Eli Cranor

 4,5 Sterne bei 4 Bewertungen
Autor*in von Bis aufs Blut und Ozark Dogs.

Lebenslauf

Eli Cranor ist Autor und Kolumnist. Bevor er zum Schreiben kam, war er Footballspieler in der Profi-Liga und später Trainer eines Highschool-Teams. Sein erstes Buch "Bis aufs Blut" gewann den Edgar Award als bestes Debüt. "Ozark Dogs" ist sein zweiter Roman. Beide Bücher wurden von der Kritik sehr gefeiert. Cranor lebt mit seiner Frau und seinen Kindern in Arkansas.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Ozark Dogs (ISBN: 9783855351848)

Ozark Dogs

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Neu erschienen am 09.04.2025 als Gebundenes Buch bei Atrium Verlag AG.

Alle Bücher von Eli Cranor

Cover des Buches Bis aufs Blut (ISBN: 9783855351794)

Bis aufs Blut

(3)
Erschienen am 17.04.2024
Cover des Buches Ozark Dogs (ISBN: 9783855351848)

Ozark Dogs

(1)
Erschienen am 09.04.2025

Neue Rezensionen zu Eli Cranor

Cover des Buches Ozark Dogs (ISBN: 9783855351848)
Janko-Unchaineds avatar

Rezension zu "Ozark Dogs" von Eli Cranor

Janko-Unchained
Eli Cranor - Ozark Dogs

Eli Cranor - Ozark Dogs

(Atrium Verlag)

 

- emotionaler und bitterer Southern Noir Roman -


Der zweite Roman "Ozark Dogs", des 1988 in Forrest City, Arkansas geboren Schriftstellers, Journalisten und Kolumnisten Eli Cranor, ist vom typischen Einsamkeits- und Abgeschiedenheits-Charme der Southern Noir Lyrik durchzogen. Es ist eine stark vom Patriarchat und den amerikanischen Gepflogenheiten der Ozark Mountains geprägte, herzzerreißende Geschichte voller Liebe, selbstloser Hingabe, purer Verzweiflung, herbem Verlust, blankem Hass, extremer Gewalt und der hässlichen Fratze des Todes. Der 2023 unter gleichem Titel im Original erschienene Roman ist eine harte, straighte und kompromisslose Familien- und Redneck-Saga, die nicht viel mehr als bittere Schicksalsschläge für ihre Protagonisten bereithält. 

 

Ozark-Plateau, Taggard, Arkansas. Der Kriegsveteran und Schrottplatzbetreiber Jeremiah Fitzjurls kämpft mit seinen Dämonen. Er lebt mit seiner 17 Jahre alten Enkelin Joanna "Jo" Fitzjurls in einem gut gesicherten Anbau hinter seinem Büro auf dem Schrottplatzgelände. In seinem Tresorraum bewahrt er ein Waffenarsenal auf, mit dem er einen Kleinkrieg ausfechten könnte. Und das mit gutem Grund, denn die Fitzjurls fechten eine generationenübergreifende, blutig geführte Familienfehde mit den Ledfords aus. Einer gesetzlosen, gewalttätigen und rassistischen Familie, die sich als Meth-Dealer verdingen. Als Jo, deren Vater im Gefängnis sitzt und deren Mutter den Drogen nachjagt, nach dem Homecoming-Dance nicht nach Hause kommt, schwört sich der einerseits verhärmte, impulsive und strenge, andererseits fürsorgliche und liebevolle Jeremiah, dass er Jo auf jeden Fall finden und zurückholen wird. Das stellt sich allerdings als schwieriger und gefährlicher dar, als gedacht. Nachdem Jeremiah Fitzjurls Sheriff Mona McNabb die 24 Stunden zugestanden hat, die sie ihn gebeten hat die Füße still zu halten, wird es Zeit für den gebrochenen Kriegsveteran, den Tresorraum zu betreten, um ein paar Leben zu zerstören. Inklusive seines eigenen. Widerwillig und nicht ganz freiwillig nimmt Jeremiah Fitzjurls, gemeinsam mit Jos frechen und vorlauten Freund Colt Dillard Witterung auf, um Jo ausfindig zu machen.

