Elias Hirschl

 3,6 Sterne bei 31 Bewertungen
Autor*in von Salonfähig, Hundert schwarze Nähmaschinen und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Elias Hirschl wurde 1994 in Wien geboren, wo er als Autor, Poetry-Slammer und Musiker lebt. 2020 erhielt er den Reinhard-Priessnitz-Preis, 2022 den Publikumspreis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs. Bei Zsolnay erschien 2021 sein Roman Salonfähig. Weitere Bücher u.a.: "Meine Freunde haben Adolf Hitler getötet und alles, was sie mir mitgebracht haben, ist dieses lausige T-Shirt" (Roman, 2016), "Hundert schwarze Nähmaschinen" (Roman, 2017).

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Elias Hirschl

Cover des Buches Salonfähig (ISBN: 9783552072480)

Salonfähig

 (21)
Erschienen am 23.08.2021
Cover des Buches Hundert schwarze Nähmaschinen (ISBN: 9783442717354)

Hundert schwarze Nähmaschinen

 (5)
Erschienen am 08.07.2019
Cover des Buches Salonfähig (ISBN: 9783785784020)

Salonfähig

 (2)
Erschienen am 27.08.2021

Neue Rezensionen zu Elias Hirschl

Cover des Buches Hundert schwarze Nähmaschinen (ISBN: 9783442717354)
mariameerhabas avatar

Rezension zu "Hundert schwarze Nähmaschinen" von Elias Hirschl

Interessantes Buch wird schnell langweilig
mariameerhabavor 10 Monaten

»Und was soll mir das jetzt sagen?«
 »Weiß nicht. Ich fand's einfach witzig.«

Das bringt das Buch auf den Punkt, denn genauso fühlt es sich an: der Autor erzählt jede Menge kleine Geschichten über die WG und ihre Bewohner und doch fühlt es sich so an, als würde man beim Lesen seine eigene Zeit verschwenden, weil der Autor scheinbar keinen richtigen Plan besitzt.

Der Anfang war wirklich schrecklich. Allein wegen den ersten beiden Seiten wollte ich das Buch abbrechen und vergessen. Aber ich habe mir einen Ruck gegeben, einen gewaltigen Ruck und als der Autor über die WG-Bewohner das erste Mal geschrieben hat, fand ich das wirklich interessant und war bereit, weiterzulesen. Und weil die Geschichte sich in Wien abspielt und einiges mir bekannt vorkam, wurde mir der Autor sympathischer.

»Der genuine Wiener geht nur deshalb nicht aus dem ihm verhassten Wien fort, weil er den Rest der Welt noch ein kleines bisschen mehr hasst.«

Als hätte der Autor einen kleinen Blick in meine Seele geworfen. Ich kann mich mit dem Satz so gut identifizieren, dass ich mich persönlich getroffen gefühlt habe und das war etwas sehr Angenehmes, zum Schmunzeln, zum Kichern, zu einer heftigen Zustimmung. So sind wir Wiener halt.

Als ich knapp hundert Seiten hinter mir hatte, verlor das Buch doch seinen ganzen Reiz und wirkte auf mich so, als würde der Autor irgendwelche kleinen Häppchen aus dem Alltag der WG-Mitglieder zusammenschreiben und das so recht planlos. Zumindest dachte ich, würde der Zivi einer gewissen Handlung folgen, aber alles über ihn wurde absurder und als der Autor meinte, dass der Zivi nicht verstehe, wie der Inhalt einer Bierdose, die der Zivi plötzlich in der Hand hielte, in seinen Mund durch die Speiseröhre in den Magen gelangt ist, fragte ich mich doch, was diese Scheiße solle. Der Zivi hat das Bier getrunken und so ist es in den Magen gelangt und nicht anders.

Manchmal beschreibt der Autor auch so, als wäre er selbst ein Alien, der über das Paar, das aus dem Zivi und seiner Freundin besteht, berichtet. Sein Bericht wirkt dann so, als würde der Autor gar keine Ahnung von zwischenmenschlichen Beziehungen habe oder überhaupt die Funktion von Gefühlen verstehen.

Überhaupt wurde das Leben des Zivis immer absurder beschrieben, so mit einer gewissen Komik dahinter, die sich eher über den Zivi lustig gemacht hat und irgendwann wollte ich mir den ganzen Blödsinn nicht mehr geben. Klar, die Figuren bekommen Gesichter, sie werden ausführlich beschrieben, aber es gibt keinen Spannungsbogen und der Stil macht sich so krampfhaft lustig über seine Figuren, dass ich nicht mehr wollte. Abgebrochen.

