Rezension zu Der Sand soll blühen von Elisabeth Dreisbach
Rezension zu "Der Sand soll blühen" von Elisabeth Dreisbach
von Synapse11
Kurzmeinung: Ein echtes Lebenszeugnis - so greifbar, dass es einem Tatsachenbericht ähnelt. Lebenshilfe für Trauernde. Authentische Charaktere!
Rezension
Synapse11vor 12 Jahren
Wüstenzeit und Gnadenzeit Inhalt: Gibt es ein Leben nach dem Tod? - Fragt sich die in die Jahre gekommene Jasmina. Von ihrem Klassenkameraden leben nur noch acht und auch sie denkt immer öfter über das Sterben nach. Ihre ehemalige Schulfreundin Alma möchte vom Thema Sterben nichts wissen. Lieber hätte sie mit ihr das nächste Klassentreffen geplant. Aber ist dies sinnvoll, wenn bei solchen Treffen eh nur über andere Leute hergezogen wird? Gibt es keine wichtigeren Dinge zu besprechen? Alma ist zwar Kirchenmitglied, doch hier geht ihr die Frömmelei zu weit. In der Nacht lassen plötzlich auch ihr die Gedanken keine Ruhe. Der Pfarrer soll sie besuchen und ihr Gewissen beruhigen. Aber gelingt es ihm? Immer mehr Fragen treten in den Vordergrund und das nicht nur bei Jasmina und ihrer Freundin. Letztendlich ist der Pfarrer selbst verwirrt - glaubt er wirklich, was er sagt? Das Gespräch mit Alma läßt ihn keine Ruhe mehr. Unterdessen ereignen sich anderswo noch mehr Schicksale. Wie ist es, wenn einem eine störrische Tante das Leben schwer macht und man dennoch versucht, ihr zu helfen? Wie, einer aufmüpfigen Tochter begegnen und ihr trotzdem Liebe entgegenbringen? Wie, ein kaputtes Leben wieder in geregelte Bahnen lenken? Eine Mutter holt ihre Tochter von der Autobahnraststätte ab, an der sie eine Nacht zuvor beinahe vergewaltigt worden wäre - das Leben beider verändert sich. Meine Meinung: Das Buch berichtet von Situationen, bei denen viele eher das Handtuch werfen würden - doch es gibt Hoffnung und eine Lösung auch für scheinbar ausweglose Situationen. Die Handlung wechselt zwischen zwei Handlungssträngen hin und her. Das lockert das Buch auf. Einige Cliffhanger erhöhen die Spannung. E.Dreisbach versteht es, ihre Charaktere durch authentische Gefühlsäußerungen, lebendig wirken zu lassen. So wird die Geschichte greifbar und zu einem lebendigen Zeugnis. Lebenshilfe für Leser in ähnlichen Situationen.(Trauer, Familienprobleme, Sinnsuche etc.) Dennoch leicht lesbar. Flüssiger Schreibstil, kein trockenes Lehrbuch. Fazit: Ein echtes Lebenszeugnis - so greifbar, dass es einem Tatsachenbericht ähnelt.