 

Der US-amerikanische Autor Eli Cranor jongliert mit einem umfangreichen Personalpool, der dem Bücherfreund jedoch nicht allzu viele Schwierigkeiten bereiten dürfte, da er sich in der Regel auf sein Stammpersonal konzentriert. Er setzt auf herbe Schockmomente und legt viel Wert auf eine empathische Charakterzeichnung, um seine Leserschaft direkt beim Revers zu packen und sie in die emotionale Spirale aus Wut, Gewalt und Trauer hineinzuziehen. In typisch amerikanische Konversationen getaucht, führt Cranor seine Konsumenten auf 288 Seiten, in das traditionelle Denken und Handeln ein, das tief in der Vergangenheit und in den Köpfen vieler verhärmter Südstaatler verankert ist. In einem offensichtlich lern- und beratungsresistenten, religiös und patriotisch geprägten Landstrich, stolpert der ehemalige Profi-Footballspieler und spätere Trainer eines Highschool-Teams über einen Haufen abgestumpfter Rednecks, White Supremacists, sowie gefährliche Mitglieder der Drogenkartelle Mexikos. Zur Auflockerung und Orientierung lässt Cranor immer mal wieder beiläufig Lokalkolorit einfließen. "Ozark Dogs" ist ein blutiger Trip voller bedauernswerter Endgültigkeit, dessen Bilanz irgendwo zwischen Rache, Sucht und Wankelmütigkeit liegt. Der Plot wirkt phasenweise ein wenig konstruiert und über kleinere Ungereimtheiten sollte man hinwegsehen können. Für mein Gefühl hätte der Plot, unter den gegebenen Umständen, auch gerne noch einen Tacken brutaler und derber sein dürfen. Dennoch habe ich mich von diesem Southern Noir gut unterhalten gefühlt. Eli Cranor lebt heute mit seiner Frau und seinen Kindern in Arkansas und ist momentan „Writer in Residence“ der Arkansas Tech University.

 

(Janko)

 

http://www.elicranor.com

https://www.facebook.com/elicranorauthor

 

Brutalität/Gewalt: 48/100

Spannung: 71/100

Action: 55/100

Unterhaltung: 84/100

Anspruch: 34/100

Atmosphäre: 59/100

Emotion: 57/100

Humor: 04/100

Sex/Obszönität: 18/100

 

https://www.lackoflies.com - Wertung: 82/100

 

https://www.lackoflies.com - Altersempfehlung: ab 16 Jahren (aufgrund der allgemeinen Thematik und der Gewaltdarstellungen)

 

Eli Cranor - Ozark Dogs

Atrium Verlag

Thriller

ISBN: 978-3-85535-184-8

284 Seiten

Hardcover ohne Schutzumschlag

Originaltitel: Ozark Dogs (2023)

Aus dem Amerikanischen von Cornelius Hartz

Erscheinungstermin: 09.04.2025

EUR 24,00 Euro [DE] inkl. MwSt.

 

Weitere Formate:

ISBN eBook (epub): 978-3-037-922230-9

Erscheinungstermin: 09.04.2025

EUR 18,99 Euro [DE] inkl. MwSt.

 

"Ozark Dogs" beim Atrium Verlag: https://www.w1-verlage.de/atrium-verlag/ozark-dogs

Cover des Buches Bis aufs Blut (ISBN: 9783855351794)
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Rezension zu "Bis aufs Blut" von Eli Cranor

mimitati_555
Brutale Realität

Billy Lowe wächst mit einer alkoholkranken Mutter und einem gewalttätigen Stiefvater in einem Trailerpark auf. Sein einziger Halt im Leben ist der Football, aber Billy ist auf dem Spielfeld unberechenbar und mittlerweile so aggressiv, sodass er kaum noch zu bändigen ist. Trotzdem hält der Coach an ihm fest aus Gründen, die in seiner Vergangenheit liegen. Als Billys Stiefvater tot aufgefunden wird, zieht dies unausweichlich Konsequenzen nach sich, die ihn nah an einen Abgrund bringen.

„Irgendwie hab ich keine Lust, mit Ihm zu kämpfen, vielleicht weil Er unbedingt kämpfen will. Will Ihm nicht geben, was Er haben will. Bin schon fast wieder in meinem Zimmer, als ich höre, wie Er sein Feuerzeug anmacht. Mein ganzer Körper verkrampft sich bei dem Geruch, spüre wieder das Brennen. Dreh mich sofort um.  Er sieht nicht mal zu mir hin, steht nur da und raucht, wie neulich, als Er mir die Zigarette im Nacken ausgedrückt hat.“ (Seite 52)

Zu Beginn hatte ich Probleme damit, ins Buch zu finden, was mit der ungewöhnlichen Art und Weise zusammenhing, wie die Geschichte erzählt wird. Zum einen erhebt Billy seine Stimme in der Ich-Perspektive, dies tut er passend zu seinem Alter und Bildungsstand. Zuerst irritierte mich dies ungemein, aber im Laufe der Zeit gewöhnte ich mich daran und fand es passend. Daneben folgte ich den Erzählungen über die Ereignisse, erfuhr Dinge, die lange zurücklagen, folgte den Wegen der beteiligten Personen und durchlebte so manche Biografie. War ich anfangs also eher wenig begeistert über meine Lektüre, änderte sich das in dem Moment, wo der im Klappentext erwähnte Stiefvater tot aufgefunden wird. Als hätte sich in meinem Kopf ein Schalter umgelegt, zog es mich ab da in jeder freien Minute zum Buch.

