Elias Finley

 4,5 Sterne bei 8 Bewertungen

Lebenslauf

Elias Finley ist ein junger, queerer Mann, der möchte, dass Geschichten genauso farbenfroh sind wie die reale Welt. Zurzeit lebt er in Deutschland. Wenn er nicht schreibt oder darüber nachdenkt, was er schreiben soll, spielt er mit seinen Freund*innen Dungeons & Dragons. Seine Leidenschaft sind einfach alle Geschichten, die Menschen verbinden, geschrieben oder gespielt.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Elias Finley

Cover des Buches Gänseblümchen: Eine sehr queere Geschichte (ISBN: B0977FH2S1)
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Rezension zu "Gänseblümchen: Eine sehr queere Geschichte" von Elias Finley

magicalmoondreams
Voller Akzeptanz und Liebe

Ich muss ehrlich sein, nach etwa 20 % des Buches war ich kurz davor es abzubrechen. Im Nachhinein bin ich froh es nicht getan zu haben, da mir sonst eine wunderbare und süße Geschichte entgangen wäre. Aber mal der Reihe nach.

Das Vorwort hat mich sehr berührt, weil sich meiner Meinung nach jede*r sofort willkommen fühlen kann. Es wird von Anfang an gegendert, was ich das erste Mal bei einem Roman gesehen habe, und ausführlich und dennoch unkompliziert die nicht-binäre Genderidentität mitsamt der Pronomen, die verwendet werden können, erklärt. Es wird klar, dass es dem Autor selbst sehr am Herzen liegt, Intoleranzen aus dem Weg zu räumen, ebenso wie das verbreitete Bild der Heteronormativität. Dass Elias Finley das Wohl der Leser*innen am Herzen liegt, sieht man auch in der gut ausgearbeiteten Trigger-Liste, auf die er explizit ebenfalls im Vorwort hinweist.

Doch so wohl ich mich in den ersten Seiten auch gefühlt habe, so enttäuscht war ich dann erst einmal bei der Geschichte. Der Schreibstil ist sehr kindlich gehalten und gerade bei einem Liebesroman, bei dem meist früher oder später sexuelle Handlungen zum Thema werden, finde ich es sehr unangenehm das Gefühl zu haben, aus der Sicht eines jungen pubertierenden Menschen zu lesen. Davon abgesehen ist der Protagonist 19 Jahre alt, was eine gewisse Reife und Selbständigkeit vermuten lässt, die ich im ersten Viertel des Buches viel zu selten erkannt habe. Er wird schon am Anfang als sehr emotional beschrieben und ging mir damit manchmal sehr auf die Nerven. Wenn in jedem Kapitel der Protagonist in Tränen ausbricht, so dass er auf mich teilweise fast wie ein bockiges Kind wirkt, kommt mir das für einen 19-jährigen schon sehr komisch vor.  Die anbahnende Liebe erinnerte mich anfangs auch eher an die ersten Versuche von 13-Jährigen, was es insgesamt sehr unangenehm und anstrengend gemacht hat, sich auf die Geschichte einzulassen.

Im Laufe des Buches hat sich das etwas gewandelt. Meine Vermutung ist, dass der Autor mit Absicht im ersten Viertel einen unsicheren, kindlicheren Schreibstil gewählt hat, um die Entwicklung der Charaktere und der gesamten Geschichte zu verdeutlichen, was meiner Meinung nach etwas nach hinten los gegangen ist, weil es bei mir fast zu einem Abbruch des Buches geführt hat.

Doch als die Geschichte dann etwas ins Rollen gekommen ist und ich mich ab etwa der Hälfte auch langsam mit den Charakteren identifizieren konnte, hatte ich Spaß am Lesen. Es war zwar alles sehr vorhersehbar und manchmal konnte ich über Streitigkeiten, die im Buch entstanden sind, nur schmunzeln, da sie mit der eigentlichen Handlung wenig zu tun haben und dementsprechend auf mich sehr unnötig gewirkt haben, aber dennoch mochte ich die Entwicklung einiger Charaktere und auch den Zusammenhalt der Protagonist*innen fand ich sehr schön zu lesen.

Ich fand es außerdem dann doch überraschend, dass einige verschiedene Labels aus der Pride-Community aufgetaucht sind und nicht, wie so oft, nur die bekanntesten. Das macht das Buch für mich zu einer Art Wohlfühlort und Menschen, die sich mit der Thematik nie wirklich befasst haben, können bestimmt daraus lernen.

