Rezension zu "Das schlechtestverkaufte Buch der Welt" von Elias Hauck
Das Leben ist eines der schlimmsten. Wie soll man sich in diesem Chaos noch zurechtfinden? Eine Orientierung in diesem heillosen Durcheinander, jenem gigantischen Gemischtwarenladen, prall gefüllt mit Liebe, Hass, Frieden, Krieg, Leben und Sterben, ist kaum mehr möglich. Zu allem Überfluss behaupten dann noch zwei Dahergelaufene - der eine versucht zu schreiben, der andere zu zeichnen - dass wir an diesem schier ewig währenden Desaster auch noch selbst schuld sind. Ja also das ist doch...!
Leider muss man zugeben, dass Hauck & Bauer mit allerhand Beweisen diese These glaubwürdig zu untermauern wissen. Das fängt ja schon auf Seite 7 mit jenem Ehepaar an, welches sich nicht mehr allzu gut zu verstehen scheint. Pech. Aber leider die Regel.
Die ganze Tragik der menschlichen Unfähigkeit, vernünftige Dialoge zu führen, wird bereits mit den nächsten zwei Cartoons unterstrichen. Allgemeine Empathielosigkeit ist angesagt. Na ja, was soll man auch anderes sagen? Ist doch eh schon alles geschwätzt.
Und zudem kennen wir die ganzen Schauplätze, seien sie noch so angedeutet, sehr gut und/oder aus gutem Grund. Da wären zum Beispiel die Kneipe um die Ecke, die spießige Hütte des Nachbarn oder ein Markt, auf dem es, wie gewohnt, allerhand Sinnfreies zu erwerben gibt. "Gemischtes veganes Hack" zum Beispiel.
Aber gut, es gibt trotz allem auch aktive Hilfeangebote, wie dem Irrsinn ein Schnippchen geschlagen werden kann. Denn was ist beispielsweise zu tun, wenn ein Alkoholiker mit einem Hausverbot in seiner Stammkneipe bestraft wurde? Einfach in ein anderes Etablissement wechseln? Keineswegs! Die Lösung ist genial und eine echte Hilfe zur Selbsthilfe...
... wobei uns andererseits "Radieschenbrote" wieder aus geordneten Bahnen werfen können oder gar alkoholfreies Bier besoffen macht. Elias Hauck und Dominik Bauer geben uns Seite für Seite eins auf die Mütze und setzen der Absurdität unserer Existenz ein Krönchen auf.
Und ja, ich muss zugeben, dass wir wahrscheinlich und tatsächlich selbst schuld an allem sind. Gott sei Dank, dass die Herren Hauck & Bauer das alles nicht so ernst meinen, gell!?