Elham Sayed Hashemi

 4 Sterne bei 3 Bewertungen
Autor*in von Dämmerung und Mahrokh.

Alle Bücher von Elham Sayed Hashemi

Cover des Buches Dämmerung (ISBN: 9783896886941)

Dämmerung

(2)
Erschienen am 05.08.2022
Cover des Buches Mahrokh (ISBN: 9783896886255)

Mahrokh

(1)
Erschienen am 01.02.2019

Neue Rezensionen zu Elham Sayed Hashemi

Cover des Buches Dämmerung (ISBN: 9783896886941)
M

Rezension zu "Dämmerung" von Elham Sayed Hashemi

Milenaschmidt
Spannung pur

Ein spannender Krimi der sich nach den ersten paar Seiten nicht aus der Hand legen lässt. Hochspannung bis zur letzten Seite!

Das Buch hat einige Plottwists die einen immer wieder zum Nachdenken anregen. 

Manche Stellen im Buch rühren einen sehr und lassen uns unser privilegiertes Leben schätzen. 

Absolute Leseempfehlung! 




Cover des Buches Dämmerung (ISBN: 9783896886941)
A

Rezension zu "Dämmerung" von Elham Sayed Hashemi

Almut_Scheller_Mahmoud
Der rote Lippenstift oder ein afghanisches Aschenputtel


Die Autorin ist in Afghanistan geboren, wo sie Medizin studierte. Nach ihrer Flucht nach Deutschland setzte sie ihr Studium fort und arbeitet heute als Zahnärztin.

Ihre Leidenschaft ist das Schreiben: dies ist ihr zweiter Roman.


Es ist ein schnell zu lesendes Buch, das im September 2015 beginnt und im Dezember des gleichen Jahres endet. 

Es ist ein eigenwilliges Buch. Eigenwillig deshalb, weil der Anfang wie auch das Ende eigen-willig sind, ungewöhnlich. 


Es ist ein Buch mit zwei weiblichen Protagonistinnen, zwei Schwestern, Zwillingsschwestern: Darya und Saba. 

Flankiert von der Mutter und der zweiten Frau ihres Großvaters, Nana. Die Mutter wird gesteinigt wegen unkeuschen Verhaltens, Nana hat den strikten Moral- und Ehrenkodex des Pashtunwali internalisiert. Ein Kodex aus vorislamischen Zeiten, vermengt mit rigiden Regeln des Islam. Diesen Kodex haben Männer wie Frauen absorbiert und gerade in den dörflichen Gemeinschaften, in denen zudem Unwissenheit und Analphabetismus herrschen, ist er das allein gültige Gesetz. 

Interessant für mich, dass sich gerade immer wieder unterdrückte Frauen an der Unterdrückung ihrer Geschlechtsgenossinnen beteiligen. Nana ist eine bösartige Frau, voller Rache und Hass und womöglich auch Neid. 


Darya ist es gelungen, nach Deutschland zu fliehen, wo sie ein bürgerliches Leben führt mit ihrem Mann Julius und der gemeinsamen Tochter Shila. Die kleine heile Welt zerbricht jedoch, sie will sich scheiden lassen. Ihr Mann schlägt sie und kleine bunte Pillen bestimmen sein Verhalten.


Saba ist in Afghanistan bei der Mutter geblieben. Ihr geliebter Großvater ist verstorben und sie leben zusammen mit Nana, die ihnen das Leben zu Hölle macht und immer wieder ihren als „Märtyrer“ gefallenen Sohn als Zeugen anruft.  Sie tyrannisiert die beiden Frauen und nach dem grauenvollen Tod der Mutter bleibt ihr nur Saba als Opfer ihrer eigenen Machtgelüste und ihrer wohl nie eingestandenen Unzufriedenheit.


Saba ist das Opfer par excellence, eine Geschändete in zweifacher Hinsicht: in ihrem Inneren brodeln Selbsthass, Ekel vor sich selbst, aber auch ein starker Überlebenswillen. 

An dem deutschen Offizier Stephan, ein Befehlsempfänger und -ausüber wie aus dem Lehrbuch „Auch unsere Freiheit wird am Hindukusch verteidigt“, übt sie Verrat, obwohl sie sich zum ersten Mal respektiert fühlt. Der Verrat ermöglicht ihr die Schleusung nach Deutschland. Und dort erfüllt sich das Schicksal von Darya und Saba. 


Es ist eine ausgefallene Story mit psychologisch ausgeleuchteten Komponenten. Aber mir ist sie zu holzschnittartig, zu sehr Topoi und Klischees bedienend. Er spielt zu sehr mit der melodrama-tischen Klaviatur des „Opferseins“ und mit der zu einfachen Gegenüberstellung von Gut und Böse. Was ja heutzutage ein klassisches Instrument von „Dämonisierung“ ist. 


Mich persönlich erinnert er vage an den Bestseller einer gewissen Betty Mahmoody „Nicht ohne meine Tochter“, ein autobiographischer Bericht einer Amerikanerin: jedes Wort wurde von westlichen Frauen für bare Münze genommen, gewogen und nicht zu leicht befunden.  Sie war die Gute, die Anderen die Bösen.


In diesem Roman sind einige interessante Aspekte, ansonsten ist er leider nur dramatisierte Unterhaltung, bedauerlicherweise auch manche Vorurteile bedienend.







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