Insgesamt kann ich das Buch jeden ans Herz legen, wenn man über die ersten 25 % hinwegsehen kann. Die Geschichte an sich ist nicht übermäßig besonders, aber diese queere Umgebung und die Akzeptanz, die dort herrscht, haben mir oft ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Cover des Buches Gänseblümchen: Eine sehr queere Geschichte (ISBN: B0977FH2S1)
M

Rezension zu "Gänseblümchen: Eine sehr queere Geschichte" von Elias Finley

Marius_liest
Bunt, süß und besonders

Und dazu tatsächlich sehr sehr queer. Das ist "Gänseblümchen - eine sehr queere Geschichte" von Elias Finley.
Es geht um Rick, der von seinen Mitschüler*innen für schwul gehalten wird, aber heimlich in die schöne und beliebte Auri verknallt ist. Dann kommt Bo neu an die Schule und bringt sein Leben mit seiner rebellischen Art total durcheinander. Dabei an seiner Seite ist zuverlässig Vhyn, Ricks nicht-binärer Lieblingsmensch. Und so nehmen die Dinge ihren Lauf ...
Was mir besonders gut gefallen hat: Die Echtheit und Tiefe der Figuren. Rick war ein unglaublich liebenswerter und süßer Protagonist, den ich sofort ins Herz geschlossen habe, und obwohl er oft ziemlich reflektiert denkt, ist er nicht fehlerfrei, sondern menschlich. Aber auch die anderen Figuren haben auf mich einen realen Eindruck gemacht, so detailliert wie sie beschrieben wurden. Mit Auri und Bo musste ich mich erst ein wenig anfreunden (bzw. nicht selten wollte ich vor allem Bo echt den Hals umdrehen), aber gerade die Vielschichtigkeit aller Charaktere hat es mir angetan. Auch kam mir die Figurenkonstellation erfrischend vor. Das Buch konnte mich in seiner daraus entstehenden Handlungsentwicklung immer wieder überraschen und hat einige Wendungen genommen, die ich nicht erwartet hätte.
Es war richtig schön, wie die Themen und verschiedenen Facetten von Queerness behandelt wurden. Trotz der u.a. dargestellten Trans-, Homo- und Queerfeindlichkeit erscheint Queerness in dieser Geschichte in einem sehr positiven Licht. Das ist jedenfalls das Gefühl, das für mich auch schon während des Lesens immer wieder aufkam. Irgendwie warm und fluffig. Sanft, aber bestimmt können Leser*innen außerdem einiges lernen oder sich an der ein oder anderen Stelle möglicherweise wiederfinden. Der Autor hat dies hier in meinen Augen wirklich sensibel und feinfühlig gehandhabt.
Obwohl viele queere Themen aufgegriffen werden, war es für mich nicht "too much". Es hat nicht konstruiert oder unrealistisch gewirkt. Vielmehr hat die Selbstverständlichkeit, mit der die Aspekte angesprochen wurden, das Ganze für mich auf perfekte Art und Weise normalisiert und gezeigt: Wir sind queer und wir sind hier. 💚
Die Botschaften, die "Gänseblümchen" vermittelt, haben die Geschichte für mich darüber hinaus auch abseits der queeren Themen zu einem richtigen Wohlfühlort gemacht und es hat einfach Spaß gemacht, Ricks innere Entwicklung zu verfolgen. Darüber hinaus mochte ich es, dass das Buch in Deutschland spielt und dadurch auch deutsche Neopronomen (sier/siem) für Vhyn verwendet werden. Der lockere Schreibstil und perfekt passende Buchtitel waren dann nur noch das Sahnehäubchen auf der Torte.
Fazit: Eine große Empfehlung. Kann an dieser Stelle nichts anderes mehr sagen außer: Lesen! ☺️🌼

Eine herrlich erfrischende und herzerwärmende Story

Broschiert: 376 Seiten

Herausgeber: Queer Pack (25. Juli 2021)

ISBN-13: 978-3982202747

Preis: 11,99 €

auch als E-Book erhältlich


Eine herrlich erfrischende und herzerwärmende Story


Inhalt:

Seit ewigen Zeiten ist Rick in seine Mitschülerin Auri verliebt, wagt aber nicht, es ihr zu gestehen. Nur mit seinem Lieblingsmenschen Vhyn kann er darüber reden. Als Bo neu an die Schule kommt und dieser sich scheinbar an Auri ranmacht, versucht Rick zu retten, was zu retten ist und lernt dabei eine ganze Menge Neues über sich selbst.


Meine Meinung:

Noch nie habe ich ein Buch mit einer solchen Vielfalt an unterschiedlichen queeren Charakteren gelesen. Man könnte denken, dass dies zu viel des Guten ist, aber nein! Es zeigt einfach nur, wie unterschiedlich Menschen sein können oder sein müssen, um glücklich zu sein. 


Es geht zum Beispiel um transidente, nichtbinäre, bi-, pan- und homosexuelle Menschen, um Toleranz und Akzeptanz, um Outing, um Verletzungen und um Verzeihen, um Liebe und Freundschaft. Eine herrlich lebendige Geschichte, so bunt wie das tolle Cover.


Der achtzehnjährige Rick führt uns als Ich-Erzähler durch die Handlung. Ich bin ihm dabei sehr gerne gefolgt, denn er ist ein wirklich hundertprozentig sympathischer Typ, mit dem man gerne befreundet sein möchte. Anfangs noch etwas zurückhaltend und unsicher, entwickelt er sich von Seite zu Seite immer weiter und wird innerlich immer stärker. 


Im Gegensatz zu vielen anderen Romanen, die schwierige Themen bearbeiten, werden hier auch viele Lösungsansätze für verschiedene Probleme aufgezeigt. Das hat mir besonders gut gefallen, denn so kann man neben guter Unterhaltung auch noch einen wirklichen Nutzen daraus ziehen.


★★★★★


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