Man könnte denken, dass ich ab diesem Augenblick gefesselt vom Buch war, aber dies blieb nicht durchgehend so. Der angekündigte Thriller entpuppte sich als Drama, gepaart mit einer Familiengeschichte, gespickt mit vielen sportlichen Erlebnissen und dem Coming of Age Moment, die sich abgewechselt und Hand in Hand miteinander gearbeitet haben. Durch diesen Mix gab es genug Abwechslung und Spannung, um mich bei der Stange zu halten, von einem Highlight würde ich allerdings nicht sprechen. Dennoch war es eine aufregende und außergewöhnliche Story, die mir packende Lesestunden beschert hat. Das letzte Drittel war so nervenaufreibend, dass ich fast durchgedreht bin. Die Auflösung nahm mir den Atem, die folgenden Ereignisse entsetzten mich. Die Spirale der Gewalt erreichte ihren Höhepunkt, explodierte mit einem großen Knall und ließ mich ermattet zurück. Großes Kino!

Cover des Buches Bis aufs Blut (ISBN: 9783855351794)
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Rezension zu "Bis aufs Blut" von Eli Cranor

stefan182
Ein fesselnder Roman mit dreidimensionalen Figuren

Inhalt: Billy Lowe lebt in einem Trailerpark in einer abgeschiedenen Stadt in den Ozarks. Seine Mutter ist alkoholabhängig, sein Stiefvater gewalttätig. Billys einziger Ausgleich ist das Footballspielen – worin er auch sehr gut ist. Allerdings ist er unberechenbar und entlädt seine angestaute Wut gleichermaßen auf Gegner wie Mitspieler. Für das Team ist Billy daher eigentlich kaum tragbar – hätte die Schule durch ihn nicht das erste Mal seit Jahren die Chance, die Play-offs zu gewinnen. Der junge Coach Trent Powers, dessen Vergangenheit ebenfalls nicht glatt verlief, will sich Billy annehmen – doch dann wird Billys Stiefvater tot aufgefunden…

Persönliche Meinung: „Bis aufs Blut“ ist ein Thriller mit Coming of Age-Elementen von Eli Cranor. Erzählt wird der Roman aus zwei Hauptperspektiven: Billy, der aus Ich-Perspektive erzählt, und die personale Erzählweise Trent Powers'. Eine Besonderheit des Romans ist die sprachliche Varietät, die sich besonders in Billys Kapiteln zeigt: Billy redet roh, abgehakt und dialektgefärbt, wodurch er sich von den anderen Figuren abhebt (wie sich dies im Original ausgestaltet, kann ich nicht beurteilen; die Übersetzung ist allerdings insofern gut gelungen, als dass sie die sprachliche Varietät greifbar hervorhebt). Roh ist auch die Handlung von „Bis aufs Blut“: Der Handlungsort „Trailerpark“ ist trostlos, seine Bewohner hoffnungslos, mit einem Hang zum Alkohol und zur Gewalt. In dieser Lebenswelt versucht sich Billy – wortwörtlich – durchzuschlagen, wobei der weitere Verlauf der Handlung zeigt, dass Schwarz-weiß-Einordnungen hier fehl am Platze sind. Generell ist eine große Stärke des Romans, dass die Figuren nicht einfach nur „gut“ oder „böse“ sind, sondern immer Schattierungen aufweisen, wodurch sie lebensnaher wirken. Stellenweise hat man während der Lektüre daher den Eindruck, ein Sittengemälde der amerikanischen Unter- und Mittelschicht zu lesen (was mir sehr gefallen hat). Dazu gesellen sich Coming of Age-Elemente. Denn: Billy erhält durch eine Figur, deren Identität ich hier nicht spoilern möchte, die Gelegenheit, sich zu ändern. Trotz allem ist der Roman aber vordergründig ein Thriller: So ist die Atmosphäre des Romans permanent bedrohlich (nicht nur für Billy). Zudem wird dadurch Spannung erzeugt, dass bis zuletzt offen ist, wer Billys Stiefvater ermordet hat (hierfür gibt es drei potentielle Täter, die alle aus unterschiedlichen Gründen Erinnerungslücken besitzen). Insgesamt ist „Bis aufs Blut“ ein Roman, der sich wie ein Rausch liest – mit einem Protagonisten, der wie eine Naturgewalt auftritt. 

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