Kurzgeschichten, bei denen ich förmlich das Salz auf meinen Lippen schmecken und den Wind in meinen Haaren spüren konnte - von wegen, Frauen könnten keine See-Abenteuergeschichten schreiben!
Zur vollständigen Rezension: https://oceanlove--r.blogspot.com/2025/03/das-herz-eines-schiffes.html
Der mare Verlag ist bekannt und von mir geliebt für (besonders schöne) Meeresbücher; im aktuellen Programm nehmen sie sich explizit auch der Frauen an, die vom und über das Meer schrieben. Und ich durfte einen der vier Klassikerinnen lesen.
Bis ich das Büchlein in den Händen hielt, war mir nicht bewusst, dass es genau das ist: ein Büchlein. Ich hatte mit einem durchschnittlich großen Buch gerechnet, stattdessen ein wunderbar handliches und bezaubernd leinengebundenes Exemplar in den Händen. Schnelle Lektüre also.
Aber mit Genuss! Auch wenn ich wieder einmal feststellen musste, dass Kurzgeschichten nicht meine liebste Form der Erzählung und Lektüre sind, hatte ich doch Freude an den so bildlichen und lebhaften Geschichten, die Elinor Mordaunt erzählt. Authentisch im Sprachgebrauch, aufmerksam in der Beobachtung - und insgesamt eher düster, pessimistisch aber zugleich humorvoll. Wer Happy-Ends sucht, ist hier jedoch fehl am Platz.
Ich habe nach den vier kurzen Geschichten und dem kontextualisierenden Nachwort Alexander Pechmanns auf jeden Fall Lust, mehr von der 1872 als Evelyn May Clowes Geborenen zu lesen; am liebsten Das Buch der Abenteuer.