Rezension zu Dunkle Häfen von Elin Hirvi
Rezension zu "Dunkle Häfen - Band 1" von Elin Hirvi
von wolfschwerdt
Rezension
wolfschwerdtvor 13 Jahren
"Dunkle Häfen I" beeindruckt gleich zu Beginn mit einem literarisch hervorragend komponierten Einstieg. Das Leben der Protagonistin des historischen Romans, Serimaris, beginnt mit ihrem Tod. Und das gleich doppelt. Denn während sie im Prolog als Alte Frau sterbend an ihre Lebensgeschichte zurückdenkt, beginnt diese mit einem kleinen völlig verstörten und emotional toten Mädchen, dass nach ganz offensichtlich furchtbaren Erlebnissen nach London gelangt. Der Autorin gelingt es bereits mit den ersten Worten eine dichte Atmoshpäre zu weben, die den Leser in die Londoner Welt am Ende des 17. Jahrhunderts saugt. Es ist die Mischung aus persönlichem, subjektivem Erleben der Situation von Menschen aus der Unterschicht, die als Bedienstete den Launen und Lüsten der Oberschicht ausgesetzt sind, den geschickt eingeflochtenen und gut recherchierten historischen Informationen sowie der lebendig beschriebenen "Kulisse" des 17./18. Jahrhunderts, die dem Leser durchaus das Gefühl des dabei, des ganz nah dran Seins vermittelt. Schöner Stoff, schöner Stil, schönes Buch.