Kommentieren
Teilen
Cover des Buches Salonfähig (ISBN: 9783552072480)
uli123s avatar

Rezension zu "Salonfähig" von Elias Hirschl

Polit-Satire mit gestörtem Protagonisten
uli123vor einem Jahr

Auch für nicht-österreichische Leser ist unschwer zu erkennen, dass der Protagonist dem (inzwischen Ex-)Kanzler Sebastian Kurz – hier die Person Julius Varga – als Vorbild nacheifert. Um Authentizität bedacht und deshalb kontraproduktiv handelnd, imitiert er ihn in jeglicher Hinsicht. Selbst bekleidet er nur eine niedere Position in der Jugendorganisation der Partei des Kanzlers. Er ist massiv persönlichkeitsgestört und verfällt immer mehr dem Wahn. Es kommt einem das Schaudern beim Lesen, wie menschenverachtend es in der jungen, auf Macht und Spaß bedachten Partei zugeht, umso mehr als hier ein Körnchen Wahrheit verarbeitet sein wird. Gruselig sind das Interesse des Protagonisten an weltweiten Terroranschlägen und seine wiederkehrenden Albträume.

Ein moderner Roman, sehr lesenswert.

Kommentieren
Teilen
Cover des Buches Salonfähig (ISBN: 9783552072480)
Maselis avatar

Rezension zu "Salonfähig" von Elias Hirschl

Eein giftiger Roman voller skurriler Szenen
Maselivor 2 Jahren

Der Ich-Erzähler, dessen Namen der Autor nicht verrät, ist ein fanatischer Fan des frisch gewählten österreichischen Bundeskanzler Julius Varga. Er liebt alles an ihm, er verehrt ihn bis zur Selbstaufgabe, er verwandelt sich schlussendlich ihn in. Er verkörpert eine Horrorgestalt.

"Ich bin zutiefst menschlich und wirke auch nach außen hin so."

Diese Wandlung eines unbedeutenden, kleinen Mitglieds der Partei Mitte Österreich in einen besessenen Anhänger, der sich für sein Idol aufgibt, steuert in dieser gruselhaften, virtuosen Inszenierung auf einen fulminanten Showdown zu.

Meine persönliche Leseeindrücke

Ich gebe zu, dass ich nicht sicher bin, das Buch richtig verstanden zu haben. Bis kurz vor dem Ende dachte ich noch, ich hätte alles im Überblick, aber dann kommt es zum Gran Finale. Ich verstehe buchstäblich mit offenem Mund da und weiß nicht, ob ich das überhaupt begreifen will.

Der Ich-Erzähler entpuppt sich peu à peu als Horrorgestalt. Er verinnerlicht die Figur seines Idols so sehr, bis von ihm selbst nichts mehr übrig ist. Als eine sensible, verletze Seele, als ein Produkt seiner Erziehung, seiner Umwelt, er ist ein Ergebnis seiner authentischen Lebensgeschichte und ein tragisches Symbol für eine verlorene Generation.

Auffallend am Schreibstil des jungen Autors sind die sehr langen Sätze, die sehr gut konstruiert sind, sodass sie weder stören noch den Lesefluss unangenehm beeinflussen. Zudem darf ich eintauchen in die junge deutsche Sprache und bin froh, dass ich mit all den Anglizismen und IT- Begriffen noch gut klarkomme. 

Fazit

„Salonfähig“ von Elias Hirschl ist, wie es die österreichische Zeitschrift Profil zusammenfasst, ein giftiger Roman voller skurriler Szenen. Hier bieten Realität und Fiktion dem Leser ein bitterböses Spiel um die Erzählfigur, die dem Wahnsinn verfällt. 

Kommentieren
Teilen

Gespräche aus der Community

Was, wenn man sich ein perfektes Leben wie eine zweite Haut überziehen könnte? Willkommen bei Austrian Psycho! Gemeinsam mit dem Autor Elias Hirschl laden wir euch zu einer gemeinsamen Leserunde zu "Salonfähig" ein - und verlosen dafür 20 Exemplare! Wer möchte dabei sein?

239 BeiträgeVerlosung beendet

Community-Statistik

in 46 Bibliotheken

auf 8 Merkzettel

von 3 Leser*innen gefolgt

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks