alte Bekannte und noch ältere Tarotkarten...
von Norskehex
Kurzmeinung: Genauso spannend und interessant wie der erste Band "Die Kunstjägerin".
Rezension
Thesi und ihre Freunde beginnen zu ermitteln und stoßen im Umfeld des Netzwerkes auf seltsame Vorgänge rund um eine bevorstehende Versteigerung von alten Tarotkarten. Was haben die Originale des Rider-White-Tarots mit den Ereignissen zu tun? Sie stoßen auf eine Geschichte, die zurückreicht ins London der 1930er Jahre und die Gegenwart beeinflusst…
Persönliche Meinung:
Ich bin begeistert! (Ich hab mich bemüht nicht zu spoilern, kann aber für nix garantieren!) Da mir ja schon der erste Band Die Kunstjägerin rund um Thesi und ihre Freunde schon so gefallen hat, hab ich wirklich auf das neue Werk von Elis gewartet. Vor allem als ich über ihren Blog erfahren habe, dass es um Tarot gehen wird. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Ja, Tarot interessiert mich. Auch wenn man mit Kopfschütteln bedacht und gleich mal in die Eso-Spinner-Wahrsager-Ecke abgeschoben wird. Ich hab selbst zwei Tarotdecks, lustigerweise die beiden, um die es auch im Buch geht. Ich käme aber nicht auf die Idee anderen die Karten zu legen.
Der Krimi ist wirklich gut geschrieben und lässt sich locker lesen, ist aber auch gleichzeitig so spannend, dass man unbedingt weiterlesen will, damit man endlich weiß was noch alles passiert. Am Anfang hab ich gar nicht kapiert, dass die ermittelnden Hauptfiguren dieselben sind wie in der „Kunstjägerin“, aber als dann Thesis Sohn Dino auftauchte, wusste ich wieder wo ich mich befand. Tja, ist doch schon eine Weile her, dass ich das erste Buch gelesen habe :-)
Wiedermal fand ich die Freundesbande wirklich sympathisch und witzig. Praktisch, wenn man solche Freunde hat, die quasi den Polizeiapparat ersetzen können. Leon hatte ich aus dem ersten Band nicht als sooo ängstlich in Erinnerung, er ist wohl derjenige der Freunde, der am meisten unter den Ereignissen des ersten Bandes gelitten hat.
Über die Handlung selbst kann ich gar nicht viel sagen, damit ich niemandem die Spannung nehme. Sie ist aber wirklich gut konstruiert und man ist immer auf demselben Wissensstand wie Thesi und Flora. Darauf wie es mit Flora und Robert weitergeht, bin ich sehr gespannt.
Interessant fand ich auch die Szenen, die im London der 1930er Jahre spielten und wo Aleister Crowley, einer der bekanntesten Okkultisten, eine der Hauptrollen spielt. Er ist so herrlich schräg und seltsam dargestellt, dass ich echt manchmal lachen musste. Über Pamela Coleman Smith, die Zeichnerin des Rider-White-Tarots, muss ich mal ein bisschen forschen, sie scheint eine wirklich spannende Figur zu sein.
Süß fand ich, dass man an manchen Formulierungen merkt, dass die Autorin aus Österreich stammt. Mir gefällt das ja, wenn man das raushört. Und ich mag den österreichischen Dialekt auch sehr gern.
Wer sich also für gut strukturierte Krimis mit sympathischen und witzigen Ermittlern, geheimnisvollen Bösen, einer Prise Exotik und Okkultismus und das Wien der Gegenwart interessiert, der sollte unbedingt die Tarotmeisterin von Elis Fischer lesen.
Ein wirklich toller Krimi, danke Elis!