Cover des Buches Ein kleines Verbrechen (ISBN: B01MRPS990)
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Rezension zu Ein kleines Verbrechen von Elias Haller

Die Hoffnung stirbt zuletzt

von Baerbel82 vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Ermittlungen im Boxmilieu. Unterhaltsam und lesenswert.

Rezension

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Baerbel82vor 7 Jahren

Elias Haller geht gleich in medias res: Wir sind live dabei, als finstere Gestalten die kleine Tochter von Box-Champion Toni Schaller entführen.

Viele Jahre später arbeitet Toni bei einem Sicherheits- und Inkassounternehmen als Türsteher. Inzwischen ist er 49 Jahre alt und ganz unten angekommen. Denn seine Frau hatte damals Selbstmord begangen und Luisa ist immer noch spurlos verschwunden. Weil er einen Mann in den Rollstuhl geprügelt hatte, war er sogar im Gefängnis.

Doch dann macht die Witwe seines Arbeitgebers Toni ein verlockendes Angebot: für einhunderttausend Euro soll er einen Aktenkoffer nach Kaltengrabe bringen und sich dort mit einer Person namens Alex treffen. Da Toni das Geld gut gebrauchen kann, willigt er ein.

Gegen jede Vernunft macht er sich auf den Weg in die Oberpfalz, wo er das mysteriöse Dorf auch findet. Die örtliche Polizistin Betty gibt sich freundlich, aber zurückhaltend, und auch die Dorfbewohner sind nicht gerade kontaktfreudig. Für Toni entwickelt sich ein Albtraum, der ihn an die Grenzen der Belastbarkeit und teilweise sogar darüber hinaus führt.

Wettbetrug, Entführung, Wut und Rache, das sind die Zutaten dieses abgründigen Thrillers. Elias Haller hat „Ein kleines Verbrechen“ wieder routiniert in Szene gesetzt. Zwei Handlungsstränge gilt es zu verfolgen: Damals und heute. Zudem hat der Autor eine Thematik gewählt, die nicht schon x-fach kriminalliterarisch abgearbeitet wurde.

Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Toni ist nicht der Hellste. Eine tragische Figur, die mit den Dämonen der Vergangenheit zu kämpfen hat. Held und Anti-Held zugleich. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Die Auflösung ist schlüssig und mündet in einen filmreifen Showdown. Schließlich gibt es sogar so etwas wie ein Happy End. Die Geschichte lässt sich zwar gut lesen, hätte für meinen Geschmack aber etwas spannender sein können.

Fazit: Ermittlungen im Boxmilieu. Unterhaltsam und lesenswert.

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