Spannend erzählte Kulturgeschichte Niedersachsens
von Martin-Czichelski
Kurzmeinung: Gut recherchiertes und interessant geschriebenes Buch zur Reformation in Niedersachsen
Rezension
Mit der Erzählung „Elisabeth – die Reformatorin“, von Eleonore Dehnerdt, wird die Kulturgeschichte der Reformation lebendig. Sie öffnet das Zeitfenster zur Reformation in Niedersachsen und nimmt den Leser mit in die Zeit des Hexenhammers, der Bibelübersetzung, der kriegerischen Auseinandersetzungen und den Schmähschriften der damaligen Zeit.
Wie verhielt sich Landgraf Philipp von Hessen gegenüber Herzog Heinrich von Braunschweig? Welche Auswirkungen hatten Luthers Lehren auf die Regierung der jungen Herzogin Elisabeth? Was hat das Familienleben mit der Reformation zu tun? Wie entstand der Schmalkaldische Bund?
Im Buch erzählt die Kammermeisterin Herzogin Elisabeths die Geschichte ihrer Herrin. Sie erzählt so anschaulich, einfühlsam und spannend, dass man darüber vergessen möchte, dass es sich um eine erschreckend wahre Geschichte handelt.
Als geschichtsinteressierter Kenner Niedersachsens bin ich beeindruckt von der Art, wie Frau Dehnerdt Geschichte vermittelt. Die Fakten kommen nicht trocken daher und der Leser kann nicht überheblich und distanziert sein Wissen anhäufen. Vielmehr wird hier die Geschichte hautnah erlebt, mit allen dazugehörigen Verwicklungen, Emotionen, Machtansprüchen und Religionsfragen. Auch wenn die Geschichte in der Vergangenheit liegt, wir spüren, dass genauso auch heute noch die Weltgeschichte geprägt wird.
Auf diese Art Geschichte vermittelt zu bekommen, ist nicht nur spanend und lehrreich. Vielmehr wird ein tiefer Einblick in die Zusammenhänge des Lebens der Protagonisten vermittelt, die, egal welchem Stand sie angehörten, immer sehr menschlich blieben und dies auch mit allen Nachteilen in die Politik einfließen ließen.
Eine solche Geschichtsschreibung, wie sie mit diesem Roman vorliegt, sollte Eingang in die Schulliteratur finden!