Vom Zauber der Rauhnächte
von Sophia!
Rezension
„Es sind die Nächte der Besinnung auf die Vergangenheit, der Verankerung in der Gegenwart und der Ausrichtung auf die Zukunft, und wir sind eingeladen, in diesen Nächten unser Schicksal auf schöpferische Weise ganz neu in die Hand zu nehmen.“
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Die Rauhnächte bezeichnen die 12 aufeinanderfolgenden Nächte zwischen den Jahren, beginnend mit dem 25. Dezember bis zum 5. Januar. Diese magischen Nächte, so heißt es, spenden neue Energien, bieten die Möglichkeit der Rückschau auf Vergangenes oder gewähren sogar visionäre Ausblicke auf die Zukunft.
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Elfie Courtenay, die neben ihrer Tätigkeit als freie Autorin meditative Wanderungen und Wildkräuterexkursionen anbietet, lädt ihre Leser ein, die geheimnisvolle Kraft der Rauhnächte zur eigenen, spirituellen Regeneration zu nutzen. Der vorliegende Band verfolgt als idealer Begleiter genau dieses Ziel.
Nach ersten Hintergrundinformationen zu Ursprung und Entfaltung der Tradition der Rauhnächte, wie etwa zur Besonderheit der Zahl 12, werden vielfältige Impulse der kreativen Gestaltung dieser Zeit vorgestellt. Dabei geht es vor allem um ehemals im Volksglauben fest verwurzelte Traditionen, die mittlerweile leider in Vergessenheit geraten sind oder kaum noch aktiv praktiziert werden, beispielsweise der Brauch zum Barbaratag.
Darüber hinaus bietet die Autorin allgemeine Informationen zu Wintersonnenwende, Orakeln, Räucherritualen, guten und bösen Omen oder der Funktion einzelner Kräuter. Sie stellt die Durchführung verschiedener Meditationsübungen vor und präsentiert neben dem alt bekannten Bleigießen zahlreiche weitere Methoden, um innerhalb der Rauhnächte hinter die Geheimnisse der Zukunft blicken zu können. Sehr interessant sind außerdem ihre Ausführungen zur Bedeutung des Brotes, wobei sie ebenfalls ein Rezept an die Hand gibt. Auch das Rezept zum Silversterpunsch von anno dazumal scheint sehr vielversprechend.
Gegen Ende des Bandes finden die Leser einen konkreten Zeitplan für die 12 magischen Nächte, an den sie sich halten, den sie aber auch nach eigenen Wünschen modifizieren können.
Für einen besonderen Lesegenuss sorgen die meditativ anmutenden Farbfotos, die mehrfach im Buch auftauchen.
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Fazit: Nicht nur der Zauber der sog. Rauhnächte wird in diesem Buch vorgestellt. Die Leser erhalten gleichsam eine Art Kompendium alter und in Vergessenheit geratener Bräuche und Traditionen (man denke etwa an Bauernregeln). Gerade darum handelt es sich um eine ebenso interessante wie lohnenswerte Lektüre!