mir dabei die lebhaften Beschreibungen der malerischen Kulisse Jamaikas. Die düstere Atmosphäre und den alten Prunk von Swift Great House konnte ich fast vor mir sehen und auch die Landschaften und Städte waren so anschaulich dargestellt, dass ich direkt Lust bekommen habe, selbst nach Jamaika zu reisen.
Generell besteht auch dieser Roman aus zwei Handlungssträngen – einem in der Gegenwart und einem in der Vergangenheit – wobei die Gegenwart eindeutig im Mittelpunkt steht. Die Geschichte der Vergangenheit wird in eher kurzen Einschüben geschildert, die sich erst am Ende verdichten, sodass trotz der verschiedenen Handlungen die Spannung erhalten und der Lesefluss nicht beeinträchtigt wird.
Meiner Meinung nach hat die Autorin auch die Auflösung am Ende gut gestaltet. Indem die Charaktere der Gegenwart zum Schluss nicht endlos breit die Geschichte der Vergangenheit aufdecken, sondern sich nur für den Leser und erst zum Schluss der komplette Zusammenhang erschließt, umgeht man nervige Wiederholungen von Fakten, die der Leser bereits kennt und das Ganze wird rasanter und realistischer.
Mit solch einer Realistik können die Charaktere leider nicht glänzen...
Elaine Harrison lebt mit ihrer Tochter Becky in Miami. Elaine ist Journalistin in einer kleinen Produktionsfirma, die kurz davor steht, geschlossen zu werden. Da kommt ein lukrativer Auftrag gerade recht. Russell Swift besitzt eine Plantage auf Jamaika und möchte einen Werbefilm für sein neuestes Projekt, eine Ferienanlage, drehen lassen. Schon bei der ersten Begegnung zwischen Elaine und Russel funkt es gewaltig und so ist es kein Wunder, dass sie den Auftrag annimmt.
Becky hat gerade Ferien und so machen sie, Elaine und zwei Männer ihres Teams sich also auf den Weg nach Jamaika. Für Elaine ist es auch eine Reise in ihre eigene Vergangenheit, denn eine ihrer Vorfahren stammt von der Insel. Außerdem hofft Elaine, ihr schwieriges Verhältnis zu ihrer Tochter im Lauf des Aufenthalts zu verbessern. Sie sind alle auf Russells Plantage Great Swift House untergebracht. Eigentlich ein paradiesischer Ort, dennoch herrscht eine unheimliche Atmosphäre und dies liegt nicht nur an der alten, einheimischen Haushälterin, die noch ihre althergebrachten Voodoo-Rituale praktiziert. Dann ist da noch Russells zickige Schwester, die offensichtlich zu gerne dem Alkohol und anderen Mitteln zuspricht und wenig erfreut über die Gäste zu sein scheint. Ein Lichtblick ist Russells Sohn David, mit dem sich auch Becky auf Anhieb gut versteht.
Als Elaines Kameramann Jerry spurlos verschwindet, denkt zuerst niemand an ein Verbrechen, doch er taucht nicht wieder auf. Was geht hier vor? Liegt tatsächlich ein Fluch auf dem alten Anwesen? Was ist hier in der Vergangenheit geschehen?
Die schwüle Atmosphäre auf der Insel kommt beim Lesen wunderbar rüber. Elaine und Russel scheinen geradezu unter einem Zwang zu stehen und können nicht voneinander lassen, hier gibt es einige heiße Szenen, doch über alldem liegt ein drohendes Unheil.
In Rückblenden erfährt der Leser die Geschichte von Louisa, einer schwarzen Sklavin, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf der Plantage gelebt hat und eine Affäre mit dem damaligen Plantagenbesitzer hatte. Die beiden hatten eine Tochter namens Kalinda und auch sie spielt eine wichtige Rolle für die weiteren Ereignisse.
Wie die beiden Handlungsstränge zusammenhängen, ergibt sich recht bald, was genau geschehen ist, stellt sich erst gegen Ende heraus und so bleibt es spannend!
Elena Santiago alias Eva Völler hat hier einen stimmungsvollen Karibik-Roman geschrieben, beste Unterhaltung für einen verregneten Sonntag auf der Couch oder noch besser einen heißen Sommertag am See!
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