Rezension zu Der tibetische Verräter von Eliot Pattison
Rezension zu "Der tibetische Verräter" von Eliot Pattison
von walli007
Rezension
walli007vor 13 Jahren
Die Gebetsfähnchen Wieder einmal schlittert Shan, der eigentlich ein Niemand ist, in eine Situation, die ihn erstmal in staatliche Obhut bringt. Eigentlich soll er einen toten Sherpa vom Berg holen, doch dabei wird er fast Zeuge, wie eine Chinesin erschossen wird. Eine zweite europäisch aussehende Frau stirbt in seinen Armen. Und so ist er für die eintreffende Polizei zunächst mal der Täter. Zum Glück - jedoch leider erst nachdem er ein paar Folterungen durchmachen musste - kann Shan die Gefängniswärter überzeugen, dass er nicht der Täter gewesen sein kann. Endlich frei beginnt Shan selbst nach dem Mörder zu suchen. Besser ist das, als selbst wieder in die Mühlen zu geraten. Nach und nach deckt Shan eine überraschende Geschichte auf, in der jeder Verdächtige nach einigen Nachfragen ausgeschlossen werden muss. Eine Frage des, wer bleibt über? Am Ende hat man ein wenig über ein interessantes und mir unbekanntes Stück Geschichte Tibets gelernt, den Täter, den man gar nicht im Verdacht hatte, entlarvt, ein paar politische Intrigen entschlüsselt und eine spannende Rettungsaktion begleitet. Wie auch in den anderen Büchern der Reihe, versteht es der Autor nahezu perfekt, die Stimmung im heutigen Tibet rüberzubringen. Auch wird dem Leser die Lage der Tibeter nahe gebracht. Ein Volk, das man allzu leicht vergisst, da es nur selten laut wird. Ein solider spannender Krimi, in dem wahre Begebenheiten romanhaft umgesetzt wurden und so der Öffentlichkeit dargeboten werden, die (zumindest wenn ich bei Öffentlichkeit an mich denke) ohne derartige Bücher nie etwas von den Dingen erfahren würde. Danke an den Autor!