Rezension zu "Gesammelte Werke Band 1: Die Blendung" von Elias Canetti
Der Sinologe Peter Kien lebt nur für seine wissenschaftliche Arbeit und für und mit seinen Büchern, er zieht sich aus der Welt zurück in die Räume seiner riesigen Privatbibliothek, in die Tageslicht nur durch das Oberlicht fällt, alle Wände sind mit Bücherregalen vollgestellt. Indem er seine Haushälterin heiratet meint er seine wertvollen Bücher seien in bester Obhut. Weit gefehlt! Die geldgierige, lüsterne Gattin hat nichts anderes im Sinn, als ihn aus der Wohnung zu verdrängen und an sein Erspartes zu kommen.
Der wortkarge Kien sieht sich schliesslich mit der Außenwelt konfrontiert. Hier sucht jeder nur seinen eigenen Vorteil, es wird unentwegt gestohlen und er wird schliesslich auf den Strassen Wiens um sein ganzes Vermögen gebracht.
Das Chaos greift auf sein Denken über.
Sein Bruder Georges, ein Psychiater, bringt den verstörten Sinologen letzlich in seine geliebte Bibliothek zurück. Seine hinterhältige Frau wird mit einem Deal vertrieben.
Doch Peter Kien wird seiner Ängste nicht mehr Herr und verbrennt sich im Wahn inmitten seiner Bücher.