Elfi Hartenstein

 3,5 Sterne bei 329 Bewertungen
Autor*in von Moldawisches Roulette, Ausstieg und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Elfi Hartenstein, 1946 in Starnberg geboren, arbeitete nach dem Studium der Germanistik und Geschichte als Lehrerin in Bremen. Seit Ende 1989 ist sie freiberuflich als Autorin, Übersetzerin, Lektorin und Ghostwriterin tätig.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Elfi Hartenstein

Cover des Buches Ausstieg (ISBN: 9783865324535)

Ausstieg

(1)
Erschienen am 07.04.2015
Cover des Buches Abrechnung (ISBN: 9783759212719)

Abrechnung

(0)
Erschienen am 03.06.2024
Cover des Buches Ausstieg (ISBN: 9783757995171)

Ausstieg

(0)
Erschienen am 30.01.2024
Cover des Buches Gefährliche Erben (ISBN: 9783759207890)

Gefährliche Erben

(0)
Erschienen am 17.04.2024
Cover des Buches Glücksspieler (ISBN: 9783757939571)

Glücksspieler

(0)
Erschienen am 07.03.2024

Neue Rezensionen zu Elfi Hartenstein

Sugardaddy ohne sugar... schwierig;)

Schon seit Jahren wollte ich dieses Buch lesen. Es tauchte in Listen von lustigen Büchern auf und davon kann man nicht genug lesen, finde ich. Vorab: es ist lustig, aber es ist noch mehr.
Nikolai, 84, Vater der Erzählerin Nadia, verliebt sich 2 Jahre nach dem Tod seiner Frau in eine 36 jährige Ukrainerin. Valentina, wandelndes Klischee, auf der Suche nach Reichtum und Sicherheit, hat den alten Vater schon zum Heiratsversprechen gebracht.
Das führt dazu, dass sich Nadja mit ihrer Schwester Vera verbündet. Die Schwestern hatten zuvor jahrelang kein gutes Haar aneinander gelassen.
Natürlich kann Valentina nicht genug an vermeintlich prestigeträchtigen Anschaffungen tätigen und natürlich schafft es Nikolai in Anbetracht von Valentinas prächtigen Brüsten nicht, sie zu bremsen und lebt über seine Verhältnisse.
Alles, was man sich so vorstellt, was geschehen könnte, passiert auch. Ein bisschen Schadenfreude kommt auf.
Daneben erfahren wir aber auch etwas über den Verlust des Zuhause in der Ukraine, den schlimmen Verhältnissen in den Lagern und das Leben in England, das irgendwie unvollständig wirkt, da die 'Heimat' doch wo anders ist.
Obwohl die Töchter nicht sympathisch agieren und dem Vater die ohnehin nicht leichte Situation eher schwerer machen, will man sie am Ende in den Arm nehmen. Jeder trägt sein Päckchen und die meisten sind unsichtbar für andere. Das sollte man nie vergessen, wenn andere 'komisch ' sind. Und leider kommen nun erneut Menschen auf der Flucht aus der Ukraine zu uns. So bleiben manche Themen des Buches leider aktuell.
Auch wenn das Buch anders endet als erwartet; ich habe mich gut amüsiert.
Valentina, wenn Du nach Deutschland kommst, melde Dich bei mir!

Zwei Schwestern, der alte Vater und das Superweib aus der Ukraine

Bisher von mir vernachlässigt: moderne ukrainische und russische Schriftsteller, die mir Aufschluss über die Verhältnisse in diesen Ländern geben und mir helfen sollen, mehr zu verstehen, die Ungeheuerlichkeiten zu erklären, falls das überhaupt möglich ist. Deshalb lege ich im Moment den Schwerpunkt auf diese Lektüre, hier die vergnüglich zu lesende Geschichte einer ukrainisch-stämmigen Familie in Großbritannien.

Dies ist wieder eines der Bücher, in dem man viele Themen vorfindet, die aber so gut in ein Gesamtpaket verpackt sind, dass man es nicht als zu viel empfindet, sondern darin die Fülle des Lebens gespiegelt sieht: Geschwisterrivalitäten, Erbstreit, Ehegeschichten, Liebe eines alten Mannes, Bevormundung alter Menschen, Vorurteile und Abschiebung und nicht zuletzt: die Geschichte des Traktors, der gar nicht so weit vom Panzer entfernt ist und dessen gesellschaftliche Relevanz der alte Vater in einem Buch beleuchtet.

Doch so vernünftig das klingt, ist der alte Mann gar nicht, denn er hat sich in die vollbusige blonde Valentina aus der Ukraine verliebt und will sie heiraten, er 84, sie 36 (Motto 'Titten und Traktoren'). Das ruft die eigentlich miteinander verfeindeten Schwestern Vera und Nadeshda (Nadia) auf den Plan, die Valentinas Gründe klar durchschauen (Aufenthaltsgenehmigung) und eine Heirat verhindern wollen.

Dabei erfahren wir nicht nur einiges über die familiäre, sondern auch über die  ukrainische Geschichte. Wusstet ihr z.B. dass 1932/33 unfassbare 7-10 Millionen Ukrainer verhungert sind, weil Stalin die ganze Ernte und das Saatgut beschlagnahmt hat?

So wechseln ernste Themen mit slapstickartigen Einlagen wie z.B. dem Nachmittagskaffee mit Freunden. Auch wenn das respekt- oder pietätlos klingen mag, ich denke, so lernt man mehr als aus jedem trockenen Geschichtswerk.

Am Ende sind alle Fragen bis auf zwei beantwortet, aber es hat mich nicht gestört, dass etwas offen blieb, weil die Autorin das einleuchtend begründet hat.

Dieses Buch hätte sich gut für eine Leserunde geeignet, weil es Diskussionsfragen aufwirft, aber ich kann es auch zum vergnüglichen und nachdenklich machenden Allein-Lesen empfehlen und werde selbst gerne weitere von Lewycka probieren.

Bemerkenswerte Zitate:

'Es sind immer dieselben Typen, die an der Macht sind. Nur dass manche sich als Kommunisten bezeichnen, andere als Kapitalisten, wieder andere als Repräsentanten irgendeiner Religion.' (eBook 91)
'Im selben Tempo wie neue Wünsche geweckt werden, werden alte Ideale begraben.' (eBook 155)
'Russen, Deutsche, Amerikaner, alle ehe in der Ukraine doch nur das eine: eine Quelle für billige Arbeitskräfte.' (eBook 256)

Enttäuschend

Dieses Buch strotzt vor Klischees, Vorurteilen und dazu noch Längen in der Erzählung. Auf Spannung oder eine überraschende Wendung wartet man vergebens.

Hatte anderes, besseres erwartet. Jetzt sehe ich den schlechten Sternedurchschnitt hier, der mich nicht wundert. 

Einziger Lichtblick waren die Rückblicke in die bewegte Familiengeschichte vor der Migration von der Sowjetunion nach England, die von der Autorin aber kurz, fast beiläufig abgehandelt wurden.

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