Beeindruckend andere Perspektiven; verstörende Nacktheit; heimliche Blicke; Menschen in Alltagssituationen & Menschen, die ihren Körper fernab von irgendwelchen Schönheitsidealen zur Schau stellen; Körper, die mit der Natur verschmelzen. Bilder, die im Betrachter Assoziationen bewirken.
Ein wahrer Augenschmaus - eine absolut lohnenswerter Rundgang durch eine gut in Szene gesetzte und hervorragend fotographierte Bilderwelt!
Elisabeth Biondi
Alle Bücher von Elisabeth Biondi
Female Photographers Org
Neue Rezensionen zu Elisabeth Biondi
Ach, schon wieder so ein Feministinnen-Kram? Hat die Gesellschaft nicht schon genug für die Gleichstellung getan und werden nicht gar die Männer mittlerweile benachteiligt? Ein Bild sagt mehr als Tausend Worte. Und die Fotografien dieses Bildbands beantworten diese Fragen tausendfach. Aber nicht nur das, denn die Ziele der Fotografinnen, die sich zum Kollektiv »Female Photographers Org« zusammengeschlossen haben, gehen weiter. Sie rufen zum bildlichen Dialog über Körper und deren Wahrnehmung auf.
Erhöhung der Sichtbarkeit
In vielen Bereichen gibt es noch immer eine männliche Dominanz. So auch innerhalb der Fotografie, wo es schon fast zur Regel geworden ist, dass die Frau vor und Mann hinter der Kamera steht. Frauen sind in diesem Bereich der künstlerischen Entfaltung unterrepräsentiert, was das Kollektiv ändern möchte. Dafür organisieren sie unter dem titelgebenden Namen »Female Photographers Org« eigene Ausstellungen und nun auch den über eine Kickstarter-Kampagne finanzierten Auftaktband “The Body Issue”.
Dieser fotografische Dialog entfaltet sich in diesem Buch auf unterschiedliche Art und Weise. Manche Fotos sind gesellschaftskritisch, andere hinterfragen die scheinbare Normalität und wieder andere sind einfach nur großartig. Wie z.B. die Fotoserie “Endangered” von Tamara Dean (einfach mal im Netz suchen), aus der sich einige Fotos in dem Buch wiederfinden.
Allen Fotos ist gemein, dass “normale” Menschen vor der Kamera stehen. Damit meine ich Menschen wie Du und ich und keine dürren kurz vor der Magersucht stehende Frauen und Männer. Es werden ebenso Mädchen wie reifere Personen zum Motiv. Bei manchen Kompositionen musste ich als Leser innehalten, um den Inhalt zu erfahren, andere sind zeitgenössisch modern.
In dem Fotoband findet sich vergleichsweise wenig Text, der nicht aus dem Englischen übersetzt wurde. Ich denke aber, dass der Text auch mit geringen Englischkenntnissen verständlich ist.
Fazit
Dieser erste Fotoband ist durchweg sehr gelungen. Die Fotografien sind sehr abwechslungsreich und regen tatsächlich zum Nachdenken und zum Dialog an. Die Fotos machen auf jeden Fall deutlich, dass Fotokunst geschlechterneutral ist. Es macht keinen Unterschied, welches Geschlecht der Fotograf hat. Es ist die Kreativität des Künstlers, die die Aussage in das Foto platziert. Und dies haben die Künstlerinnen dieses Fotobuchs hervorragend umgesetzt.
In The Body Issue versammeln sich zahlreiche Fotografien von einer ganzen Reihe von Fotografinnen. Obwohl es so viele sind, entsteht eine Geschlossenheit als Kollektiv.
Manche Fotos entstammen zusammengehörenden Serien. Viele Fotos sind erstaunlich.
Das Besondere ist der Blickwinkel auf die Körper und oft erzählen einzelne Fotos ganze Geschichten. Es ist daher nützlich, auch die Titel der Fotos, die am Ende des Buches verzeichnet sind, zu beachten.
Gespräche aus der Community
Community-Statistik
in 4 Bibliotheken